100 Jah­re Novem­ber­re­vo­lu­ti­on 1918

Theo­rie­bei­la­ge (Avan­ti² Dezem­ber 18)

 

Mia Lin­de­mann

In der Ver­an­stal­tung “Die Novem­ber­re­vo­lu­ti­on vor hun­dert Jah­ren” am 9.11.2018 in Mann­heim hielt Mia Lin­de­mann den im Fol­gen­den doku­men­tier­ten Vor­trag. Dabei wur­de ins­be­son­de­re die dama­li­ge Ent­wick­lung in Mann­heim dargestellt:


Die Macht in den Hän­den von Arbei­ter- und Sol­da­ten­rä­ten, wäh­rend eine jahr­zehn­te­lan­ge dump­fe Herr­schaft von Adel und Jun­kern, Mili­tär und Groß­bour­geoi­sie an einem Tag zusam­men­bricht - das ist Revolution!

Die­ser Tag ist ein Tag der Freu­de, und wir erin­nern uns ger­ne dar­an! Denn die Mas­sen hat­ten sich in jenem Novem­ber 1918 erho­ben, um end­lich den Frie­den durch­zu­set­zen und um die­je­ni­gen, die ihnen das fürch­ter­li­che Kriegs­joch, die Mili­tär­dik­ta­tur unter kai­ser­li­chem Man­tel, den Aus­nah­me­zu­stand, den Hun­ger, das Feh­len aller staats­bür­ger­li­chen Frei­hei­ten (Pres­se­frei­heit, Ver­samm­lungs­frei­heit) beschert hat­ten, hin­weg­zu­fe­gen. Die Mas­sen, die Arbei­te­rIn­nen­klas­se. Nicht unter der Füh­rung einer Par­tei, son­dern als spon­ta­ner Aufstand.

Die Arbei­te­rIn­nen­klas­se war sozi­al­de­mo­kra­tisch und gewerk­schaft­lich geschult. Sie hat­te über Jahr­zehn­te erlebt, wie durch den soli­da­risch geführ­ten gemein­sa­men Kampf Fort­schrit­te zu errin­gen sind, wie sich ihre par­la­men­ta­ri­schen Ver­tre­tun­gen ver­an­ker­ten und ihre Orga­ni­sa­tio­nen mäch­ti­ger wur­den. Es gab immer auch Aus­ein­an­der­set­zun­gen, wie z.B. im Deut­schen Metall­ar­bei­ter­ver­band, auch hier in Mann­heim, aber sie führ­ten nicht zur Spaltung.

Burg­frie­dens­po­li­tik
Das wur­de anders mit dem Welt­krieg: Wäh­rend vor­her für Inter­na­tio­na­lis­mus und Frie­den demons­triert wor­den war, beschlos­sen nun die Sozi­al­de­mo­kra­ten die Bewil­li­gung von Kriegs­kre­di­ten im Reichs­tag. Mit der Burg­frie­dens­po­li­tik ver­spra­chen die Gewerk­schaf­ten den Ver­zicht auf Streiks und Lohn­for­de­run­gen und akzep­tier­ten die rabia­ten Anfor­de­run­gen der Kriegswirtschaft.

Durch die Kriegs­si­tua­ti­on war das Deut­sche Reich von sei­nen Roh­stoff- und Lebens­mit­tel­lie­fe­ran­ten bald abge­schnit­ten. Schon seit Beginn 1915 wur­de die Lebens­mit­tel­ver­sor­gung ratio­niert. Die brei­te Mas­se der Bevöl­ke­rung war dau­ernd unter­ernährt. Nur Arbei­te­rin­nen und Arbei­ter in den Rüs­tungs­be­trie­ben erhiel­ten Lebens­mit­tel­zu­la­gen. Der Schwarz­markt blüh­te, die dün­ne Schicht der Kriegs­ge­winn­ler leb­te gut.

Die Arbei­te­rIn­nen­klas­se war selbst­be­wusst. Das schloss die Arbei­te­rin­nen ein, die wäh­rend des Krie­ges in gro­ßer Zahl sowohl in der Kriegs- als auch in der Frie­dens­in­dus­trie ein­ge­setzt wur­den. Arbei­ter und Arbei­te­rin­nen orga­ni­sier­ten trotz des Ver­bots gemein­sa­me Streiks, Lohn­be­we­gun­gen, aber auch poli­ti­sche Streiks wie den gro­ßen Janu­ar­streik 1918 und bil­de­ten an der Basis gemein­sa­me Räte oder Aus­schüs­se mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­ti­scher und unab­hän­gi­ger Arbei­te­rIn­nen, wäh­rend ihre Arbei­ter­or­ga­ni­sa­tio­nen stän­dig bemüht waren, die Bewe­gung zu dämpfen.

