Vor 500 Jah­ren: Der Deut­sche Bau­ern­krieg (I)

 

E. B.

Der Bau­ern­krieg im deut­schen Sprach­raum war Resul­tat einer lan­gen Ket­te von Auf­stän­den, Pro­tes­ten und Unru­hen seit dem 13. Jahr­hun­dert in Euro­pa. Die­se rich­te­ten sich gegen das feu­dal-kle­ri­ka­le Herr­schafts- und Ausbeutungssystem.

Zeitgenösische Flugschrift der Bauern von 1525. (Bild: Gemeinfrei. Bildbarbeitung: Avanti².)

Zeit­ge­nö­si­sche Flug­schrift der Bau­ern von 1525. (Bild: Gemein­frei. Bild­b­ar­bei­tung: Avanti².)

Sei­nen Höhe­punkt erreich­te der Deut­sche Bau­ern­krieg im Jahr 1525. Er wird auch als „Revo­lu­ti­on des Gemei­nen Man­nes“ bezeich­net. Mit die­sem Begriff wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die zahl- rei­chen Erhe­bun­gen nicht aus­schließ­lich von Bau­ern, son­dern auch – in gerin­ge­rem Umfang – von Stadt­be­woh­nern und Berg­leu­ten getra­gen wurden.

Die Ursa­chen für den bewaff­ne­ten Pro­test gegen Adel, Kle­rus wie deren Hel­fers-hel­fer und Hand­lan­ger sind klar zu benen­nen: wirt­schaft­li­che Not und sozia­les Elend als Resul­tat der zuneh­men­den Aus­beu­tung, Ent­eig­nung, Ent­rech­tung und Unter­drü­ckung durch die Herrschenden.

Am 23. Juni 1524 fand im Wut­ach­tal der ers­te Auf­stand im Deut­schen Bau­ern­krieg statt. Ihm folg­ten schnell weitere.

Ein wich­ti­ges Zen­trum der Erhe­bun­gen wur­de die Regi­on Boden­see-Ober­schwa­ben-All­gäu. Dort orga­ni­sier­ten sich im Febru­ar und März 1525 drei bewaff­ne­te „Bau­ern­hau­fen“ mit ins­ge­samt rund 30.000 Mann. Sie woll­ten vor­ran­gig nicht Krieg füh­ren, son­dern Ver­bes­se­run­gen ihrer Lebens­be­din­gun­gen erreichen.

In Mem­min­gen tra­fen sich des­halb ihre Abge­sand­ten. Sie grün­de­ten dort eine ober­schwä­bi­sche Eid­ge­nos­sen­schaft, die zum gegen­sei­ti­gen Bei­stand ver­pflich­te­te. Ihre For­de­run­gen nach Gerech­tig­keit fass­ten sie in 12 Arti­keln zusam­men. Sie wur­den gedruckt und schnell in der nähe­ren und wei­te­ren Umge­bung verbreitet.

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Febru­ar 2025
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