Trotz­kis Inter­es­se an der Psychoanalyse*

Hel­mut Dahmer

Trotz­ki wur­de 1929 aus der Sowjet­uni­on ver­bannt, durch den Sta­lin­schen Pro­pa­gan­da-Appa­rat zu einer Art kon­ter­re­vo­lu­tio­nä­rem Dämon sti­li­siert und einer dam­na­tio memo­riae [völ­li­gen Aus­lö­schung des Andenkens] unter­wor­fen. Dif­fa­mie­rung und Tabu­ie­rung von Per­son und Werk wir­ken bis heu­te nach, und dar­um ist es ange­bracht, den Berufs­re­vo­lu­tio­när zunächst mit weni­gen Sät­zen vorzustellen.

Auschnitt aus Diego Riveras Fresko, Fabrik in Detroit, Detroit, 1932-33. (Foto: Privatarchiv.)

Aus­chnitt aus Die­go Rive­ras Fres­ko, Fabrik in Detroit, Detroit, 1932-33. (Foto: Privatarchiv.)

Trotz­ki war Inter­na­tio­na­list, Lite­rat und Revo­lu­ti­ons­his­to­ri­ker. Unter den mar­xis­ti­schen Revo­lu­tio­nä­ren sei­ner Zeit war er sowohl wegen sei­nes Inter­es­ses für die Lite­ra­tur als auch wegen sei­nes Inter­es­ses für die Psy­cho­ana­ly­se eine Aus­nah­me. An der Freud­schen Psy­cho­lo­gie des Unbe­wuss­ten inter­es­sier­ten ihn deren Grund­la­gen: die Kul­tur­kri­tik, das Deu­tungs­ver­fah­ren und die Meta­psy­cho­lo­gie; ihrer the­ra­peu­ti­schen Nutz­an­wen­dung gegen­über war er skep­tisch.1

In der rus­si­schen Revo­lu­ti­on von 1905 erwies er sich – wie 12 Jah­re spä­ter in der Revo­lu­ti­on des Jah­res 1917 – als der bedeu­tends­te Red­ner (in Mas­sen­ver­samm­lun­gen oder vor Gericht) und als Inspi­ra­tor des Peters­bur­ger Arbei­ter­rats. Im Herbst 1917 orga­ni­sier­te er den bol­sche­wis­ti­schen Auf­stand gegen die „Pro­vi­so­ri­sche Regie­rung“, im Früh­jahr 1918 die Rote Armee, die er zum Sieg im Bür­ger­krieg führ­te. Im Herbst 1923 bil­de­te er die „Lin­ke Oppo­si­ti­on“ gegen die Sta­lin­sche Kon­ter­re­vo­lu­ti­on, wur­de 1927 aus der bol­sche­wis­ti­schen Par­tei aus­ge­schlos­sen, außer Lan­des geschafft und 1940 in sei­nem mexi­ka­ni­schen Exil von einem Auf­trags­mör­der des NKWD, der Sta­lin­schen Geheim­po­li­zei, ermordet.

In den drei­ßi­ger Jah­ren war er der ein­zi­ge Sozio­lo­ge, der sowohl die faschis­ti­sche Bewe­gung und die Hit­ler-Dik­ta­tur in Deutsch­land als auch die Ent­wick­lung der Sowjet­uni­on zur Sta­lin-Des­po­tie in einer Serie von Publi­ka­tio­nen, die in vie­le Spra­chen über­setzt wur­den, analysierte.

Dass er nach sei­ner zwei­ten Flucht aus Sibi­ri­en in den Jah­ren 1907-14 als Emi­grant in Wien leb­te, ist wenig bekannt, dass er zu den sel­te­nen Revo­lu­tio­nä­ren gehör­te, die sich für die Freud­sche Psy­cho­ana­ly­se inter­es­sier­ten und sie ver­tei­dig­ten, noch weni­ger. Die Marx­sche Theo­rie hat­te er in „unor­tho­do­xer“ Über­lie­fe­rung ken­nen­ge­lernt, näm­lich durch die Schrif­ten des ita­lie­ni­schen Hege­lia­ner-Mar­xis­ten Anto­nio Labrio­la, der lehr­te, dass Lite­ra­tur und Psy­cho­lo­gie für das Ver­ständ­nis von Gesell­schaft und Poli­tik wesent­lich sei­en.2

Ausschnitt aus Diego Riveras Fresko, Der Mensch am Scheideweg, Mexico-City 1934. (Foto: Privatarchiv.)

Aus­schnitt aus Die­go Rive­ras Fres­ko, Der Mensch am Schei­de­weg, Mexi­co-City 1934. (Foto: Privatarchiv.)