Das rote Mannheim
Dies alles gilt auch für Mann­heim als tra­di­tio­nel­le SPD-Hoch­burg in einem als revi­sio­nis­tisch ver­schrie­nen Landesverband.

Zum sozio­öko­no­mi­schen Hin­ter­grund vor dem 1. Welt­krieg: Baden war damals ein agra­risch gepräg­tes Land. Fast zwei Drit­tel der Bevöl­ke­rung leb­ten in Dör­fern. Es galt Real­tei­lung und wegen der klein­bäu­er­li­chen Struk­tur waren etwa zwei Drit­tel der land­wirt­schaft­lich täti­gen Fami­li­en auf Neben­er­werb ange­wie­sen. Rund ein Drit­tel der Beleg­schaf­ten der Mann­hei­mer Groß­be­trie­be leb­te auf dem Land, vor allem die un- und ange­lern­ten Arbei­te­rIn­nen, wäh­rend die Fach­ar­bei­ter eher in der Stadt wohnten.

Auf dem Land wie­der­um war die katho­li­sche Volks­par­tei, das Zen­trum, sehr stark. Bei den Reichs­tags­wah­len, bei denen nur die Män­ner wäh­len durf­ten, erhielt das Zen­trum Anfang des Jahr­hun­derts die meis­ten Stim­men in Baden, erst vor dem Ers­ten Welt­krieg wur­de es von den Libe­ra­len über­flü­gelt. Die SPD war vor allem in den Städ­ten stark und in deren nächs­ter Umgebung.

Der Reichs­tags­wahl­kreis Mann­heim war der SPD seit 1890 fast durch­ge­hend sicher. Sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Sport­ver­ei­ne, die Frei­re­li­giö­sen, die Natur­freun­de – das sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Milieu war in den städ­ti­schen Arbei­ter­quar­tie­ren - Schwet­zin­ger Vor­stadt, Lin­den­hof, Jung­busch, Neckar­stadt, Wald­hof, aber auch Käfer­tal und Feu­den­heim – all­um­fas­send orga­ni­siert. Und gera­de hier in Mann­heim hat­te man beson­ders früh ange­fan­gen, in der Stadt­ver­ord­ne­ten- ver­samm­lung und im Stadt­rat mit­zu­ar­bei­ten, näm­lich seit 1878.

Spal­tung der SPD
Die Kriegs­po­li­tik der SPD und der Gewerk­schaf­ten rie­fen die Spal­tung her­vor. Im April 1917 mel­de­te der Metall­ar­bei­ter Her­mann Rem­me­le die Grün­dung einer Orts­grup­pe der Unab­hän­gi­gen Sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Par­tei (USPD) beim Bezirks­amt Mann­heim an. Beim Janu­ar­streik 1918 mit rund 15.000 Strei­ken­den wur­de der Streik­aus­schuss schon pari­tä­tisch aus Mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­tie (MSPD) und USP gebil­det. Die Strei­ken­den for­der­ten Frie­den ohne Anne­xio­nen, das Selbst­be­stim­mungs­recht der Völ­ker, die Ein­füh­rung der par­la­men­ta­ri­schen Demo­kra­tie, staats­bür­ger­li­che Frei­hei­ten, Wie­der­in­kraft­tre­ten der Arbei­ter­schutz­ge­set­ze, kei­ne Ein­schrän­kung gewerk­schaft­li­cher Rech­te sowie die Ver­bes­se­rung der Ernäh­rungs­la­ge. Zu die­ser Zeit war Her­mann Rem­me­le schon wie­der zum Kriegs­dienst eingezogen.

Wer war die­ser Her­mann Rem­me­le? 1880 als Sohn eines Hilfs­mül­lers in Zie­gel­hau­sen gebo­ren, begann Her­mann eine Leh­re als Eisen­dre­her in Lud­wigs­ha­fen und trat wie sein älte­rer Bru­der Adam früh in die Gewerk­schaft und die SPD ein. Über die Jugend­or­ga­ni­sa­ti­on bekam er Kon­takt zu Karl Lieb­knecht und besuch­te die Par­tei­schu­le in Ber­lin 1907/1908, als Rosa Luxem­burg dort als Dozen­tin tätig war. Zwei Jah­re spä­ter begeg­nen wir ihm in Mann­heim als Orga­ni­sa­tor des par­tei­in­ter­nen oppo­si­tio­nel­len Karl-Marx-Clubs, der gegen die revi­sio­nis­ti­sche badi­sche SPD-Füh­rung auf­trat. Streit­punkt waren die Bünd­nis­se mit bür­ger­li­chen Par­tei­en im Land­tag. Seit dem 1. August 1914 muss­te er Kriegs­dienst leisten.

