Frank­reich vor einem hei­ßen Herbst oder vor lau­en Parlamentsmanövern?

M. G.

In einem TV-Inter­view vor der gro­ßen Feri­en­zeit nutz­te Prä­si­dent Macron am 14. Juli die Gele­gen­heit, sich in Sze­ne zu set­zen. Arro­gant, wie üblich, zeig­te er sich ent­schlos­sen, sei­ne aso­zia­le Poli­tik fortzusetzen.

Demo in Paris gegen die extreme Rechte, 16. April 2022. (Foto:  Photothèque Rouge / JMB.)

Demo in Paris gegen die extre­me Rech­te, 16. April 2022. (Foto: Pho­to­t­hè­que Rouge / JMB.)

Auch in Frank­reich ver­schlech­tert sich die Lage von Mil­lio­nen dras­tisch – auf­grund der stei­gen­den Lebens­hal­tungs­kos­ten, der Zer­stö­rung der öffent­li­chen Dienst­leis­tun­gen und der Fol­gen der glo­ba­len Erderwärmung.

Für Macron und sei­ne Auf­trag­ge­ber lau­tet die „Reform“-Agenda jedoch „mehr und län­ger arbei­ten“, das heißt wei­te­rer Sozi­al­ab­bau vor allem für Erwerbs­lo­se, pre­kär Be- schäf­tig­te und Rent­ne­rin­nen und Rentner.

Die­se Kriegs­er­klä­rung an die arbei­ten­de Klas­se und die Jugend gar­niert er mit dem Ver­spre­chen, durch Ver­tei­len von Schecks und ähn­li­chen sym­bo­li­schen Maß­nah­men etwas gegen die Teue­rung zu unternehmen.

Deren gemein­sa­mes Merk­mal besteht aber dar­in, dass sie nicht an die Wur­zel des Pro­blems gehen: Die Aneig­nung des Reich­tums, der von der gro­ßen Mehr­heit pro­du­ziert wird, durch eine klei­ne Min­der­heit von Ausbeutern.
Bezeich­nen­der­wei­se stellt sich Macrons Regie­rung ein­deu­tig gegen Lohn­er­hö­hun­gen für die Beschäf­tig­ten und gegen eine Besteue­rung der Reichsten.

Kämp­fe organisieren
Für unse­re Genos­sin­nen und Genos­sen der NPA (Neue Anti­ka­pi­ta­lis­ti­sche Par­tei) zeigt sich eines sehr deut­lich: Ange­sichts der poli­ti­schen Mehr­heits­ver­hält­nis­se auf par­la­men­ta­ri­scher Ebe­ne kann nur der durch Streiks und Demons­tra­tio­nen erzeug­te mas­si­ve außer­par­la­men­ta­ri­sche Druck eine Wen­de zum Bes­se­ren erzwingen.

Des­halb for­dert die NPA die sozia­le und poli­ti­sche Lin­ke zur gemein­sa­men Beant­wor­tung der anste­hen­den Fra­gen auf. Wie kann Macrons Poli­tik der sozia­len Kriegs­füh­rung ent­ge­gen­tre­ten wer­den? Wie sind die bevor­ste­hen­den Aus­ein­an­der­set­zun­gen um die Ren­ten, den Öffent­li­chen Dienst und die Löh­ne best­mög­lich vor­zu­be­rei­ten? Wie kann die Mobi­li­sie­rung der arbei­ten­den Klas­se nicht zuletzt gegen die extre­men Rech­te gelingen?

Die Losung der NPA ist klar: Für einen hei­ßen Herbst und für den Auf­bau einer anti­ka­pi­ta­lis­ti­schen Linken!

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Sep­tem­ber 2022
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