In Wien gab Trotz­ki Ende 1908-1912 eine eige­ne Zeit­schrift, die Praw­da, her­aus, die unre­gel­mä­ßig in einer Auf­la­ge von ein paar Tau­send Exem­pla­ren erschien und nach Russ­land geschmug­gelt wur­de. Trotz­ki trat dar­in (in ein­fa­cher Spra­che) für eine Wie­der­ver­ei­ni­gung der zer­strit­te­nen Frak­tio­nen der rus­si­schen Sozi­al­de­mo­kra­tie ein und pro­pa­gier­te sei­ne Vor­stel­lung vom Ver­lauf der kom­men­den zwei­ten rus­si­schen Revo­lu­ti­on. Zu den Mit­ar­bei­tern der Praw­da gehör­ten unter ande­ren Rjas­anow, Uritz­ki und Adolf Jof­fe, der ihn mit sei­nem The­ra­peu­ten Alfred Adler und des­sen Frau Rais­sa bekannt­mach­te.3 Jof­fe und Rais­sa Adler teil­ten Trotz­kis poli­ti­sche Ansich­ten und gehör­ten lebens­lang zu sei­nen Freun­den; Rais­sa Adler über­setz­te – wie Alex­an­dra Ramm-Pfem­fert in Ber­lin – vie­le sei­ner Tex­te ins Deut­sche. Durch Jof­fe und die bei­den Adlers wur­de er zuver­läs­sig über Freud, sei­nen Kreis und sei­ne Schrif­ten infor­miert.4 Trotz­ki leb­te von sei­ner Feder und schrieb uner­müd­lich nicht nur für Par­tei-Zeit­schrif­ten (wie Die Neue Zeit oder Der Kampf), son­dern auch etwa für die Tages­zei­tung Kiews­ka­ja Mysl („Kie­wer Gedan­ke“), „die im Süden ver­brei­tets­te radi­ka­le Zei­tung mar­xis­ti­scher Fär­bung“5, die ihn wäh­rend der Bal­kan­krie­ge 1912/13 als ihren Bericht­erstat­ter enga­gier­te. Für die­se Zeit­schrift berich­te­te er auch regel­mä­ßig über das kul­tu­rel­le Leben in Wien (über neue Lite­ra­tur, Kunst­aus­stel­lun­gen etc.). In die­sen vor 1914 geschrie­be­nen Essays fin­den sich unver­kenn­ba­re Spu­ren sei­ner Freud-Lektüren.

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Mein Inter­es­se war es her­aus­zu­fin­den, was Trotz­ki an der Psy­cho­ana­ly­se fas­zi­niert hat – und was das für unser Ver­ständ­nis von Psy­cho­ana­ly­se besagt. Intui­tiv erkann­te er die struk­tu­rel­le Ver­wandt­schaft der Freud­schen Kri­tik der zeit­ge­nös­si­schen Psy­cho­lo­gien mit der Marx­schen Kri­tik der öko­no­mi­schen Leh­ren sei­ner Zeit. Die bei­den „kri­ti­schen Theo­rien“ ent­stan­den auf der Suche ihrer Autoren nach einem Aus­weg aus der „Kul­tur“ unse­rer Kri­sen- und Kriegs­ge­sell­schaft. Hören wir dazu Freud:

Es braucht nicht gesagt zu wer­den, daß eine Kul­tur, wel­che eine so gro­ße Zahl von Teil­neh­mern unbe­frie­digt läßt und zur Auf­leh­nung treibt, weder Aus­sicht hat, sich dau­ernd zu erhal­ten, noch es ver­dient.“6

Ausschnitt aus Diego Riveras Fresko,Traum vom einem Sonntagnachmittag im Alameda-Park, Mexico-City,1948. (Foto: Privatarchiv.)

Aus­schnitt aus Die­go Rive­ras Fresko,Traum vom einem Sonn­tag­nach­mit­tag im Ala­me­da-Park, Mexico-City,1948. (Foto: Privatarchiv.)