Vor der Revolution
In den Mona­ten vor der Revo­lu­ti­on warn­ten Gewerk­schaf­ten und SPD die Arbei­te­rIn­nen, auf kei­nen Fall zu strei­ken oder zu demons­trie­ren. Mal war die Begrün­dung, den kämp­fen­den Trup­pen nicht in den Rücken zu fal­len, mal war es die War­nung vor dem Cha­os einer bol­sche­wis­ti­schen Revo­lu­ti­on nach rus­si­schem Mus­ter. Wur­den einer­seits sol­che Anwei­sun­gen strikt befolgt, gab es ande­rer­seits auch immer wie­der Beleg­schaf­ten, die aus­scher­ten. Zum Bei­spiel war das bei BBC mit anar­cho­syn­di­ka­lis­ti­schen Kampf­for­men der Fall, die in Mann­heim damals immer wie­der zur Anwen­dung kamen und die unmit­tel­ba­re Durch­set­zung von For­de­run­gen zum Ziel hatten.

Am 5. Novem­ber 1918 tauch­ten in Stra­ßen­bah­nen und Arbei­ter­pend­ler­zü­gen Flug­blät­ter mit der Auf­for­de­rung auf, Arbei­ter- und Sol­da­ten­rä­te zu bil­den. Die dort ver­brei­te­te Paro­le lau­te­te: Es lebe die sozia­lis­ti­sche Republik!

Anton Geiß, Vor­sit­zen­der der Mann­hei­mer und der badi­schen Sozi­al­de­mo­kra­tie, berich­te­te spä­ter: „In die­sen Tagen hat sich in Mann­heim unter der Arbei­ter­schaft eine gewal­ti­ge Gärung gezeigt, nament­lich in Fabri­ken von Benz, Lanz u.a., wel­che Tau­sen­de von Arbei­tern beschäf­ti­gen, die sich mit Poli­tik betä­ti­gen und von Werk­statt zu Werk­statt gehen, von Arbeits­platz zu Arbeits­platz. Wir haben gefun­den, dass die radi­ka­len Ele­men­te dar­an sind, einen Gene­ral­streik vor­zu­be­rei­ten, und zwar des­halb, weil in Baden nichts gesche­he“, wäh­rend im Reich bereits die Demo­kra­ti­sie­rung ein­ge­lei­tet werde.

Arbei­ter- und Soldatenrat
Sol­da­ten ergrif­fen auch in Mann­heim am 9. Novem­ber die Initia­ti­ve und besetz­ten Bahn­hof, Post und Rat­haus. Sie ver­han­del­ten mit dem Gene­ral­kom­man­do und ver­si­cher­ten sich, dass die­ses nicht ein­grei­fen wür­de. Sie grün­de­ten mit Mit­glie­dern der USPD einen vor­läu­fi­gen Arbei­ter- und Sol­da­ten­rat, wäh­rend die Mann­hei­mer Mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­ten einen Wohl­fahrts­aus­schuss mit Ver­tre­tern aller Par­tei­en und Gewerk­schafts­funk­tio­nä­ren ins Leben rie­fen – wie ihre Karls­ru­her Genossen.

Die Karls­ru­her bil­de­ten dann am nächs­ten Tag auch gleich eine vor­läu­fi­ge Volks­re­gie­rung für Baden aus Mit­glie­dern der MSPD und der bür­ger­li­chen Par­tei­en. Damit hat­ten nur Baden und Würt­tem­berg eine aus sozi­al­de­mo­kra­ti­schen und bür­ger­li­chen Par­tei­en gemisch­te vor­läu­fi­ge Volks­re­gie­rung. Als Minis­ter­prä­si­dent wur­de in Baden Anton Geiß gewählt.

In Mann­heim war jedoch am 10. Novem­ber der Wohl­fahrts­aus­schuss von der Büh­ne ver­schwun­den, statt­des­sen wur­den vor­mit­tags Ver­trau­ens­leu­te­wah­len zum Arbei­ter- und Sol­da­ten­rat abge­hal­ten, nach­mit­tags tag­te die­ser zum ers­ten Mal: 25 Mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­ten, 25 Unab­hän­gi­ge als Dele­gier­te der Arbei­te­rIn­nen und 20 Sol­da­ten. Die ein­stim­mi­ge Ent­schlie­ßung die­ser ers­ten gemein­sa­men Sit­zung lau­te­te: „Der Arbei­ter- und Sol­da­ten­rat der Stadt Mann­heim schlägt den (…) Arbei­ter- und Sol­da­ten­rä­ten der grö­ße­ren badi­schen Städ­te vor, sofort die nöti­gen Schrit­te zu tun, um Baden als sozia­lis­ti­sche Repu­blik zu pro­kla­mie­ren und die Bil­dung einer Volks­re­gie­rung in die Wege zu lei­ten. Der Arbei­ter- und Sol­da­ten­rat gibt sich der Über­zeu­gung hin, daß die seit­he­ri­gen Regie­rungs­stel­len im Geis­te der neu­en For­men ihre Geschäf­te wei­ter­füh­ren wer­den, natür­lich unter Kon­trol­le und Auf­sicht der beru­fe­nen Orga­ne des Arbei­ter- und Sol­da­ten­rat.“ (Volks­stim­me vom 11. Novem­ber 1918, Her­vor­he­bun­gen im Original.)

