Sozi­al­pro­tes­te in Frankreich

Die Gegen­wehr hat begonnen

 

M. G.

Auch in Frank­reich beschleu­nigt sich die kapi­ta­lis­ti­sche Offen­si­ve. Mit Sprü­chen wie „Ende des Über­flus­ses“, „Opfer brin­gen“ und „ver­stärk­te Anstren­gun­gen zur Bewäl­ti­gung der Kri­sen“ ver­sucht die Staats­spit­ze, ihre sozi­al­po­li­ti­schen Atta­cken zu rechtfertigen.

Gewerkschaftsdemo für höhere Löhne am 29. September 2022 in Paris. (Foto: Martin Noda / Hans Lucas.)

Gewerk­schafts­de­mo für höhe­re Löh­ne am 29. Sep­tem­ber 2022 in Paris. (Foto: Mar­tin Noda / Hans Lucas.)

Staats­prä­si­dent Macron will unter ande­rem eine neue „Ren­ten­re­form“. Nicht, wie er behaup­tet, um Bil­dung, Öko­lo­gie oder Gesund­heit zu finan­zie­ren, son­dern um die Pro­fi­te der Bos­se zu sichern. Auch die Arbeits­lo­sen­ver­si­che­rung hat er ihm Visier. Die Arbeits­su­chen­den sol­len noch ärmer gemacht und noch mehr unter Druck gesetzt werden.

Ein Finanz­ge­setz soll 2023 einer­seits zahl­rei­che öffent­li­che Dienst­leis­tun­gen zer­stö­ren und ande­rer­seits den Unter­neh­mern ein acht Mil­li­ar­den teu­res Geschenk machen (Abschaf­fung einer Pro­duk­ti­ons­steu­er und der „Wert­schöp­fungs­ab­ga­be“). Und das obwohl die bör­sen­no­tier­ten Fir­men des CAC 40 (ent­spricht dem DAX) ihre Gewin­ne inner­halb eines Jah­res um 24 % gestei­gert haben!

Ange­sichts der Angrif­fe der Regie­rung wäre es nach Ansicht unse­rer Genos­sin­nen und Genos­sen der NPA falsch, sich mit hal­ben Maß­nah­men zufrie­den zu geben. Die Besteue­rung von Gewin­nen ist für sie wich­tig, um eine Umver­tei­lung „von oben nach unten“ zu errei­chen. Dabei geht es nicht nur um „Über­ge­win­ne“, son­dern um alle Pro­fi­te, weil sie das Ergeb­nis der Aus­beu­tung der arbei­ten­den Klas­se sind.

Eine ande­re Ver­tei­lung des Reich­tums erfor­dert auch eine deut­li­che Erhö­hung der Löh­ne und Gehäl­ter. Die NPA tritt des­halb für einen Min­dest­lohn von 1.800 Euro, für min­des­tens 300 Euro net­to mehr im Monat und für die Kop­pe­lung der Ein­kom­men an die Preis­stei­ge­run­gen ein.

Wäh­rend die Prei­se wei­ter anstei­gen und die Regie­ren­den ihre Poli­tik für die Rei­chen und Kon­zer­ne fort­set­zen, haben die ers­ten Sozi­al­pro­tes­te nach der Som­mer­pau­se statt­ge­fun­den. Für die NPA steht nicht nur die Ver­all­ge­mei­ne­rung von Pro­tes­ten und Streiks, son­dern auch die Stär­kung eines kämp­fe­ri­schen Anti­ka­pi­ta­lis­mus auf der Tages­ord­nung. Dies sind Vor­aus­set­zun­gen, um die extre­me Rech­te zurück­drän­gen und die Kräf­te­ver­hält­nis­se zuguns­ten der arbei­ten­den Klas­se ver­bes- sern zu können.

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Okto­ber 2022
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