Oster­marsch 2023 in Mannheim

Sofor­ti­ger Stopp des Ukraine-Kriegs!

K. S.

Das Mot­to des Mann­hei­mer Bünd­nis­ses aus Frie­dens­or­ga­ni­sa­tio­nen, Gewerk­schaf­ten, DIDF, ISO und VVN-BdA lau­te­te „Frie­den - Gerech­tig­keit - Soli­da­ri­tät - Kli­ma­schutz. Frie­dens­lo­gik statt Kriegslogik!“

Ostermarsch in Mannheim, 8. April 2023. (Foto: Avanit².)

Oster­marsch in Mann­heim, 8. April 2023. (Foto: Avanit².)

Am 8. April 2023 betei­lig­ten sich ins­ge­samt rund 400 Men­schen an der Demo in der Mann­hei­mer Innen­stadt. Eine klei­ne­re Akti­on folg­te am 10. April mit dem Oster­spa­zier­gang am Cole­man-Are­al der US-Armee.

Der Bünd­nis-Auf­ruf hob her­vor: „Jetzt braucht es eine Logik des Frie­dens aus Diplo­ma­tie statt Auf­rüs­tung, zivi­lem Auf­bau statt krie­ge­ri­scher Zerstörung.“

Schon beim Auf­takt auf dem Alten Meß­platz am Oster­sams­tag wur­den deut­li­che Zei­chen gegen Kriegs­trei­be­rei und Mili­ta­ris­mus gesetzt. „Stoppt den Krieg! Krieg ist eine sozia­le und öko­lo­gi­sche Katastrophe!“

Krieg als Mordsgeschäft
Maxi­mi­li­an Heß­lein, Wirt­schafts- und Sozi­al­pfar­rer des Kirch­li­chen Diens­tes in der Arbeits­welt, beton­te in sei­ner Rede: „Von allem Anfang an näm­lich ist die Frie­dens­be­we­gung ja eine sozia­le Bewe­gung der­je­ni­gen, die von den Mäch­ti­gen in die Krie­ge geschickt wer­den, um dort für die zu kämp­fen, die aus den Krie­gen ihren Pro­fit zie­hen. Wir rufen aus: Nie wie­der Krieg!”

Chris­toph Marisch­ka, Infor­ma­ti­ons­stel­le Mili­ta­ri­sie­rung in Tübin­gen, sprach es offen aus: „Wer wei­ter Waf­fen für die Ukrai­ne for­dert, der setzt auf einen Sieg durch Abnut­zung auf dem Rücken zehn­tau­sen­der, ver­mut­lich hun­dert­tau­sen­der Lei­chen – auch und vor allem: ukrai­ni­scher Leichen.“

Die Frie­dens­be­we­gung dage­gen füh­re mit ihrem Kampf gegen den Krieg zugleich einen Kampf ums Gan­ze: „Wir ste­hen hier in der Tra­di­ti­on einer Frie­dens­be­we­gung, die schon lan­ge gegen Kolo­nia­lis­mus und Impe­ria­lis­mus, gegen die Auf­rüs­tung auch der Gren­zen, gegen den Extrak­ti­vis­mus, die Pri­va­ti­sie­rung der Gewin­ne und Aus­la­ge­rung der Risi­ken, gegen Natio­na­lis­mus und Ras­sis­mus gekämpft hat, für inter­na­tio­na­le Soli­da­ri­tät und glo­ba­le Gerech­tig­keit, und wer uns ver­sucht, in die rech­te Ecke zu stel­len, der tut das ganz offen­sicht­lich ganz über­wie­gend mit böser Absicht.“

Anschlie­ßend zog die Demons­tra­ti­on über den Para­de­platz zu den Kapuzinerplanken.

Rus­si­schen Angriffs­krieg beenden
Bei der Abschluss­kund­ge­bung auf den Kapu­zi­ner­plan­ken ver­trat Ralf Hel­ler, Vor­sit­zen­der des DGB Mann­heim/Rhein-Neckar und Betriebs­rats­vor­sit­zen­der des Mann­hei­mer Kli­ni­kums, die Posi­ti­on des gewerk­schaft­li­chen Dach­ver­ban­des: „Der DGB und sei­ne Mit­glieds­ge­werk­schaf­ten ver­ur­tei­len den Über­fall auf die Ukrai­ne auf das Schärfste. […]

Wir for­dern die rus­si­sche Regie­rung auf, den Angriffs­krieg end­lich zu been­den, ihre Trup­pen zurück­zu­zie­hen und die ter­ri­to­ria­le Inte­gri­tät der Ukrai­ne wiederherzustellen.

Wir ver­ur­tei­len alle Regie­run­gen, die Unter­drü­ckung, Gewalt und Fol­ter als Mit­tel der Poli­tik und Instru­men­te zur Siche­rung ihrer Macht einsetzen!”

Rol­le der Sozia­len Ver­tei­di­gung
Cle­mens Ron­ne­feldt vom Inter­na­tio­na­len Ver­söh­nungs­bund zeig­te danach auf, wel­che wich­ti­ge Rol­le Aktio­nen der Sozia­len Ver­tei­di­gung in der Ukrai­ne spie­len und wie der „Wes­ten“ den 10-Punk­te-Plan von Istan­bul blo­ckier­te. „In der Geschich­te wur­den Waf­fen­still­stands­ver­ein­ba­run­gen in Krie­gen häu­fig bereits begon­nen, als noch Kämp­fe im Gan­ge waren.“

Hed­wig Sau­er-Gür­th vom Frie­dens­bünd­nis Mann­heim been­de­te nach einem Gruß­wort der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Gökay Akbu­lut (DIE LINKE) die Kund­ge­bung, die musi­ka­lisch von ewo² mit Bernd Köh­ler (Gitar­re und Gesang) und Joa­chim Rom­eis (Gei­ge) in beein­dru­cken­der Wei­se unter­stützt wurde.

In dem von der ISO Rhein-Neckar ver­teil­ten Flug­blatt war zu lesen: „Um den Krieg been­den zu kön­nen, bedarf es einer star­ken Anti­kriegs­be­we­gung hier­zu­lan­de und inter­na­tio­nal. Dadurch kön­nen wir den poli­ti­schen und sozia­len Druck erzeu­gen der die Bun­des­re­gie­rung von ihrem mili­ta­ris­ti­schen Kurs abbringt.”

Der Mann­hei­mer Oster­marsch zeig­te, dass sich die Zie­le der viel­fäl­ti­gen Frie­dens­be­we­gung klä­ren und der Kon­sens fes­ter und brei­ter wer­den kann.

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Mai 2023
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