Frau­en gemein­sam gegen die faschis­ti­sche Gefahr!

AG Frau­en der ISO

Frauenstreik in Zürich, 14. Juni 2023. (Foto: bfs.)

Frau­en­streik in Zürich, 14. Juni 2023. (Foto: bfs.)

Die Bedro­hung durch faschis­ti­sche Grup­pie­run­gen und Par­tei­en wird immer deut­li­cher und beklem­men­der. Mit den Cor­rek­tiv-Ent­hül­lun­gen zum faschis­ti­schen Geheim­tref­fen in Pots­dam am 25. Novem­ber 2023 wur­de der Ernst der Lage vie­len Men­schen bewusst. Seit Mit­te Janu­ar gehen in Deutsch­land Mil­lio­nen Men­schen auf die Straße.

Frau­en unter­schied­li­chen Alters und unter­schied­li­cher Her­kunft spie­len eine akti­ve Rol­le in den Pro­tes­ten. Und das mit gutem Grund: Die Aus­brei­tung kon­ser­va­ti­ver Ideo­lo­gien und das Erstar­ken der rech­ten bis faschis­ti­schen Bewe­gung stel­len gera­de für Frau­en und LGBTQ eine ernst­zu­neh­men­de, ja exis­ten­zi­el­le Gefahr dar.

Unter­drü­ckung auf vie­len Ebenen
Frau­en­un­ter­drü­ckung wirkt auf vie­len Ebe­nen: sie beginnt im all­täg­li­chen Umgang, in dem Frau­en weni­ger ernst genom­men wer­den als Män­ner. Sie drängt Frau­en in pas­si­ve, unter­wor­fe­ne Rol­len in allen gesell­schaft­li­chen Berei­chen. Sie schreibt uns vor, wie wir mit unse­rem Kör­per umzu­ge­hen haben; ob, wie und wie vie­le Kin­der wir auf und durch die Welt brin­gen sol­len. Mit dem Erstar­ken kon­ser­va­ti­ver und rech­ter bis faschis­ti­scher Ideo­lo­gien neh­men welt­weit sexu­el­le Über­grif­fe, Ver­ge­wal­ti­gun­gen und Mor­de an Frau­en zu – weil sie Frau­en sind, weil sie sich dem Wil­len der Män­ner in ihrem Umfeld nicht beu­gen, weil Män­ner mei­nen, über Frau­en ver- fügen zu können.

Abhän­gig­keit und Gewalt
Die Frau­en­feind­lich­keit der Rech­ten trifft Frau­en in unter­schied­li­chen Lebens- und Klas­sen­la­gen. Unbe­rührt lässt sie kei­ne Frau. Durch rück­schritt­li­che Rol­len­ver­tei­lun­gen und höchst unglei­che Ent­loh­nung „typisch männ­li­cher“ und „typisch weib­li­cher“ Tätig­kei­ten leben vie­le Frau­en in Abhän­gig­keits­ver­hält­nis­sen: nicht nur von Ehe­män­nern, Vätern, Brü­dern son­dern auch von staat­li­chen Hil­fen − Hil­fen, die AfD und Kon­sor­ten noch wei­ter zurück­fah­ren oder ganz ein­stel­len wol­len. Das gefähr­det die psy­chi­sche und phy­si­sche Gesund­heit und macht uns abhän­gig von dem Wohl­wol­len Ande­rer. Wer auf die Hil­fe ande­rer ange­wie­sen ist, kann sich nur schwer gegen sexu­el­le und ande­re Über­grif­fe wehren.

Kapi­ta­lis­mus und Faschismus
Frau­en wer­den seit Jahr­tau­sen­den in patri­ar­cha­len Struk­tu­ren unter­drückt. Die bür­ger­li­che Gesell­schaft mit ihrer kapi­ta­lis­ti- schen Pro­duk­ti­ons­wei­se hat die­ser Unter­drü­ckung, Benach­tei­li­gung und Aus­beu-tung ihre eige­ne Mar­ke ver­passt. Sie bie­tet den Faschis­ten den Nähr­bo­den, auf dem deren Frau­en­ver­ach­tung so gefähr­lich gedei­hen kann.

Ange­sichts des Auf­stiegs der AfD ver­gie­ßen die soge­nann­ten Libe­ra­len an der Macht Trä­nen über die Gefähr­dung ihrer Demo­kra­tie. Aber erst, nach­dem sie selbst mas­sen­haf­te Abschie­bun­gen mög­lich gemacht ha- ben und die Ungleich­heit zwi­schen den Ge- schlech­tern durch Haus­halts­kür­zun­gen ver­schär­fen. Es ist sehr bequem, wenn die Repro­duk­ti­ons­kos­ten auf dem Rücken der Frau­en aus­ge­tra­gen wer­den, wäh­rend die ohne­hin schon Rei­chen noch rei­cher wer­den. Ihre Trä­nen sind Krokodilstränen.

Unse­re Forderungen
Dem ent­ge­gen set­zen wir unse­re For­de­run­gen nach einer Gesell­schaft, in der es kei­ne sozia­len Unter­schie­de zwi­schen den Geschlech­tern, Men­schen unter­schied­li­cher Her­kunft oder Aus­se­hens, mit unter­schied­li­chen Stär­ken und Schwä­chen gibt; die Visi­on einer Gesell­schaft ohne Klassen.

Auf dem Weg zur Eman­zi­pa­ti­on der Frau- en hal­ten wir fol­gen­de Maß­nah­men für notwendig:

• Glei­cher Lohn für gleich­wer­ti­ge Arbeit
• Arbeits­zeit­ver­kür­zung bei vol­lem Lohn- und Personalausgleich
• Glei­che sozia­le und poli­ti­sche Rechte
• Umver­tei­lung bzw. Ver­ge­sell­schaf­tung der Repro­duk­ti­ons- und Sorgearbeit 
• Kei­ne Akzep­tanz für Ver­ge­wal­ti­gungs- Unkultur
• Flä­chen­de­cken­de Finan­zie­rung von Frau enhäu­sern, Bera­tungs­stel­len und Ein­rich tun­gen zur Gewaltprävention
• Gegen ein Euro­pa der Abschottung
• Gegen eine Poli­tik der Kür­zung im so zia­len und gesund­heit­li­chen Bereich zu guns­ten einer mili­tä­ri­schen Aufrüstung
• Soli­da­ri­tät mit eman­zi­pa­to­ri­schen Frau enbe­we­gun­gen weltweit!

Unser Femi­nis­mus ist anti­fa­schis­tisch, anti­ka­pi­ta­lis­tisch, inter­na­tio­na­lis­tisch und solidarisch!

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar März 2024
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