Freuds bio­lo­gi­scher und der Marx­sche his­to­ri­sche Mate­ria­lis­mus hat­ten eine gemein­sa­me Wur­zel: den hegel­kri­ti­schen, anthro­po­lo­gi­schen Mate­ria­lis­mus Lud­wig Feu­er­bachs. Marx hat­te das Rät­sel des Tausch­werts (bezie­hungs­wei­se des „Mehr­werts“) gelöst, Freud, drei­ßig Jah­re spä­ter, das Rät­sel der Neu­ro­sen und des Traums. Der eine kri­ti­sier­te „obso­le­te“ Ins­ti- tutio­nen der Gesell­schaft (wie Pri­vat­ei­gen­tum und Natio­nal­staat), der ande­re obso­le­te Insti­tu­tio­nen der Lebens­ge­schich­te (wie die „Pri­vat­re­li­gio­nen“ der Hys­te­ri­ker und Zwangs­neu­ro­ti­ker). Bei­den ging es dar­um, die Über­macht feti­schi­sier­ter Insti­tu­tio­nen zu bre­chen, den Wie­der­ho­lungs­zwang, der auf dem Ver­ges­sen-Haben oder auf dem Ver­ges­sen-Machen ihrer Ent­ste­hung beruht. Ihr Pro­jekt war, kurz und mit einer For­mel Ador­nos gesagt: die „Ana­mne­sis der Gene­se“ [„Erin­ne­rung der Ent­ste­hung“]. Bei­de arbei­te­ten dar­an, den „Natur­schein“ kol­lek­ti­ver und pri­va­ter „Insti­tu­tio­nen“ durch deren His­to­ri­sie­rung auf­zu­lö­sen, eine His­to­ri­sie­rung in Gestalt einer dia­lo­gi­schen Rekon­struk­ti­on ihres Zustandekommens.

Trotz­ki hat­te es, vom Anti­se­mi­tis­mus7 abge­se­hen, mit drei wei­te­ren Gesell­schafts­rät­seln zu tun: Zum einen mit dem Pro­blem, wie die rus­si­sche Gesell­schaft sich von der Zaren­despo­tie befrei­en und ihre Rück­stän­dig­keit über­win­den kön­ne, zum andern mit der Fra­ge, wie es dazu kam, dass in der nach­re­vo­lu­tio­nä­ren Sowjet­uni­on bin­nen zwölf Jah­ren aus der Revo­lu­ti­ons­par­tei von 1917 das kan­ni­ba­li­sche Sta­lin-Regime erwuchs (das in Frie­dens­zei­ten zwi­schen 15 und 25 Mil­lio­nen Opfer ver­schlang), zum drit­ten, wie mehr als drei Dut­zend bol­sche­wis­ti­scher Füh­rer nur zwan­zig Jah­re nach der Revo­lu­ti­on in den von Sta­lin und Wysch­in­ski gegen sie ange­streng­ten Schau­pro­zes­sen (der Jah­re 1936-38) dazu gebracht wur­den, zu geste­hen, sie sei­en eigent­lich „Volks­fein­de“ (näm­lich Kon­ter­re­vo­lu­tio­nä­re, Sabo­teu­re, Faschis­ten und Terroristen).

In den Jah­ren 1923-26 ver­tei­dig­te er die Revo­lu­ti­ons­li­te­ra­ten8 und die mate­ria­lis­ti­sche Psy­cho­ana­ly­se gegen­über den neu­en Par­tei-Ideo­lo­gen und Zen­so­ren, die drauf und dran waren, aus dem „Mar­xis­mus-Leni­nis­mus“ ein Instru­ment zur Abwehr von als „bür­ger­lich“, „idea­lis­tisch“ oder „west­lich-impe­ria­lis­tisch“ dif­fa­mier­ten wis­sen­schaft­li­chen oder lite­ra­ri­schen Neue­run­gen zu schmie­den.9 Zu Beginn der drei­ßi­ger Jah­re beschäf­tig­te ihn zum einen „Das deut­sche Rät­sel“ (des kampf­lo­sen Sie­ges der Nazis)10; zum andern kom­bi­nier­te er in sei­ner Geschich­te der Revo­lu­tio­nen des Jah­res 1917 Hegels und Mar­xens Über­le­gun­gen zum Ver­hält­nis von Gesell­schafts­theo­rie und Mas­sen­ak­tio­nen11 mit der von Freud in sei­ner Stu­die über den Witz ent­wi­ckel­ten Theo­rie der schrift­stel­le­ri­schen, rhe­to­ri­schen oder künst­le­ri­schen Innovation:

Ausschnitt aus dem Fresko Diego Riveras, Die Genossenschaft, Mexico-City 1926-28. (Foto: Privatarchiv.)

Aus­schnitt aus dem Fres­ko Die­go Rive­ras, Die Genos­sen­schaft, Mexi­co-City 1926-28. (Foto: Privatarchiv.)

