Hei­del­berg

Pro­test gegen städ­ti­sche Wohnungsbaugesellschaft
NEIN zu Miet­erhö­hun­gen im Höllenstein-Quartier!

 

A. N.

Am 19. Sep­tem­ber 2024 über­ga­ben Mieter:innen des Höl­len­stein-Quar­tiers der städ­ti­schen Gesell­schaft für Grund- und Haus­be­sitz mbH Hei­del­berg (GGH) 250 Unter­schrif­ten gegen unan­ge­mes­se­ne Miet­erhö­hun­gen von 8 - 10 %. Sie pla­nen, sich mit ande­ren Mieter:innen der GGH zusammenzuschließen.

Protest gegen Miterhöhungen in Heidelberg, 19. September 2024. (Foto: Privat)

Pro­test gegen Mit­er­hö­hun­gen in Hei­del­berg, 19. Sep­tem­ber 2024. (Foto: Privat)

Von den Miet­erhö­hun­gen sind nicht nur ein Groß­teil der 335 Miet­ein­hei­ten des Höl­len­stein-Quar­tiers betrof­fen, son­dern 6.125 der 7.270 Mieter:innen in GGH-Woh­nun­gen in ganz Heidelberg.

GGH ver­treibt Mieter:innen
Der Ärger und die Sor­ge der Mieter:innen im Höl­len­stein-Quar­tier ist groß. Nach einer Erhö­hung 2021 inmit­ten der Pan­de­mie stellt dies nun für vie­le die zwei­te, häu­fig gar drit­te Erhö­hung der Kalt­mie­te inner­halb weni­ger Jah­re dar.

Die Mieter:innen schrei­ben dazu in ihrem Offe­nen Brief an die GGH, den Gemein­de­rat und den ers­ten Bür­ger­meis­ter Jür­gen Obs­zuk: „In den letz­ten Jah­ren haben mas­si­ve und wie­der­hol­te Erhö­hun­gen der Mie­te und der Neben­kos­ten bereits ins­be­son­de­re Allein­er­zie­hen­de und ande­re Men­schen in pre­kä­ren Lebens­la­gen aus dem Höl­len­stein-Quar­tier ver­trie­ben. Für eini­ge Mieter:innen läge die Kalt­mie­te mit der geplan­ten Erhö­hung mehr als 300 € über dem, was sie bei Ein­zug 2016 zahl­ten. Mit den jähr­lich stei­gen­den Neben­kos­ten wür­de das einer Stei­ge­rung der Gesamt­mie­te um etwa 500 € inner­halb von 8 Jah­ren gleichkommen.“

Dabei wird erst­mals auch im öffent­lich geför­der­ten Wohn­raum die Mie­te erhöht. Eben­so wie im frei finan­zier­ten Wohn­raum droht die GGH mit einem gericht­li­chen Ver­fah­ren, soll­ten Mieter:innen der Erhö­hung nicht zustimmen.

Initia­ti­ve der Mieter:innen
Die Mieter:innen des Höl­len­stein-Quar­tiers haben beschlos­sen, dies nicht wider­spruchs­los hin­zu­neh­men. Sie kamen zu zwei Mieter:innentreffen zusam­men, in denen sie ihrem Ärger Luft mach­ten und ihr Vor­ge­hen plan­ten. Ein Offe­ner Brief wur­de for­mu­liert und Unter­schrif­ten im gesam­ten Quar­tier gesammelt.

Dar­in stel­len die Mieter:innen fol­gen­de Forderungen:

Wir leben ger­ne im Höl­len­stein-Quar­tier und wol­len, dass unser Zuhau­se wei­ter­hin bezahl­bar, fami­li­en- und arbei­ter­freund­lich, bar­rie­re­arm und inklu­siv bleibt!

Wir for­dern deswegen:
• Ein­hal­tung gesetz­li­cher Rege­lun­gen, in die­sem Fall ins­be­son­de­re in Bezug auf geför­der­ten Wohnraum!
• Rück­nah­me der ange­kün­dig­ten Miet­erhö­hung; auch für die Mieter:innen, die auf­grund der Ein­schüch­te­run­gen und unse­rer Abhän­gig­keit von Wohn­raum bereits ihre Zustim­mung gege­ben haben!
• Schnel­le und zuver­läs­si­ge Besei­ti­gung der genann­ten Mängel!
• Kei­ne Dis­kri­mi­nie­rung der Mieter:innen des sozi­al geför­der­ten Wohnraums!
• Trans­pa­ren­te und nach­voll­zieh­ba­re Auf­stel­lung der Neben­kos­ten. Kei­ne unnö­ti­gen oder über­teu­er­ten Aus­ga­ben, son­dern demo­kra­ti­sche Pla­nung unter Ein­be­zug der Mieter:innen!
Kein Pro­fit mit unse­rem Grund­recht auf Woh­nen!

Wie wei­ter?
Die Mieter:innen des Höl­len­stein-Quar­tiers sind sich bewusst, dass die 250 Unter­schrif­ten nicht aus­rei­chen wer­den, um die Miet­preis­po­li­tik der städ­ti­schen Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft zu ändern. So kam schon bei der Kund­ge­bung zur Über­ga­be des Brie­fes und der Unter­schrif­ten die Fra­ge auf: Wie machen wir jetzt weiter?

Die gemein­sa­me Ant­wort der Mieter:innen: Es wer­den wei­ter Kon­tak­te zu ver­schie­de­nen Akteu­ren der Stadt­po­li­tik geknüpft. Ins­be­son­de­re soll ein Zusam­men­schluss mit GGH-Mieter:innen in ande­ren Hei­del­ber­ger Wohn­ge­gen­den ange­strebt wer­den. Hier­zu rufen die Mieter:innen im Höl­len­stein alle Mieter:innen dazu auf, per Mail (miete.hoellenstein@gmx.de) mit ihnen Kon­takt aufzunehmen.

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Okto­ber 2024
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