M. G.
Ende 1920 gelang die Vereinigung des größten Teils der organsierten radikalen Linken in einer Partei.
Zuvor konnte im Frühjahr der rechtsextreme Kapp-Putsch durch den bisher massivsten Generalstreik der deutschen Geschichte abgewehrt werden. Der Gewerkschaftsführer Legien schlug daraufhin die Bildung einer Arbeiterregierung vor. Dazu kam es zwar nicht, aber die Einheitstendenzen der radikalen Linken wurden durch die heftigen Klassenkämpfe dieses Jahres gefördert.
Beim USPD-Parteitag vom Oktober 1920 in Halle stimmte eine große Mehrheit der Delegierten für den Anschluss an die III. Internationale. Dies hatte die Spaltung der USPD zur Folge. Die Mehrheit der Parlamentsabgeordneten und Hauptamtlichen führte zunächst die USPD fort.
Eine Minderheit der Führung und die große Mehrheit der Parteimitgliedschaft schlossen sich jedoch Anfang Dezember mit der viel kleineren KPD zur Vereinigten Kommunistischen Partei Deutschlands (VKPD) zusammen. Dadurch entstand die mit rund 450.000 Mitgliedern bisher größte revolutionäre Partei in Deutschland. Allerdings blieb die Partei durch scharfe interne Fraktionskämpfe belastet.
Die Bürokratisierung der Sowjetunion und der III. Internationale bewirkte ab Mitte der 1920er Jahre auch die stalinistische Wandlung der KPD. Angesichts des Aufschwungs der NSDAP ab 1929 hatte dies verheerende Folgen: Die KPD versagte bei der Bildung einer Einheitsfront ebenso wie SPD und Gewerkschaften. Dadurch wurde der Weg in die faschistische Diktatur 1933 endgültig geebnet.