E. B.
Der Vernichtungskrieg gegen die Aufständischen erreichte Mitte Mai 1525 seinen grausamen Höhepunkt.

Käthe Kollwitz, Vergewaltigt, aus Zyklus „Bauernkrieg“, 1907/08. (Bild: Gemeinfrei.)
Herzog Anton von Lothringen lief dabei im Elsaß dem blutigen Unterdrücker des Uffruhrs im süddeutschen Raum, Georg Truchseß von Waldburg, den Rang als „größter Bauernschlächter“ ab.
Den Massakern der Adels-Truppen fielen allein bei Böblingen und Sindelfingen (12. Mai), bei Frankenhausen (15. Mai) sowie bei Lupstein, Zabern und Scherweiler (16.-20. Mai) fast 40.000 Kämpfer der Bauernhaufen auf grausamste Weise zum Opfer.
Doch damit nicht genug. Die Söldner der Machthaber schlachteten oft auch Frauen, Kinder und alte Menschen in der Nähe des jeweiligen Kampfplatzes ab.
Trotz ihres blutigen Terrors konnten die Herrschenden das revolutionäre Feuer noch nicht völlig austreten. Deshalb mordete ihre Soldateska in den Gemetzeln bei Königshofen/Taubertal (2.Juni), bei Dreissigacker/Meiningen (3. Juni), bei Ingolstadt/Würzburg (4. Juni), bei Pfeddersheim/Worms (23.-24. Juni) tausende weiterer Bauernkämpfer.
Danach organisierte in Ergänzung zu solchen Kriegsverbrechen etwa Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach Strafzüge durch seine Herrschaftsgebiete. Der als „Bluthund“ berüchtigte Mann ließ zahlreiche Dörfer niederbrennen und hunderte Aufständische hinrichten. Seine Mordgesellen köpften allein in Kitzingen 80 Männer und stachen 58 weiteren die Augen aus – zur Strafe dafür, dass sie „keinen Markgrafen mehr sehen wollte[n]“.
Gleiche Schandtaten beging auch Bischof Konrad II. von Würzburg. Bei einer „Huldigungsreise“ durch sein Bistum Ende Juni 1525 ließ er über 200 Bauern mit dem Schwert hinrichten.