Der Arbei­ter- und Sol­da­ten­rat wähl­te einen Mili­tär­be­fehls­ha­ber und einen Voll­zugs­rat, dem drei Mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­ten, drei Unab­hän­gi­ge und vier Sol­da­ten ange­hör­ten. Her­mann Rem­me­le rück­te noch am Nach­mit­tag nach, weil einer der Gewähl­ten, Adolf Schwarz, Minis­ter für die USP in Karls­ru­he wurde.

Der Voll­zugs­aus­schuss ver­öf­fent­lich­te am 12. Novem­ber fol­gen­de Bekannt­ma­chung: „Die staat­li­chen und städ­ti­schen Behör­den in Mann­heim arbei­ten unter der Auf­sicht des Arbei­ter- und Sol­da­ten­rats. Sie sind nun­mehr im Namen des Vol­kes tätig. Ihren Anord­nun­gen ist Fol­ge zu leis­ten. […] Eine Unter­bre­chung der Ver­wal­tungs­tä­tig­keit und der Rechts­pfle­ge tre­ten nicht ein.“

Der Arbei­ter- und Sol­da­ten­rat sah es zunächst als sei­ne Auf­ga­be an, für Ruhe und Ord­nung zu sor­gen. Ange­sichts der enor­men Auf­ga­ben, die zu bewäl­ti­gen waren, Trup­pen­durch­mär­sche (Rück­zug der West­front), Ent­waff­nung und Ver­pfle­gung der Sol­da­ten, Lebens­mit­tel­ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung, Woh­nungs­not – war die Zusam­men­ar­beit mit den Behör­den not­wen­dig. So erle­dig­te man qua­si als Hilfs­or­gan der Ver­wal­tung deren Auf­ga­ben mit.

Aller­dings kon­flikt­frei war die Pra­xis des Arbei­ter­rats nicht. So beschlag­nahm­te er regel­mä­ßig Lebens­mit­tel in Betrie­ben und bei Ver­mö­gen­den, griff bei der Ver­tei­lung von Heiz­ma­te­ri­al und Woh­nun­gen ein, auch gegen die Anwei­sun­gen mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­ti­scher Füh­run­gen, der badi­schen Lan­des­zen­tra­le der Arbei­ter­rä­te und des Zen­tral­rats der Arbei­ter- und Sol­da­ten­rä­te in Berlin.

Ab 30. Novem­ber lag Mann­heim in der ent­mi­li­ta­ri­sier­ten Zone, Sol­da­ten durf­ten sich hier nicht mehr auf­hal­ten. Daher schie­den die Sol­da­ten aus dem Arbei­ter- und Sol­da­ten­rat aus, er hieß fort­an Arbei­ter­rat. Vor­sorg­lich hat­te der Arbei­ter- und Sol­da­ten­rat zuvor bereits eine Volks­wehr gebil­det, 300 aus­ge­such­te Genos­sen und wei­te­re 700 Schutz­män­ner, die der Poli­zei ange­glie­dert wurden.

Noch im Novem­ber hat­te der Mann­hei­mer Arbei­ter- und Sol­da­ten­rat die badi­schen Arbei­ter-, Sol­da­ten- und Volks­rä­te zu einer Lan­des­ver­samm­lung am 21./22. Novem­ber 1918 nach Mann­heim ein­ge­la­den. Hier erschie­nen über 1.000 Dele­gier­te aus 70 Orten. Sie erklär­ten sich zum Vor­par­la­ment der frei­en Repu­blik Baden (nicht: der sozia­lis­ti­schen!) und wähl­ten einen Lan­des­aus­schuss der Arbei­ter­rä­te, der aus MSPD und USPD bestand. Aus die­sem wur­de eine drei-köp­fi­ge Lan­des­zen­tra­le gewählt, die nur aus Mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­ten bestand und als Kon­troll­organ der vor­läu­fi­gen Volks­re­gie­rung fun­gie­ren soll­te. Ihr gehör­te Adam Rem­me­le an, der älte­re Bru­der von Her­mann. Adam Rem­me­le war Stadt­rat der MSPD in Mann­heim und Redak­teur der Volks­stim­me. Er mach­te sich mit sei­nen bei­den Kol­le­gen aus Hei­del­berg und Pforz­heim dafür stark, den Ein­fluss der Arbei­ter­rä­te zu begren­zen und ihnen unbe­fug­te Ein­grif­fe in die Tätig­keit der Ver­wal­tun­gen zu untersagen.