Der anti-kon­ven­tio­nel­le (oder sub­ver­si­ve) Witz, hat­te Freud über die­se klei­ne oder „ein­fa­che“ lite­ra­ri­sche Form12 geschrie­ben, sei nicht inten­diert, er habe viel­mehr „in ganz her­vor­ra­gen­der Wei­se den Cha­rak­ter eines unge­woll­ten ‚Ein­falls’. […] Man ver­spürt etwas Unde­fi­nier­ba­res, das ich am ehes­ten einer Absenz, einem plötz­li­chen Aus­las­sen der intel­lek­tu­el­len Span­nung ver­glei­chen möch­te, und dann ist der Witz mit einem Schla­ge da, meist gleich­zei­tig mit sei­ner Ein­klei­dung. […] Ein vor­be­wuss­ter Gedan­ke wird [dabei] für einen Moment der unbe­wuss­ten Bear­bei­tung über­las­sen, und deren Ergeb­nis als­bald von der bewuss­ten Wahr­neh­mung erfaßt.“13

In dem „An der Macht“ über­schrie­be­nen Kapi­tel sei­ner Auto­bio­gra­phie knüpf­te Trotz­ki an die­se Theo­rie der „Erleuch­tung“ (Freud) oder „Inspi­ra­ti­on“ (Nietz­sche) an:

Der Mar­xis­mus betrach­tet sich als den bewuß­ten Aus­druck des unbe­wuß­ten geschicht­li­chen Pro­zes­ses. Aber [die­ser] Pro­zeß trifft nur auf sei­nen höchs­ten Gip­feln mit sei­nem bewuss­ten Aus­druck zusam­men. […] Das höchs­te Bewusst­sein der Epo­che ver­schmilzt in sol­chen Augen­bli­cken mit der unmit­tel­ba­ren Hand­lung der zu tiefst unter­drück­ten und der Theo­rie am ferns­ten ste­hen­den Mas­sen. Die schöp­fe­ri­sche Ver­ei­ni­gung des Bewuß­ten mit dem Unbe­wuß­ten ist das, was man gewöhn­lich Inspi­ra­ti­on nennt. Revo­lu­ti­on ist rasen­de Inspi­ra­ti­on der Geschich­te.“14

1938 schließ­lich ver­tei­dig­te Trotz­ki, aber­mals auf Freuds Inspi­ra­ti­ons-Theo­rie rekur­rie­rend, gemein­sam mit dem Sur­rea­lis­ten und Freud-Ken­ner André Bre­ton (sowie dem Mura­lis­ten Die­go Rive­ra) die Auto­no­mie und „Wahr­heit“ der Kunst gegen deren Abschaf­fung in den bei­den Men­schen­fres­ser-Staa­ten Hit­lers und Stalins.

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In mei­nem Buch habe ich Trotz­kis Bezug­nah­men auf die Freud­sche Psy­cho­ana­ly­se in sei­nen Schrif­ten der Jah­re 1908-1939 gesam­melt und in ihrem jewei­li­gen poli­ti­schen und bio­gra­phi­schen Kon­text interpretiert.


* [Die­ser Text ist die schrift­li­che Fas­sung des Vor­trags Hel­mut Dah­mers zur Prä­sen­ta­ti­on sei­nes Buchs Trotz­ki, die Psy­cho­ana­ly­se und die kan­ni­ba­li­schen Regime im Wie­ner Sig­mund Freud-Muse­um am 4. Mai 2023. 
Der Video-Mit­schnitt des Vor­trags kann auf you­tube ange­se­hen wer­den.]


