Nein zum Krieg im Nahen Osten!

Dau­er­haf­ter Waf­fen­still­stand jetzt!

 

O. G.

Dem men­schen­ver­ach­ten­den Über­fall von Hamas und Isla­mi­scher Dschi­had auf Isra­el am 7. Okto­ber 2023 fie­len mehr als 1.200 dort leben­de Men­schen zum Opfer. Die­ses ver­hee­ren­de Mas­sa­ker nutzt die israe­li­sche Regie­rung für die bru­ta­le Zer­stö­rung des Gaza­strei­fens aus.

Friedenskundgebung in Mannheim, 31. Oktober 2023. (Foto: Avanti².)

Frie­dens­kund­ge­bung in Mann­heim, 31. Okto­ber 2023. (Foto: Avanti².)

Die Hamas kal­ku­lier­te den mili­tä­ri­schen Gegen­schlag Isra­els bewusst mit ein. Sie miss­braucht die Bevöl­ke­rung als Schutz­schild und nimmt so eine gro­ße Zahl von wei­te­ren Opfern in Gaza in Kauf.

Die­se Bar­ba­rei darf nicht als „Kol­la­te­ral­scha­den“ eines berech­tig­ten paläs­ti­nen­si­schen Wider­stands rela­ti­viert wer­den. Sie ist durch nichts zu rechtfertigen.

Isra­els blu­ti­ger Gegenschlag
Um die Hamas zu „ver­nich­ten“, greift das israe­li­sche Mili­tär ohne Rück­sicht auf die zivi­le Bevöl­ke­rung Gaza an. Es erschwert oder ver­hin­dert huma­ni­tä­re Hil­fe. Es zer­stört die Infra­struk­tur und nimmt über zwei Mil­lio­nen Men­schen in Geiselhaft.

Die Zahl der im Gaza­strei­fen durch die israe­li­sche Armee getö­te­ten paläs­ti­nen­si­schen Men­schen ist auf über 13.000 gestie­gen. Zehn­tau­sen­de sind ver­wun­det, über eine Mil­li­on auf der Flucht. Das ist ein trau­ri­ger Rekord.

Das Recht Isra­els, sich gegen die von der Hamas ver­üb­ten Gräu­el­ta­ten zu ver­tei­di­gen, ist längst von dem Unrecht des mör­de­ri­schen Rache­feld­zugs gegen die paläs­ti­nen­si­sche Bevöl­ke­rung in Gaza über­la­gert wor­den. Auch dafür gibt es kei­ne Rechtfertigung.

Der jetzt ver­ein­bar­te Waf­fen­still­stand muss dau­er­haft wer­den. Zudem muss die anhal­ten­de Ver­trei­bung der paläs­ti­nen­si­schen Bevöl­ke­rung durch die israe­li­sche Sied­lungs­po­li­tik sofort been­det werden.

Men­schen­rech­te statt „Staats­rä­son“
Men­schen­rech­te sind unteil­bar. Sie gel­ten welt­weit für alle Men­schen − israe­li­sche wie paläs­ti­nen­si­sche. Unse­re Soli­da­ri­tät und Anteil­nah­me gel­ten daher allen Opfern und deren Ange­hö­ri­gen in Isra­el wie in Gaza.

Die von der Ampel­re­gie­rung zur „Staats­rä­son“ erklär­te unein­ge­schränk­te Soli­da­ri­tät mit Isra­el und des­sen rechts­extre­mer Regie­rung ist genau­so falsch wie die von ande­ren pro­pa­gier­te Soli­da­ri­tät mit der reak­tio­nä­ren Hamas. Bei­des been­det nicht den Hor­ror im Nahen Osten, son­dern führt zu wei­te­rem Blutvergießen.

Die poli­ti­sche Füh­rungs­rie­ge Deutsch­lands kri­mi­na­li­siert die Soli­da­ri­tät mit der paläs­ti­nen­si­schen Bevöl­ke­rung als „Ter­ror­un­ter­stüt­zung“ und dif­fa­miert jeg­li­che Kri­tik an Isra­el und des­sen Kriegs­füh­rung als „anti­se­mi­tisch“. Die damit ver­bun­de­nen Angrif­fe auf Ver­samm­lungs- und Mei­nungs­frei­heit stel­len eine mas­si­ve Ein­schrän­kung demo­kra­ti­scher Grund­rech­te dar.