Wah­len zur Nationalversammlung
Eine am 21. Novem­ber eben­falls ange­setz­te Volks­ver­samm­lung in Mann­heim ergab ein kla­res Votum für die schleu­nigs­te Aus­schrei­bung von Wah­len zur badi­schen Natio­nal­ver­samm­lung, die bereits am 5. Janu­ar 1919, also vor den Wah­len zur reichs­wei­ten Natio­nal­ver­samm­lung statt­fin­den soll­te. Die badi­schen Arbei­ter- und Volks­rä­te (Fast alle hat­ten sich in Volks­rä­te umbe­nannt) sahen sich nicht im Gegen­satz zur Natio­nal­ver­samm­lung. Ledig­lich der lin­ke Flü­gel der USPD, ver­tre­ten durch Her­mann Rem­me­le, ver­lang­te wenigs­tens eine zeit­li­che Ver­schie­bung, wur­de aber nicht gehört. Mit der Wahl zur Natio­nal­ver­samm­lung soll­ten die Räte auf­ge­löst wer­den, tat­säch­lich wur­den sie im Spät­som­mer 1919 aufgelöst.

Die Bin­dung der mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­ti­schen Arbei­ter an ihre Par­tei hielt noch recht lan­ge. Bei den Wah­len zur badi­schen ver­fas­sung­ge­ben­den Natio­nal­ver­samm­lung am 5. Janu­ar erziel­te sie in Mann­heim 50,6 % der Stim­men (fast 50.000 Wäh­ler und Wäh­le­rin­nen gaben ihr die Stim­me), die USPD kam nur auf 4,9 % der Stim­men (fast 5.000), in Baden ins­ge­samt auf nur 1,5 %. Ins­ge­samt kamen die bür­ger­li­chen Par­tei­en in Baden auf eine Zwei­drit­tel­mehr­heit in der badi­schen Nationalversammlung.

Radi­ka­li­sie­rung
Die Mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­tie konn­te die Mann­hei­mer Arbei­ter und Arbei­te­rin­nen am 6. Janu­ar zu einer Mas­sen­de­mons­tra­ti­on gegen den angeb­li­chen Put­schis­mus des Spar­ta­kus­bun­des mobi­li­sie­ren. 50.000 nah­men an die­ser Demons­tra­ti­on teil. Poli­zei­prä­si­dent Eich­horn in Ber­lin hat­te sich gewei­gert, gegen die Volks­ma­ri­ne­di­vi­si­on vor­zu­ge­hen und wur­de dafür im Janu­ar 1919 ent­las­sen. Das führ­te ab dem 5. Janu­ar zu Mas­sen­de­mons­tra­tio­nen und hef­ti­gen Pro­test­ak­tio­nen in Ber­lin, die dann von Gus­tav Noske (MSPD) und den inzwi­schen gebil­de­ten reak­tio­nä­ren Frei­korps blu­tig nie­der­ge­schla­gen wur­den. Die­se Ereig­nis­se sind als „Spar­ta­kus­auf­stand“ in die Geschich­te ein­ge­gan­gen, – obwohl der Spar­ta­kus­bund nur einer der Betei­lig­ten war.

Am 15. Janu­ar wur­den Rosa Luxem­burg und Karl Lieb­knecht ermor­det. An den dar­auf­fol­gen­den Trau­er­um­zü­gen und Pro­test­de­mons­tra­tio­nen am 17. Janu­ar und am 7. Febru­ar betei­lig­ten sich die Mann­hei­mer Arbei­te­rIn­nen zu Tau­sen­den, auch die mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­ti­schen, wie Adam Rem­me­le schreibt. Von hier an wen­de­te sich das Blatt. Unter­stützt durch eine eige­ne Zei­tung, die Tri­bü­ne, deren Redak­teur Her­mann Rem­me­le war, konn­ten die Unab­hän­gi­gen einen Auf­schwung verzeichnen.

Nun war auch die zum Jah­res­wech­sel gegrün­de­te KPD in Mann­heim prä­sent. Noch war sie poli­tisch sehr hete­ro­gen. So wur­de in ihrer Zei­tung Die Rote Fah­ne 1919 noch regel­mä­ßig für Ver­an­stal­tun­gen der anar­cho­syn­di­ka­lis­ti­schen „Frei­en Ver­ei­ni­gung deut­scher Gewerk­schaf­ten“ geworben.

