Hybrider Infoabend der ISO Rhein-Neckar
am Freitag, 28.11.2025, um 19:00 Uhr.
in seiner Ansprache zum 9. November ließ sich der amtierende Bundespräsident und frühere Strippenziehers der berüchtigten „Agenda 2010” mit folgenden Worten vernehmen: „Wir haben gehört, wie Harry Graf Kessler als aufmerksamer Chronist in Berlin die sich überstürzenden Ereignisse in den Tagen um den 9. November 1918 erlebt hat – den Tagen, als der Erste Weltkrieg zu Ende ging, der Kaiser abdankte, eine Revolution begann und schließlich die Demokratie siegte, der Geist von 1848 sich den Weg gebahnt hatte.”
Das ist starker, geschichtsklitternder Tobak, der sehr gut zu Steinmeier passt. Seine Worte muss man nochmals genau lesen: „ als … eine Revolution begann und schließlich die Demokratie siegte, der Geist von 1848 sich den Weg gebahnt hatte.” Wenn sich damals etwas den Weg gebahnt hatte, dann eine brutale Konterevolution. Ein aggressives Bündnis aus Mehrheits-SPD um Ebert, alter kaiserlicher Militärführung, Großkapital und Freikorps schlug den bisher bedeutendsten Versuch, Kapitalismus und Militarismus in Deutschland zu überwinden, blutig nieder.
So konnte nur eine schwache und kurzlebige parlamentarische Demokratie entstehen. Sie ermöglichte nicht nur das Überleben des deutschen Imperialismus, sondern letztlich vor allem den Sieg des Faschismus.
Der Autor Sebastian Haffner schrieb dazu in seinem grundlegenden Buch Der Verrat: „Noch heute gibt es viele Ebert-Deutsche, die jede Revolution ‚hassen wie die Sünde’; noch heute gibt es viele, die die Revolution von 1918 verleugnen wie einen Schandfleck … Aber die Revolution ist kein Schandfleck. Sie war – besonders nach vier Jahren Hunger und Ausbeutung eine Ruhmestat. Ein Schandfleck ist der Verrat, der an ihr verübt wurde … Es sind nicht die siegreichen, es sind die erstickten und unterdrückten, die verratenen und verleugneten Revolutionen, die ein Volk krank machen. Deutschland krankt an der verratenen Revolution von 1918 noch heute.“
Mit sehr knappen dokumentarischen Filmen von 1918 und der gekürzten Tonaufnahme eines Vortrags unseres viel zu früh verstorbenen Genossen Winfried Wolf zur Novemberrevolution wollen wir versuchen, an diese historische Wegscheide der Klassenkämpfe in Deutschland zu erinnern.
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