Die­se Poli­tik steht in kras­sem Wider­spruch zu der Ver­pflich­tung aus Arti­kel 1 Absatz 2 des Grund­ge­set­zes, das sich „zu unver­letz­li­chen und unver­äu­ßer­li­chen Men­schen­rech­ten als Grund- lage jeder mensch­li­chen Gemein­schaft, des Frie­dens und der Gerech­tig­keit in der Welt“ bekennt.

Friedenskundgebung in Mannheim, 15. November 2023. (Foto:m Avanti².)

Frie­dens­kund­ge­bung in Mann­heim, 15. Novem­ber 2023. (Foto:m Avanti².)

Gegen Ras­sis­mus und Antisemitismus
Wir bekämp­fen jede Form von Ras­sis­mus und Anti­se­mi­tis­mus. Wir ver­ur­tei­len jede Ein­schüch­te­rung und jeg­li­che Gewalt gegen jüdi­sche oder ara­bi­sche Men­schen und Ein­rich­tun­gen. Der Krieg im Nahen Osten recht­fer­tigt weder Hass und Angrif­fe auf jüdi­sche Men­schen noch auf ara­bi­sche Menschen.

Unse­re Geg­ner sind faschis­ti­sche und fun­da­men­ta­lis­ti­sche Par­tei­en und Orga­ni­sa­tio­nen, die ähn­li­che men­schen­ver­ach­ten­de und demo­kra­tie­feind­li­che Zie­le verfolgen.

Ver­stärkt benützt auch die „bür­ger­li­che Mit­te“ ras­sis­ti­sche Paro­len. Sie stellt ara­bi­sche Men­schen und Flie­hen­de unter einen Gene­ral­ver­dacht, um eine wei­te­re Aus­he­be­lung des Asyl­rechts zu begrün­den und durch­zu­set­zen. Vor allem aber beschleu­nigt dies den Rechts­ruck und ver­stärkt auto­ri­tä­re, ras­sis­ti­sche und anti­se­mi­ti­sche Tendenzen.

Für Frie­den und Solidarität
Lang­fris­tig gibt es zur Lösung des his­to­risch beding­ten Nah­ost-Kon­flikts nur eine Per­spek­ti­ve. Es müs­sen für alle in Isra­el und in Paläs­ti­na leben­den Per­so­nen die poli­ti­schen und sozia­len Men­schen­rech­te wirk­sam durch­ge­setzt wer­den. Nur so kann das fried­li­che Zusam­men­le­ben aller in der Regi­on gelingen.

Dazu bedarf es eines staat­li­chen Über­baus in Form einer nicht­re­li­giö­sen, bina­tio­na­len demo­kra­ti­schen und sozia­len Repu­blik, in der alle Men­schen gleich­be­rech­tigt sind. Und es bedarf einer wirt­schaft­li­chen Basis, die nicht auf Pro­fit­ma­xi­mie­rung, son­dern auf best­mög­li­cher gesell­schaft­li­cher Bedürf­nis­be­frie­di­gung und dem Schutz der Umwelt beruht.

Der Weg dort­hin ist sehr stei­nig. Aber wir soll­ten bereit sein, alle zu unter­stüt­zen, die jetzt schon in die­se Rich­tung gehen wol­len. Das heißt: Wir ste­hen an der Sei­te aller Kräf­te in Isra­el und Paläs­ti­na, die die schein­bar aus­weg- und end­lo­se Spi­ra­le von Hass und Gewalt durch­bre­chen wollen.

Die­se Uto­pie scheint wei­ter ent­fernt zu sein denn je, aber es gibt dazu kei­ne bes­se­re Alternative.

Wir for­dern:
• Unein­ge­schränk­te huma­ni­tä­re Hil­fe für alle Opfer
• Stopp der israe­li­schen Siedlungspolitik
• Kei­ne deut­schen Waf­fen an Israel
• Stopp der deut­schen Koope­ra­ti­on mit den Regi­men in Iran, Katar und der Tür­kei, die die Hamas unterstützen!

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Dezem­ber 2023
Tagged , , , , . Bookmark the permalink.