Auch die USPD kann­te da kei­ne Berüh­rungs­ängs­te: Für den 21. Febru­ar hat­te sie zu einer Groß­kund­ge­bung in den Rosen­gar­ten ein­ge­la­den mit Erich Müh­sam, dem anar­chis­ti­schen Dich­ter und Akti­vis­ten, als Haupt­red­ner. Über 6.000 Men­schen im über­füll­ten Rosen­gar­ten wur­den Zeu­ge, wie Müh­sam, nach­dem ihm ein Zet­tel hin­ge­scho­ben wor­den war, erbleich­te und dann schrie: „Genos­sen, vor weni­gen Stun­den ist Kurt Eis­ner in Mün­chen ermor­det worden!“

Gene­ral­streik und Räterepublik
Die USPD, die auch die Lei­tung des Metall­ar­bei­ter­ver­ban­des inne­hat­te, rief zum Gene­ral­streik auf, der auch durch die mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­ti­schen Arbei­te­rIn­nen unter­stützt wurde.

An der Kund­ge­bung am dar­auf­fol­gen­den Tag betei­lig­ten sich je nach Bericht zwi­schen 10.000 und 40.000 Teil­neh­me­rIn­nen. Her­mann Rem­me­le appel­lier­te an die Arbei­te­rIn­nen, die Novem­ber­re­vo­lu­ti­on zu voll­enden, der Red­ner der KPD for­der­te die Kol­le­gIn­nen auf, die Betrie­be in ihre Hand zu neh­men und sich zu bewaff­nen, die Syn­di­ka­lis­ten rie­fen zur direk­ten Akti­on auf. Schließ­lich wur­de die Räte­re­pu­blik proklamiert!

Im Anschluss dar­an zog ein klei­ner Teil der Demons­tra­ti­on, etwa 1.000 Men­schen, zum Schloss. Sie stürm­ten Gericht und Gefäng­nis, befrei­ten die Gefan­ge­nen und war­fen Akten und Bil­der des Groß­her­zogs auf die Stra­ße. Bür­ger­li­che Zei­tun­gen und die Volks­stim­me wur­den besetzt. Ein revo­lu­tio­nä­rer Arbei­ter­rat setz­te sich als Obers­te Behör­de ein. Er ver­bot Plün­de­run­gen und sons­ti­ge Straf­ta­ten und ver­häng­te das Standrecht.

Aber die­se Räte­re­pu­blik dau­er­te kei­ne 24 Stun­den. Mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­ten und gemä­ßig­te Unab­hän­gi­ge ver­han­del­ten bereits über die Wie­der­ein­set­zung des vor­he­ri­gen Arbei­ter­rats. Die Epi­so­de ende­te damit, dass im Voll­zugs­aus­schuss nun die Mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­ten die Mehr­heit hat­ten. Mit ihren fünf Sit­zen konn­ten sie nun die drei Unab­hän­gi­gen und den neu hin­zu­ge­kom­men Ver­tre­ter der KPD überstimmen.

Es kam im Anschluss an die Beset­zung der Volks­stim­me zu einer bewaff­ne­ten Aus­ein­an­der­set­zung zwi­schen Mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­ten und Lin­ken um das Redak­ti­ons­ge­bäu­de. Dabei ver­lor der Lei­ter der Kon­sum­ge­nos­sen­schaft, Jakob Mül­ler - Vater von sechs Kin­dern, sein Leben.

Die badi­sche Regie­rung ver­häng­te sofort den Bela­ge­rungs­zu­stand und for­der­te mili­tä­ri­sche Ver­bän­de an, die zur Auf­stands­be­kämp­fung auch schon im Ruhr­ge­biet ein­ge­setzt wor­den waren. Das berüch­tig­te Frei­korps Pfef­fer stand bei Secken­heim. Es wur­de aber glück­li­cher­wei­se nicht ein­ge­setzt, da Mann­heim - wie es hieß - ruhig sei. Die Ver­ei­ni­gung der Ange­stell­ten kabel­te den­noch an die Regie­rung ihren Pro­test gegen die Ver­ge­wal­ti­gung der Stadt Mann­heim durch den Militarismus.

Eini­gungs­be­we­gung für Sozia­li­sie­rung
Eine wohl von der USPD ange­trie­be­ne Eini­gungs­be­we­gung des Pro­le­ta­ri­ats in den Betrie­ben wähl­te im März 1919 einen aus MSPD, USPD und KPD besetz­ten Akti­ons­aus­schuss. Er erstell­te ein Pro­gramm, das in den Betrie­ben in „unzäh­li­gen Mas­sen­ver­samm­lun­gen“ – so die Tri­bü­ne – abge­stimmt wor­den sei. Dar­in for­der­te man die gesetz­li­che Ver­an­ke­rung der Arbei­ter-, Sol­da­ten-, Betriebs- und Wirt­schafts­rä­te, die Auf­lö­sung der Frei­korps und die Bil­dung einer revo­lu­tio­nä­ren Arbei­ter­wehr, die beschleu­nig­te Ver­ge­sell­schaf­tung der gesam­ten Güter­er­zeu­gung, des Groß­grund­be­sit­zes, der Berg­wer­ke, Ver­kehrs­ein­rich­tun­gen und Schiff­fahrts­ge­sell­schaf­ten sowie die sofor­ti­ge Sozia­li­sie­rung der dafür rei­fen Betrie­be. Die­se Sozia­li­sie­rungs­for­de­rung, die eigent­lich eine Kern­for­de­rung der Revo­lu­tio­nä­re war, wur­de in Baden kaum diskutiert.

