Kei­ne Unter­stüt­zung für Isra­el und den Angriff der USA!

Stoppt den Krieg!

 

Koor­di­na­ti­on der ISO

1. Impe­ria­lis­ti­sche Neu­ord­nung auf dem Rücken der Völ­ker der Welt
Die aktu­el­le Eska­la­ti­on ist kein iso­lier­tes Ereig­nis, son­dern Aus­druck einer welt­wei­ten Neu­ord­nung im impe­ria­lis­ti­schen Welt­sys­tem. Der welt­wei­te Rechts­ruck, der Putsch der Mil­li­ar­dä­re in USA und anders­wo, die 5-Pro­zent-BIP-Auf­rüs­tung, die enor­me Gefahr des Atom­kriegs ver­schär­fen die­sen Pro­zess. Der teil­wei­se öko­no­mi­sche Nie­der­gang der USA, gepaart mit inne­rer Insta­bi­li­tät und hoch­ent­wi­ckel­ter Mili­tär­tech­no­lo­gie, trifft auf den Auf­stieg Chi­nas zur neu­en indus­tri­el­len Füh­rungs­macht. Die­se tek- toni­schen Ver­schie­bun­gen ver­schär­fen die glo­ba­len Kon­flikt­li­ni­en – gesell­schaft­lich, öko­no­misch und militärisch.

West­asi­en – die Regi­on um Isra­el, Paläs­ti­na und den Iran – wird zuneh­mend zum zen­tra­len Schau­platz die­ser Aus­ein­an­der­set­zun­gen, mit all den dra­ma­ti­schen Fol­gen für die dort kämp­fen­den Bewe­gun­gen. Die USA ver­su­chen, ihre schwin­den­de Hege­mo­nie mit allen Mit­teln zu sichern – wenn nötig mit Krieg, auch wenn das in direk­ter Oppo­si­ti­on zur eige­nen Wähler:innenschaft geschieht. Isra­el über­nimmt in die­ser Stra­te­gie eine aggres­si­ve Vor­rei­ter­rol­le: als bewaff­ne­te Speer­spit­ze „west­li­cher“ Vorherrschaft.

2. Krieg stop­pen – Soli­da­ri­tät mit den Unter­drück­ten statt Schul­ter­schluss mit den Kriegstreibern
Mit den jüngs­ten Luft­schlä­gen auf ira­ni­sche Zie­le haben sich die USA offen in den israe­li­schen Angriffs­krieg ein­ge­schal­tet. Was als Prä­ven­ti­on prä­sen­tiert wird, ist in Wahr­heit Teil einer impe­ria­lis­ti­schen Aggres­si­on und Machtdemonstration.

Wäh­rend Isra­el seit Mona­ten einen Geno­zid in Gaza voll­zieht – zehn­tau­sen­de Tote, zer­stör­te Infra­struk­tur, geziel­te Ver­trei­bun­gen, sys­te­ma­ti­sche Aus­hun­ge­rung – wird der Krieg nun auf den Iran aus­ge­wei­tet. Die USA legi­ti­mie­ren und unter­stüt­zen die­sen Kurs poli­tisch und mili­tä­risch, wäh­rend sie sich zugleich als „Ord­nungs­macht“ insze­nie­ren. Die Angrif­fe schwä­chen auch die Oppo­si­ti­on im Iran, die für die Rech­te von Frau­en, gegen Hin­rich­tun­gen und für Frei­heit vom auto­ri­tä­ren Regime kämpft.

3. Deutsch­land: Kom­pli­ze durch Waf­fen, Schwei­gen und Doppelmoral
Merz spricht von „Drecks­ar­beit“ – und macht Deutsch­land ein­mal mehr mit­schul­dig. Wäh­rend ande­re die Knöp­fe drü­cken, lie­fert Deutsch­land wei­ter Waf­fen an Isra­el, gibt poli­ti­sche Rücken­de­ckung und unter­drückt gleich­zei­tig jede ernst­haf­te Kri­tik. Wider­stand und Wider­spruch wer­den wei­ter als Anti­se­mi­tis­mus denun­ziert; Men­schen, die die­se Poli­tik ankla­gen, wer­den dif­fa­miert und drang­sa­liert. Die Medi­en beu­gen sich die­ser Poli­tik weit­ge­hend – wie zuletzt bei der Bericht­erstat­tung über die Mas­sen­de­mons­tra­ti­on am 21.6. zu beob­ach­ten war.

