Kapi­ta­lis­mus scha­det - nicht nur dem Klima

Links: SDS Plakat 1968 (Foto: www.flickr.com/photos/marcwathieu/8268298166, M. Wathieu, CC BY-NC 2.0.). Rechts: Plakat in Tübingen, 29. September 2019 (Foto: Avanti²)

Links: SDS Pla­kat 1968 (Foto: www.flickr.com/photos/marcwathieu/8268298166, M. Wathieu, CC BY-NC 2.0.). Rechts: Pla­kat in Tübin­gen, 29. Sep­tem­ber 2019 (Foto: Avanti²)

E. B.

Die eta­blier­te Poli­tik (mit Aus­nah­me der blau-brau­nen AfD) tut so, als ob sie den Kli­ma­wan­del bekämp­fen wol­le. Aber sie stellt nicht das Sys­tem der Pro­fit­ma­xi­mie­rung infra­ge. Dies ist aber die ent­schei­den­de Ursa­che für die dro­hen­de Kli­ma­ka­ta­stro­phe. Sie kommt uns teu­er zu stehen.

Allein eine hart­nä­cki­ge Mas­sen­be­we­gung für öko­lo­gi­sche und sozia­le Gerech­tig­keit kann die erfor­der­li­che radi­ka­le Wen­de durch­set­zen. Dabei ist ein demo­kra­tisch koor­di­nier­tes und geplan­tes Vor­ge­hen in allen ent­schei­den­den Berei­chen unabdingbar.

Das betrifft zu aller­erst den Umbau der Ener­gie­er­zeu­gung und Ener­gie­nut­zung. Er erfor­dert die best­mög­li­che Ver­rin­ge­rung des Ener­gie­ver­brauchs und die kon­ti­nu­ier­lich gestei­ger­te Ener­gie­ef­fi­zi­enz in allen Sek­to­ren. Des­halb müs­sen die gro­ßen Ener­gie­kon­zer­ne ver­ge­sell­schaf­tet wer­den. Der end­gül­ti­ge Ver­zicht auf alle Spiel­ar­ten von Atom­ener­gie (Kern­fu­si­on!) und der kon­se­quen­te Ersatz fos­si­ler Brenn­stof­fe durch sau­be­re und erneu­er­ba­re Ener­gie­trä­ger ist ein Muss.

Zwei­tens ist im Ver­kehrs­we­sen eine wirk­li­che Umkehr erfor­der­lich. Weg vom Indi­vi­du­al- und vom Flug­ver­kehr, hin zum sys­te­ma­ti­schen Aus­bau des schie­nen­ge­bun­de­nen öffent­li­chen Per­so­nen- und Güter­ver­kehrs sowie des Fuß- und Fahr­rad­ver­kehrs in den Städten.

Drit­tens ist die Pro­duk­ti­on von sozi­al und öko­lo­gisch nütz­li­chen Gütern vor­ran­gig. Das bedeu­tet Schluss mit der Ver­geu­dung von Roh­stof­fen für nicht halt­ba­re, über­flüs­si­ge und gefähr­li­che Erzeug­nis­se und deren Verpackung.

Vier­tens ist ein Umbau der Forst- und Land­wirt­schaft unab­ding­bar. Die Agro­in­dus­trie ist durch den Aus­bau eines öko­lo­gi­schen, genos­sen­schaft­lich orga­ni­sier­ten Sys­tems zu überwinden.

Fünf­tens kann durch den Kampf gegen die Aus­beu­tung und Zer­stö­rung von Mensch und Natur eine neue Per­spek­ti­ve ent­ste­hen. Näm­lich die einer direkt-demo­kra­ti­schen, öko­lo­gi­schen und soli­da­ri­schen Gesell­schaft, deren Grund­la­ge eine bedürf­nis­ori­en­tier­te Wirt­schaft ist. Der gesell­schaft­li­che Reich­tum kommt dann allen und nicht nur einer win­zi­gen Klas­se von Rei­chen und Super­rei­chen zugute.

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Novem­ber 2019
Tagged , , . Bookmark the permalink.