Ein Jahr spä­ter, als es um die Abwehr des rechts­ra­di­ka­len Kapp-Put­sches ging, kam es wie­der zur Bil­dung eines revo­lu­tio­nä­ren Arbei­ter­rats. Es wur­den zudem revo­lu­tio­nä­re Betriebs­rä­te gewählt und die gro­ßen Betrie­be in Mann­heim wirk­lich besetzt. Das war ein letz­ter ernst­haf­ter Ver­such, die Revo­lu­ti­on doch noch durch die Aneig­nung der Pro­duk­ti­ons­mit­tel fortzusetzen.

Aber auch die­ser Auf­stand schei­ter­te dar­an, dass die Revo­lu­tio­nä­re in der Min­der­heit waren, sie in Süd­west­deutsch­land iso­liert waren und die mili­tä­ri­sche Über­le­gen­heit der Gegen­sei­te gesi­chert war. Inzwi­schen sorg­te auch Adam Rem­me­le als badi­scher Innen­mi­nis­ter dafür, dass die Revo­lu­tio­nä­re nicht mit Waf­fen ver­sorgt wurden.

SPD und KPD
Obwohl die Arbei­te­rIn­nen­klas­se die Ein­heit woll­te, nahm die Spal­tung zu. Bei den Reichs­tags­wah­len im Juni 1920 fiel der Stim­men­an­teil der SPD von 50 % auf 30 % in Mann­heim, der Anteil der USPD stieg auf 20,6 %.

Ihr kennt den Fort­gang der Geschich­te: Im Herbst 1920 wech­sel­te der lin­ke Flü­gel der USPD in die KPD und die KPD wuchs in der Wei­ma­rer Repu­blik in Mann­heim noch kräf­tig an. Am Ende der Wei­ma­rer Repu­blik war sie stär­ker als die SPD, und bei­de zusam­men hät­ten die Nazis in die Schran­ken wei­sen können.

Was wur­de aus unse­ren Prot­ago­nis­ten? Her­mann Rem­me­le rück­te schnell ins Zen­tral­ko­mi­tee (ZK) der KPD auf (bis 1932). Zudem wur­de er Mit­glied des Exe­ku­tiv­ko­mi­tees der Kom­mu­nis­ti­schen Inter­na­tio­na­le (EKKI), emi­grier­te in die Sowjet­uni­on und wur­de dort im Zuge der Sta­lin­schen Säu­be­run­gen 1939 erschos­sen. Sein Sohn Hel­mut war bereits ein Jahr vor­her von den Sta­li­nis­ten ermor­det worden.

Adam Rem­me­le war bis 1932 in der badi­schen Regie­rung, teils als Staats­prä­si­dent, teils als Innen­mi­nis­ter, teils als Jus­tiz­mi­nis­ter. Die Nazis über­führ­ten ihn in einem Schau­t­rans­port zusam­men mit sei­nem Par­tei­ge­nos­sen Lud­wig Marum ins KZ Kis­lau bei Bruch­sal. Er wur­de dort – im Gegen­satz zu Marum – nach einem Jahr wie­der ent­las­sen und über­leb­te in Ham­burg. Marum, als Sozia­list und Jude, wur­de erhängt.

Adam und Her­mann Rem­me­le waren zeit­wei­se Reichs­tags­ab­ge­ord­ne­te und wur­den als die feind­li­chen Brü­der bezeich­net. Sie sol­len sich nicht ein­mal mehr gegrüßt haben.

Sieg der Konterrevolution
Aber zurück zur Novem­ber­re­vo­lu­ti­on: Was waren nun eigent­lich die Haupt-Kon­flik­te, die das Schei­tern der Novem­ber­re­vo­lu­ti­on aus der Sicht der Lin­ken bedingten?

