Humanitäre Hilfe für ukrainische Gewerkschaften verstärken!
M. G.
Seit Ende 2022 wird der Aufruf „Gewerkschaftliche Solidarität − Humanitäre Hilfe für ukrainische Gewerkschaften“ verbreitet. Wir dokumentieren im Folgenden die aktuelle Arbeit dieser sehr unterstützenswerten Initiative.
Sie hat am 8. Juni 2024 eine Veranstaltung im Berliner Haus der IG Metall organisiert unter dem Motto „Für einen selbstbestimmten Wiederaufbau der Ukraine! – Soziale Rechte sichern, Entschuldung durchsetzen“. Dazu waren Vertreter:innen der Initiative BeLikeNina aus dem Gesundheitssektor, Betriebsräte von ArcelorMittal in Krywyj Rih, dem größten Stahlwerk der Ukraine, und der Hochschule in Lwiw eingeladen worden, die gegen die Angriffe auf die Wissenschaft und die Zer- störung und Schließung von Hochschulen kämpfen. Mit Artjom Tidwa hat auch ein Vertreter von Sozialnyj Ruch teilgenommen. In Arbeitsgruppen mit Gewerkschafter:innen von IG Metall und ver.di sind mögliche Ansätze für gemeinsame Aktivitäten diskutiert worden.
Konkret bearbeitet die Solidaritäts-Struktur derzeit vier Projekte.
1. Die finanzielle Förderung der Initiative der ukrainischen Krankenschwestern BeLikeNina. Dank der jüngst eingetroffenen Zusage der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt können die Ninas drei Jahre lang mit jeweils 10.000 Euro unterstützt werden. Das ist großartig und wird ihnen helfen, regionale Koordinator:innen einzustellen, die am weiteren Aufbau der Gewerk- schaft arbeiten können. Darüber hinaus sollen Schulungen und Qualifizierungen finanziert werden. Es gibt Gespräche mit weiteren Institutionen und Stiftungen, um noch andere Fördergelder zu akquirieren.
2. Gemeinsam mit der Erlassjahr-Kampagne, die bereits Unterstützer der Veranstaltung am 8. Juni 2024 war, hat die Vorbereitung einer Veranstaltung im nächsten Jahr begonnen. Es ist enorm wichtig, die Schuldenfrage weiter zu thematisieren. Ohne substanziellen Schuldenerlass wird die Ukraine auf Jahrzehnte den Auflagen der staatlichen und privaten Gläubiger ausgeliefert sein.
3. Gewerkschafter:innen von ArcelorMittal in Krywyj Rih wollen die Aus- und Weiterbildung in dem Werk reformieren und sind sehr an einer Kooperation mit anderen Werken des Konzerns interessiert. Im Rahmen der Veranstaltung am 8. Juni 2024 in Berlin hat es dazu einen ersten Austausch mit Jugend- und Auszubildendenvertreter:innen und Betriebsräten von ArcelorMittal Bremen und Eisenhüttenstadt gegeben. Dieser Austausch wird fortgesetzt, ein Projekt soll auf den Weg gebracht werden.
4. Soll die unabhängige Gewerkschaft der Eisenbahner:innen in Kiew weiter unterstützt werden. Sie hat dringend gebeten, Gelder für die Anschaffung von Lichtgeneratoren zu sammeln, um die Mitglieder bestmöglich mit Elektrizität zu versorgen. Bekanntlich werden immer wieder große Teile der Energieversorgung durch den russischen Angriffskrieg zerstört, und der Winter ist noch nicht vorbei.
Darüber hinaus gibt es Gespräche mit Aktivist:innen aus dem Hochschulbereich, die sich gegen Angriffe auf die Wissenschaft und die Zerstörung und Schließung von Hochschulen zur Wehr setzen.
Die ukrainische Gewerkschaftsbewegung arbeitet weiterhin unter äußerst schwierigen Bedingungen. Die meisten Gewerkschaften sind ständig rechtlichem und politischem Druck ausgesetzt. Das Kriegsrecht hindert sie daran, ihre Mitglieder wirk- sam zu schützen. Die Selenskyj-Regierung verfolgt eine Politik der Deregulierung und Schwächung der Gewerkschaften. Wir halten es für wichtig, dem Widerstand entgegenzusetzen und gewerkschaftliche Initiativen gezielt zu unterstützen.
Wir rufen dazu auf, „Gewerkschaftliche Solidarität - Humanitäre Hilfe für ukrainische Gewerkschaften“ weiter mit Spenden zu unterstützen und auch bei Bekannten und Kolleg:innen dafür zu werben.
Spenden an die Ukraine-Solidarität
Internationale Solidarität e.V., Stichwort „Ukraine Solidarität“, IBAN: DE94 4306 0967 6049 1075 00.
Der Verein kann auf Wunsch steuerlich absetzbare Spendenbestätigungen ausstellen. In diesem Fall bitte die dafür nötige vollständige Anschrift schicken an: spenden@gewerkschaftliche-ukraine-solidaritaet.de.
Infos im Netz: www.gewerkschaftliche-ukraine-solidaritaet.de
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