Soli­da­ri­tät stärken!“

10. Kon­fe­renz „Betriebs­rä­te im Visier“ am 14.10.2023 in Mannheim

 

H. N.

Am Sams­tag, den 14. Okto­ber 2023, fin­det bereits zum zehn­ten Mal im Mann­hei­mer Gewerk­schafts­haus die bun­des­wei­te Kon­fe­renz „Betriebs­rä­te im Visier“ statt. In immer mehr Unter­neh­men wird BR-Mob­bing und Gewerk­schafts­be­kämp­fung als „nor­mal“ ange­se­hen. Nur in Ein­zel­fäl­len gelingt den Gewerk­schaf­ten bis­her die Orga­ni­sa­ti­on einer erfolg­rei­chen Gegenwehr.

Plenum der 9. Konferenz „Betriebsräte im Visier“, 15.10.2022. (Foto: helmut-roos@web.)

Ple­num der 9. Kon­fe­renz „Betriebs­rä­te im Visier“, 15.10.2022. (Foto: helmut-roos@web.)

Das aktu­el­le Bei­spiel des Dosier­pum­pen­her­stel­lers Pro­Mi­nent in Hei­del­berg rückt die­se brand­ge­fähr­li­che Ent­wick­lung in ein beson­ders grel­les Licht. Dort wur­de im Vor­feld der ins­ge­heim geplan­ten Ver­la­ge­rung von Arbeits­plät­zen ins Aus­land der gewerk­schaft­lich orga­ni­sier­te Betriebs­rat erfolg­reich zer­schla­gen. Pro­Mi­nent ist nicht irgend­ein Betrieb. Einer der drei Geschäfts­füh­rer ist Rai­ner Dul­ger, sei­nes Zei­chens Prä­si­dent der Bun­des­ver­ei­ni­gung der deut­schen Arbeit­ge­ber­ver­bän­de (BDA) und damit höchs­ter Ver­tre­ter des deut­schen Kapi­tals. Die zustän­di­ge Hei­del­ber­ger Geschäfts­stel­le der IG Metall schaut dem kri­mi­nel­len Trei­ben bei Pro­Mi­nent weit­ge­hend pas­siv zu.

In der Ein­la­dung zur dies­jäh­ri­gen Kon­fe­renz heißt es: „Im Zen­trum unse­rer dies­jäh­ri­gen Kon­fe­renz steht zum einen die Not­wen­dig­keit, Soli­da­ri­tät auch über­be­trieb­lich zu ent­wi­ckeln. Zudem wol­len wir uns mit erfolg­rei­chen Metho­den zur Ver­tei­di­gung unse­rer Rech­te im Betrieb befas­sen. Nicht zuletzt wer­den wir danach fra­gen, wie sehr das deut­sche faschis­ti­sche Arbeits­un­recht auch heu­te noch nachwirkt.“

Gegen das „Recht des Stärkeren“
Die Ent­schlie­ßung der letzt­jäh­ri­gen Tagung hat­te fest­ge­stellt: „Die Durch­set­zung eines ‚Rechts des Stär­ke­ren‘ in pro­mi­nen­ten und weni­ger pro­mi­nen­ten Fir­men und Ein­rich­tun­gen ist unak­zep­ta­bel und muss kon­se­quent bekämpft wer­den. In der Öffent­lich- keit wer­den die­se kri­mi­nel­len Machen­schaf- ten bis­her jedoch nach wie vor viel zu wenig wahr­ge­nom­men und ange­pran­gert. Das ermu­tigt die Täter, die zudem in der Regel weder recht­lich ver­folgt noch belangt wer­den. Die gemobb­ten und gekün­dig­ten Opfer müs­sen hin­ge­gen ihre Unschuld bewei­sen. Das ist ein nicht hin­nehm­ba­rer Skan­dal. Kon­stru­ier­te ‚Abmah­nun­gen‘, Ver­leum­dun­gen und ‚Ver­dachts­kün­di­gun­gen‘ wider­spre­chen ele­men­ta­ren Rechts­grund­sät­zen. Sie sind umge­hend zu unter­bin­den. Star­ke demo­kra­ti­sche Gegen­macht ist die Vor­aus­set­zung, um Betriebs­rats- und Gewerk­schafts­be­kämp­fung stop­pen zu kön­nen. Sie muss in den Betrie­ben und in der Öffent­lich­keit ent­wi­ckelt werden.“

Die Ver­an­stal­tung des Komi­tees „Soli­da­ri­tät gegen BR-Mob­bing!“ wird unter­stützt von IG Metall Mann­heim sowie DGB Baden-Würt­tem­berg, IG BCE Wein­heim, Kirch­li­cher Dienst in der Arbeits­welt Baden (KDA), Über­be­trieb­li­ches Soli­da­ri­täts­ko­mi­tee Rhein-Neckar, ver.di Rhein-Neckar und work-watch Köln.

Die Kon­fe­renz soll nicht nur die drin­gend not­wen­di­ge bun­des­wei­te Zusam­men­ar­beit gegen BR-Mob­bing und Gewerk­schafts­be­kämp­fung stär­ken, son­dern vor allem ein soli­da­ri­sches Forum zum per­sön­li­chen Erfah­rungs­aus­tausch und zur prak­ti­schen Hil­fe anbieten.


Wei­te­re Infos zum The­ma.
Anmel­dung: Wegen des begrenz­ten Platz­an­ge­bots ist eine recht­zei­ti­ge schrift­li­che Anmel­dung per Mail oder Post erforderlich:
Post­adres­se: Komi­tee „Soli­da­ri­tät gegen BR-Mob­bing!“, Speye­rer Str. 14, 68163 Mannheim.


Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Sep­tem­ber 2023
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