Wer in Deutsch­land gegen den Geno­zid in Gaza pro­tes­tiert, wird dif­fa­miert, teil­wei­se kri­mi­na­li­siert. Wer die Stim­men der israe­li­schen und ira­ni­schen Lin­ken öffent­lich macht, wird zum Schwei­gen gebracht. „Völ­ker­recht“, so wird immer deut­li­cher, inter­es­siert die Herr­schen­den nicht. Das Recht des Stär­ke­ren wird offen als poli­ti­sche Stra­te­gie ver­folgt, der sich zu unter­wer­fen ist. Angrif­fe aus Tel Aviv oder Washing­ton wer­den als „Ver­tei­di­gung“ gerechtfertigt.

Wir sagen klar: Die Bun­des­re­gie­rung muss jede Unter­stüt­zung für Isra­els Kriegs­po­li­tik been­den – poli­tisch, wirt­schaft­lich, diplo­ma­tisch und mili­tä­risch. Schluss mit Dop­pel­mo­ral und fal­scher Solidarität!

4. Geno­zid in Gaza: benen­nen, ankla­gen, Wider­stand organisieren
Wäh­rend neue Fron­ten eröff­net wer­den, geht der Geno­zid in Gaza unver­min­dert wei­ter. Die sys­te­ma­ti­sche Zer­stö­rung wird zur Über­le­bens­fra­ge eines gan­zen Vol­kes. Die­se Ver­bre­chen dür­fen nicht wei­ter rela­ti­viert, gerecht­fer­tigt oder ver­drängt wer­den – auch nicht im Schat­ten eines grö­ße­ren Krie­ges. Die Heu­che­lei wird umso uner­träg­li­cher, weil durch den aggres­si­ven Kriegs­kurs nun auch Isra­el selbst bom­bar­diert wird – und sich ein­mal mehr zeigt: Weder Netan­ja­hu, noch Trump oder Merz ging es je um den Schutz der israe­li­schen Bevöl­ke­rung und schon gar nicht um Menschenrechte.

Die inter­na­tio­na­le Bewe­gung gegen den Krieg kann sich in die­ser Situa­ti­on erneu­ern und aus­wei­ten. Unse­re Auf­ga­be ist es, die Stim­men der Unter­drück­ten zu stär­ken – in Gaza, im Iran, in Isra­el – und hier bei uns Wider­stand gegen das eige­ne herr­schen­de Sys­tem zu organisieren.

Das bedeu­tet:
• Ver­tei­di­gung der Menschenrechte
• Unein­ge­schränk­te huma­ni­tä­re Hilfe
• Waf­fen­still­stand sofort
• Ableh­nung aller impe­ria­lis­ti­schen Interventionen
• Schluss mit der gegen­sei­ti­gen Waf­fen­hil­fe und mili­tä­ri­schen Kooperation
• Blo­cka­de von Waffenlieferungen
• Orga­ni­sa­ti­on huma­ni­tä­rer Hil­fe für die Opfer des Krie­ges in Gaza.
• Schutz des Demons­tra­ti­ons­rechts auch für Palästina-Solidarität
• Inter­na­tio­na­le Soli­da­ri­tät mit den eman­zi­pa­to­ri­schen Bewe­gun­gen im Nahen und Mitt­le­ren Osten
• Wir rufen alle Gewerkschafter:innen, anti­ras­sis­ti­sche Bewe­un­gen, Grup­pen der Frie­dens-/An­ti­kriegs­be­we­gung und Sozialist:innen auf: Kommt zusam­men, orga­ni­siert Pro­tes­te, stärkt die inter­na­tio­na­le Solidarität!
• Gegen Krieg, Besat­zung und Geno­zid – für eine Zukunft jen­seits impe­ria­lis­ti­scher Gewalt!

(29. Juni 2025)

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Juli/August 2025
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