Frank­reich

Sozia­le Mobi­li­sie­run­gen im Vor­feld der Präsidentschaftswahlen

E. B.

Es ist auch in Frank­reich sehr sel­ten, dass gro­ße Mobi­li­sie­run­gen wäh­rend natio­na­ler Wah­len stattfinden.

Gewerkschaftlicher Aktionstag in Paris, 27. Januar 2022. (Foto: Photothèque Rouge / Martin Noda / Hans Lucas.)

Gewerk­schaft­li­cher Akti­ons­tag in Paris, 27. Janu­ar 2022. (Foto: Pho­to­t­hè­que Rouge / Mar­tin Noda / Hans Lucas.)

Seit Jah­res­be­ginn fin­den Kämp­fe im Gesund­heits- und Bil­dungs­we­sen statt. Ein lan­des­wei­ter, bran­chen­über­grei­fen­der Streik- und Akti­ons­tag für Arbeit und höhe­re Löh­ne wur­de am 27. Janu­ar 2022 durch­ge­führt. All das zeigt, dass ein gro­ßer Teil der arbei­ten­den Klas­se die Lage für uner­träg­lich hält. Das durch­schnitt­li­che Net­to­mo­nats­ent­gelt eines Beschäf-tig­ten beträgt 1.200 Euro, das eines Arbei­ters 1.330 Euro. Die mas­si­ven Preis­stei­ge­run­gen machen sich im All­tags­le­ben immer deut­li­cher bemerkbar.

Die Kapi­tal­sei­te stopft sich hin­ge­gen die Taschen voll. Gro­ße Fir­men, die in Frank­reich Waren pro­du­zie­ren und Dienst­leis­tun­gen anbie­ten, konn­ten 2021 rund 140 Mil­li­ar­den Euro an offi­zi­ell aus­ge­wie­se­nen Gewin­nen ver­bu­chen. Die im Akti­en­in­dex CAC 40 gelis­te­ten Kon­zer­ne haben rund 60 Mil­li­ar­den Euro an ihre Aktio­nä­re aus­ge­schüt­tet. Die Steu­er­hin­ter­zie­hung macht jähr­lich rund 80 Mil­li­ar­den Euro aus.

Löh­ne erhö­hen, Arbeits­zeit ver­rin­gern
Allein die 140 Mil­li­ar­den Euro an Gewin­nen könn­ten für die 16 Mil­lio­nen Beschäf­tig­ten mit weni­ger als 2.300 Euro brut­to im Monat eine Brut­to­lohn­er­hö­hung von 720 Euro ermög­li­chen. Unse­re Genos­sin­nen und Genos­sen der NPA for­dern des­halb einen Min­dest­lohn von 1.800 Euro net­to und 400 Euro Auf­schlag für alle.

Vie­le Men­schen sind auch in Frank­reich arbeits­los oder pre­kär beschäf­tigt. Des­halb tritt die NPA für den sofor­ti­gen Über­gang zur 32 Stun­den­wo­che ohne Lohn­ver­lust ein. Dadurch könn­te zum Bei­spiel rund eine Mil­li­on Men­schen im Öffent­li­chen Dienst ein­ge­stellt wer­den, vor allem im Gesund­heits- und im Bildungsbereich.

Mit der Kan­di­da­tur des ent­las­se­nen Ford-Arbei­ters Phil­ip­pe Pou­tou unter­streicht die NPA die Not­wen­dig­keit, die aktu­el­len Kämp­fe zu ver­ei­ni­gen und zu stär­ken. Wenn das gelingt, dann kann die anti­ka­pi­ta­lis­ti­sche Gegen­wehr sowohl gegen den neo­li­be­ra­len Staats­prä­si­den­ten Macron als auch gegen die gefähr­lich gewor­de­ne ras­sis­ti­sche und auto­ri­tä­re extre­me Rech­te wirk­sa­mer werden

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Febru­ar 2022
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