End­no­ten
1 „Wäh­rend mei­nes Auf­ent­halts in Wien habe ich für eini­ge Jah­re ziem­lich eng mit Freu­dia­nern ver­kehrt, ich las ihre Arbei­ten und besuch­te damals sogar ihre Zusam­men­künf­te. An ihrem Zugang zu den Pro­ble­men der Psy­cho­lo­gie hat mich immer frap­piert, dass sie phy­sio­lo­gi­schen Rea­lis­mus mit einer bei­na­he bel­le­tris­ti­schen Ana­ly­se der see­li­schen Phä­no­me­ne kom­bi­nier­ten.“ Leo D. Trotz­ki, ([1923] 1927), „Brief an das Aka­de­mie­mit­glied I. P. Paw­low“ (27. 9. 1923), in: Sots­chi­nen­i­ja („Ge- sam­mel­te Wer­ke“), Bd. XXI, Mos­kau 1927, S. 260.
2 Anto­nio Labrio­la (1895-99), Über den his­to­ri­schen Mate­ria­lis­mus, hg. von A. Asche­ri-Oster­low und C. Poz­zo­li, Frank­furt (Suhr­kamp) 1974. 
3 In sei­nem Arti­kel „Neu­jahrs­ge­spräch über Kunst“ (vom 30. 12. 1908) ließ Trotz­ki im Wie­ner Café Cen­tral sei­ne Freun­de Sem­jon L. Kljatsch­ko (als „rus­si­scher Emi­grant“), Alfred Adler (als „deut­scher Arzt“) im Gespräch mit sich selbst (als „rus­si­scher Jour­na­list“) auf­tre­ten. Trotz­ki (2024), Lite­ra­tur und Revo­lu­ti­on, Schrif­ten, Band 4.1, Köln (Neu­er ISP-Ver­lag), Text 41. (In Vorbereitung.) 
4 „Durch Jof­fe wur­de ich mit den Pro­ble­men der Psy­cho­ana­ly­se bekannt, die mir sehr ver­füh­re­risch erschie­nen […].“ Leo D. Trotz­ki (1930), Mein Leben, Ver­such einer Auto­bio­gra­phie, Ber­lin (Fischer) 1930, S. 211. 
5 Trotz­ki (1930), a. a. O. (Anm. 4), S. 220. 
6 Sig­mund Freud (1927), „Die Zukunft einer Illu­si­on“, in: Gesam­mel­te Wer­ke (GW), Band XIV, Frank­furt (Fischer) 1963, S. 253.
7 Vgl. dazu Mario Keß­ler (Hg.) (2022), Leo Trotz­ki oder: Sozia­lis­mus gegen Anti­se­mi­tis­mus, Ber­lin (Dietz) 2022. 
8 Babel, Block, Jes­sen­in, Maja­kow­ski, Pas­ter­nak, Piln­jak und die Grup­pe der „Sera­pi­ons­brü­der“.
9 Vgl. dazu Dah­mer (2003), „Sym­bo­lis­mus, Sur­rea­lis­mus … Sta­li­nis­mus“, in: Diver­gen­zen, Müns­ter (West­fä­li­sches Dampf- boot) 2009, S. 428-466; sowie ders. (2022), Trotz­ki, die Psy­cho­ana­ly­se und die kan­ni­ba­li­schen Regime, Müns­ter (West­fä­li­sches Dampf­boot) 2022, I. Teil, Kap. IV.4.
10 Trotz­ki, „Das deut­sche Rät­sel“ (1932) und „Por­trät des Natio­nal­so­zia­lis­mus“ (1933), in: Schrif­ten über Deutsch­land, Bd. I und II, Frank­furt (Euro­päi­sche Ver­lags­an­stalt) 1971, Text 21 und 48. 
11 „Die Waf­fe der Kri­tik kann aller­dings die Kri­tik der Waf­fen nicht erset­zen, die mate­ri­el­le Gewalt muß gestürzt wer­den durch mate­ri­el­le Gewalt, allein auch die Theo­rie wird zur mate­ri­el­len Gewalt, sobald sie die Mas­sen ergreift.“ Karl Marx (1844), „Zur Kri­tik der Hegel­schen Rechts­phi­lo­so­phie, Ein­lei­tung“, in: Marx-Engels-Wer­ke, Band 1, Ber­lin (Dietz) 1961, S. 385. 
12 Vgl. dazu André Jol­les (1930), Ein­fa­che For­men, Ber­lin (de Gruy­ter) 1999. 
13 Freud (1905), Der Witz und sei­ne Bezie­hung zum Unbe­wuss­ten, in: GW, Band VI, a. a. O. (Anm. 6) (1969), S. 191 und S. 189. – Der Kunst­his­to­ri­ker Ernst Kris hat den von Freud im Zuge sei­ner Ana­ly­se des Zustan­de­kom­mens von Wit­zen ent­deck­ten intra­psy­chi­schen Vor­gang künst­le­ri­scher Pro­duk­ti­on als „Regres­si­on im Diens­te des Ichs“ zu fas­sen gesucht. Vgl. dazu Kris (1952), Psy­cho­ana­ly­tic Explo­ra­ti­ons in Art, S. 177 ff. und S. 253. Fer­ner Dani­elle Kna­fo (2002), „Revi­si­ting Ernst Kris’ con­cept of Regres­si­on in the ser­vice of the ego in art”, in: Psy­cho­ana­ly­tic Psy­cho­lo­gy, Washing­ton, D.C. (Ame­ri­can Psy­cho­lo­gi­cal Asso­cia­ti­on), 19. Jg., Heft 1, S. 24-49.
14 Trotz­ki (1930), Mein Leben, a. a. O. (Anm. 4), S. 320.

Aus Theo­rie­bei­la­ge Avan­ti² Rhein-Neckar Juni 2023
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