Käthe Koll­witz – kei­ne poli­ti­sche Künstlerin?

Ein Besuch der Ingel­hei­mer Käthe Kollwitz-Ausstellung

K. S.

Am 25. Juli 2021 besuch­ten wir im Rah­men unse­rer Rei­he „Spu­ren­su­che“ die Kunst­aus­stel­lung „Käthe Koll­witz. Rea­li­tät & Emo­ti­on” im Ingel­hei­mer Alten Rat­haus. Wir erhiel­ten dort eine infor­ma­ti­ve Füh­rung durch die Prä­sen­ta­ti­on ihres Schaffens.

Käthe Kollwitz, Losbruch (Blatt 5 aus dem Zyklus „Bauernkrieg“), 1902/03, Strichätzung. (Bild: Gemeinfrei.)

Käthe Koll­witz, Los­bruch (Blatt 5 aus dem Zyklus „Bau­ern­krieg“), 1902/03, Strich­ät­zung. (Bild: Gemeinfrei.)

Unter den etwa 90 in Ingel­heim gezeig­ten Wer­ken konn­ten wir vor allem die bei­den Bild­zy­klen „Bau­ern­krieg” und „Ein Weber­auf­stand” betrach­ten. Die vom Natu­ra­lis­mus eines Ger­hart Haupt­mann inspi­rier­ten Wer­ke von Käthe Koll­witz fas­zi­nie­ren durch ihre direk­te Bild­spra­che, die das Lei­den und Kämp­fen der auf­stän­di­schen Bau­ern und der unter­drück­ten Pro­le­ta­ri­er fes­selnd in den Mit­tel­punkt stellt.

Zwar war im Alten Rat­haus ihr Wir­ken um die Jahr­hun­dert­wen­de sehr prä­sent, doch die wei­te­re Aus­stel­lung beschränk­te sich auf eine the­ma­ti­sche Aus­wahl zu den The­men „weib­li­cher Kör­per“ und „Mut­ter und Kind“. Dies lös­te in unse­rer Grup­pe eini­ges an Dis­kus­sio­nen aus, da ein zen­tra­les Puz­zle ihres Wer­kes gänz­lich fehl­te: die beein­dru­cken­de poli­ti­sche und ein­grei­fen­de Kunst der Käthe Koll­witz ab 1918.


Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Sep­tem­ber 2021
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