Zunächst war die Fra­ge: Räte- oder par­la­men­ta­ri­sche Repu­blik? Die Lin­ken woll­ten, dass die poli­ti­sche, mili­tä­ri­sche und öko­no­mi­sche Macht bei den Arbei­ter­rä­ten lie­gen soll­te. Das schien am Anfang auch der Fall zu sein. Aber die Räte ent­mach­te­ten sich selbst, indem der Reichs­kon­greß der Arbei­ter- und Sol­da­ten­rä­te in Ber­lin die schnellst­mög­li­che Wahl einer Natio­nal­ver­samm­lung beschloss. Die Füh­rung der Mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­ten woll­te die par­la­men­ta­ri­sche Demo­kra­tie, eine sozia­le Repu­blik. Sie streb­te letzt­lich einen durch Sozi­al­re­for­men gebän­dig­ten Kapi­ta­lis­mus an und kei­ne sozia­lis­ti­sche Räterepublik.

Das Gespenst bol­sche­wis­ti­scher Dik­ta­tur wur­de an die Wand gemalt. Auf der Füh­rungs­ebe­ne der Par­tei­en ver­quick­ten sich sozi­al­de­mo­kra­ti­sche gegen­re­vo­lu­tio­nä­re Ord­nungs­vor­stel­lun­gen mit reak­tio­nä­ren adli­gen und bür­ger­li­chen Inter­es­sen. Ihr gemein­sa­mes Ziel war es, die Revo­lu­ti­on nie­der­zu­kämp­fen. Dies führ­te zum blu­ti­gen Regime der Frei­korps und zur Nie­der­wer­fung aller Auf­stän­de, die die wei­ter­ge­hen­den Zie­le der Revo­lu­ti­on durch­set­zen wollten.

Ich hal­te es für zu kurz gegrif­fen, die Ursa­che in feh­len­der Auf­klä­rung der Mas­sen über den Cha­rak­ter des bür­ger­li­chen Par­la­men­ta­ris­mus zu suchen. Denn die mehr­heits­so­zi­al­de­mo­kra­ti­schen Funk­tio­nä­re hat­ten durch jah­re­lan­ge Mit­ar­beit in Gemein­de­rä­ten und Land­ta­gen oder dem Reichs­tag längst ihren Frie­den mit die­sen poli­ti­schen For­men geschlos­sen, sie woll­ten ledig­lich ihre Demokratisierung.

Kern­for­de­rung der Lin­ken war neben der poli­ti­schen Macht die Sozia­li­sie­rung jeden­falls der dafür rei­fen Indus­trien, des Berg­baus und des Ban­ken­sek­tors, wobei hier von unter­schied­li­chen Grup­pen ver­schie­de­ne For­de­run­gen erho­ben wur­den. Die Füh­rung der SPD und der Frei­en Gewerk­schaf­ten hat­ten sich mit der Obers­ten Hee­res­lei­tung und der Schwer­indus­trie dar­auf ver­stän­digt, die Sozia­li­sie­rung zu ver­hin­dern. Und so war auch die ein­ge­setz­te Sozia­li­sie­rungs­kom­mis­si­on eigent­lich eine Kom­mis­si­on zur Ver­hin­de­rung der Sozialisierung.

Eine wei­te­re Kern­for­de­rung war die Demo­kra­ti­sie­rung des Hee­res und der Mari­ne. Das Gegen­teil hat­te Fried­rich Ebert Gene­ral Groe­ner zuge­sagt. Aber es wäre kein Hin­der­nis gewe­sen, wenn die revo­lu­tio­nä­ren Mas­sen stark genug gewe­sen wären.

So war letzt­lich die Errun­gen­schaft der Novem­ber­re­vo­lu­ti­on eine bür­ger­lich-demo­kra­ti­sche Repu­blik. Die reak­tio­nä­re Macht der Mili­tärs, der Jun­ker, der Groß­in­dus­trie und des rechts­ra­di­ka­len Natio­na­lis­mus hat­te sie aber bei ihrer Ent­ste­hung in der Revo­lu­ti­on nicht nach­hal­tig in die Schran­ken ver­wie­sen. Sie war des­halb von Geburt an gefährdet.

Auf der Ebe­ne mar­xis­ti­scher Theo­rie kön­nen wir sagen, ja, Frei­heit und Gleich­heit ent­ste­hen in der Sphä­re der Zir­ku­la­ti­on, des Mark­tes, und sind nur Schein, weil sie das Kapi­tal­ver­hält­nis ver­ste­cken, aber sie sind not­wen­di­ger Schein. Skla­ven­ar­beit ist unpro­duk­tiv, erst der freie Ver­käu­fer sei­ner Arbeits­kraft kann Mehr­wert und letzt­lich Pro­fit liefern.

In der sozia­lis­ti­schen Gesell­schaft wird der Mehr­wert nicht mehr pri­vat ange­eig­net, son­dern gehört allen. Den­noch setzt dies das freie Indi­vi­du­um vor­aus. Und so gehö­ren – zumin­dest nach mei­ner Mei­nung die­se Din­ge zusam­men: Kei­ne Demo­kra­tie ohne Sozia­lis­mus – kein Sozia­lis­mus ohne Demokratie!

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