Am 20. Oktober 2014 hat der IG Metall-Vertrauenskörper bei ALSTOM in Mannheim-Käfertal über seine Forderung für die anstehende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie diskutiert. In ihr werden nach dem Willen der Gewerkschaftsführung vor allem die Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen sowie die Themen Altersteilzeit und Qualifizierungsteilzeit im Mittelpunkt stehen.
H.N.
Nach längerer Aussprache, in der teilweise kontrovers, aber dennoch solidarisch über den Forderungsvorschlag der Vertrauenskörper- leitung diskutiert wurde, kam es zu einem fast einstimmig gefassten Beschluss der ALSTOM-Vertrauensleute. Traditionell berücksichtigen die IG Metall und ihre Untergliederungen bei der Aufstellung der Entgelt-Forderung folgende drei Komponenten:
• Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Produktivität
• Ausgleich der Lebenshaltungskostensteigerung
• Umverteilung
Für die KollegInnen bei ALSTOM resultiert daraus eine Forderung von 6,3 % (mindestens aber 180,- Euro). Die IGM-Vertrauensleute betonen mit dem Festgeldbetrag den Anspruch auf eine solidarische Lohnpolitik gegenüber den unteren Entgelt-Gruppen und den LeiharbeiterInnen. Weitere Bestandteile ihrer Tarifforderung sind eine Laufzeit von 12 Monaten sowie die Ablehnung von betriebs- oder erfolgsabhängigen Bestandteilen und Einmalzahlungen. Ferner warnen die ALSTOM-Vertrauensleute vor einer zu weitgehenden Verrechnung des Entgelts mit den Themen Fortführung der Altersteilzeit und Qualifizierung der Beschäftigten. Wörtlich heißt es in der Resolution des Vertrauenskörpers zur Tarifrunde: „Mehr denn je gilt es, der schwächelnden Binnennachfrage durch einen kräftigen Schluck aus der Gewinn-Pulle auf die Beine zu helfen.“ Und: „Die noch zaghaften Versuche, das Thema Arbeitszeit wieder als Thema von Tarifrunden zu benennen, müssen systematisch ausgebaut und zu einer strategischen Orientierung gemacht werden. Angesichts der anhaltenden Ausdehnung von Arbeitszeiten und prekären Arbeitsverhältnissen müssen wir uns entsprechend positionieren. Nur wer kämpft, kann gewinnen!“ Es wird sich schon bald zeigen, was von dieser Tarifforderung in dem Beschluss der Großen Tarifkommission des Bezirks Baden-Württemberg übrigbleibt.