Neu: Doku­men­ta­ti­on der 8. Kon­fe­renz „Betriebs­rä­te im Visier“

Grund­rech­te verteidigen!“

 

O. T.

End­lich ist die Doku­men­ta­ti­on der 8. Kon­fe­renz „Betriebs­rä­te im Visier“ erschie­nen.* Sie ent­hält die wesent­li­chen Tex­te die­ser am 16. Okto­ber 2021 in Mann­heim durch­ge­führ­ten Tagung. Sie ist eine wich­ti­ge Lek­tü­re nicht nur für alle von BR-Mob­bing direkt Betrof­fe­nen, son­dern auch für alle, die sich mit die­sem bri­san­ten The­ma aus­ein­an­der­set­zen wollen.

Diksutierende der 8. Konferenz „BR im Visier“ in Mannheim, 16. Oktober 2021. (Foto: helmut.roos@web.de.)

Dik­su­tie­ren­de der 8. Kon­fe­renz „BR im Visier“ in Mann­heim, 16. Okto­ber 2021. (Foto: helmut.roos@web.de.)

Im Zen­trum der ach­ten Kon­fe­renz stand die Dis­kus­si­on über Stra­te­gien zur erfolg­rei­chen Ver­tei­di­gung und Durch­set­zung der ver­brief­ten Rech­te im Betrieb − gera­de auch vor dem Hin­ter­grund der schwie­ri­gen Bedin­gun­gen wäh­rend der Corona-Pandemie.

Im Vor­wort der Bro­schü­re heißt es: „Die Coro­na-Pan­de­mie haben Unter­neh­mens­lei­tun­gen aus­ge­nutzt, die Bekämp­fung von Betriebs- und Per­so­nal­rä­ten sowie Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tun­gen zu inten­si­vie­ren. Das Virus der Gewerk­schafts­be­kämp­fung ver­brei­tet sich oft unge­hin­dert aus. Gera­de in zuneh­mend raue­ren Zei­ten ist gewerk­schaft­li­cher Wider­stand gegen die­se Machen­schaf- ten ange­sagt. Bei IG Metall, ver.di und DGB gibt es ein­deu­ti­ge Beschlüs­se zum The­ma BR-Mob­bing. Aber die wirk­sa­me Abwehr der kri­mi­nel­len Angrif­fe auf demo­kra­tisch gewähl­te Inter­es­sen­ver­tre­tun­gen muss ver-stärkt werden.“

Abwehr­stra­te­gien gegen Angriffe
Die ein­ge­la­de­nen Refe­ren­tin­nen und Refe­ren­ten stell­ten Posi­tio­nen, Erfah­run­gen und Abwehr­stra­te­gien vor. Von beson­de­rer Bedeu­tung waren Hand­lungs­vor­schlä­ge für die Stär­kung der Wider­stands­kräf­te von betrieb­lich und gewerk­schaft­lich Aktiven.

Miri­am Wal­ko­wi­ak (DGB Baden-Würt­tem­berg) erläu­ter­te die Posi­ti­on des gewerk­schaft­li­chen Dach­ver­ban­des. Der DGB kri­ti­sie­re die Baga­tel­li­sie­rung der „men­schen­un­wür­di­gen juris­ti­schen und per­sön­li­chen Angrif­fe“ auf Belegschaftsvertretungen.

Carl-Fried­rich Bos­sert und Inga Neu­mann (IGM-Vor­stand Frank­furt) spra­chen zum The­ma „BR-Mit­glie­der schüt­zen, aber wie?“ Als größ­te Ein­zel­ge­werk­schaft im DGB ist die IG Metall Vor­rei­te­rin bei der Abwehr von BR-Mob­bing und Gewerkschaftsbekämpfung.

Alex­an­der Mohr­lang (eben­falls IGM-Vor­stand Frank­furt) setz­te sich mit der Fra­ge „Hilft Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on im Betrieb?“ aus­ein­an­der. Wirk­sa­me Ant­wor­ten auf BR-Mob­bing und Gewerk­schafts­be­kämp­fung müss­ten nicht nur betrieb­lich, son­dern auch gesell­schafts­po­li­tisch gege­ben werden.

Andre­as Köp­pe (IGM Nord­hes­sen) und Rapha­el Rein­stein-Wag­ner (IGM-Ver­trau­ens­kör­per­lei­tung der Fir­ma Wikus) infor­mier­ten unter der Über­schrift „Von Wikus ler­nen…?“ über den bei­spiel­haf­ten Kampf in dem nord­hes­si­schen Unter­neh­men für die Durch­füh­rung von Betriebsratswahlen.

Netz­werk gegen BR-Mobbing
Die Tagung woll­te nicht zuletzt einen nütz­li­chen Bei­trag zur wei­te­ren Inten­si­vie­rung der bun­des­wei­ten Zusam­men­ar­beit gegen BR-Mob­bing leis­ten. Des­halb wur­den die Erfah­run­gen ver­schie­de­ner Initia­ti­ven im Kampf gegen Gewerk­schafts­be­kämp­fung und BR-Mob­bing vor­ge­stellt und in die vor­lie­gen­de Doku­men­ta­ti­on aufgenommen.

Vom ‚Ein­zel­fall‘ zur stra­te­gi­schen Gegen­wehr?“ lau­te­te die Fra­ge­stel­lung für ein Podi­um mit vier Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern des bun­des­wei­ten Netz­werks gegen BR-Mob­bing. Sie berich­te­ten über Erfol­ge ihrer Arbeit und lote­ten Mög­lich­kei­ten eines noch bes­se­ren gemein­sa­men Ein­grei­fens aus.

In der eben­falls doku­men­tier­ten Ent­schlie­ßung der Kon­fe­renz heißt es, dass gera­de im Vor­feld der im Früh­jahr 2022 anste­hen­den Betriebs­rats­wah­len dem Trei­ben der BR-Mob­ber „ent­schlos­sen Ein­halt zu gebie­ten“ sei. „Poli­tik, Medi­en und Jus­tiz“ wer­den auf­ge­for­dert, „end­lich ihr in der Regel prak­ti­zier­tes Igno­rie­ren von BR-Mob­bing und Gewerk­schafts­be­kämp­fung zu been­den“. Die zuneh­mend aggres­si­ve­re Durch­set­zung eines „Recht des Stär­ke­ren“ in der Arbeits­welt sei unakzeptabel.

*[Die Doku­men­ta­ti­on kann in digi­ta­ler Form bei solidaritaet@gegen-br-mobbing.de bestellt werden.]

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Okto­ber 2022
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