Soli­da­ri­tät stärken!“

Doku­men­ta­ti­on der 10. Kon­fe­renz „Betriebs­rä­te im Visier“ 2023

 

H. N.

Am 14. Okto­ber 2023 hat die zehn­te bun­des­wei­te Kon­fe­renz „Betriebs­rä­te im Visier“ in Mann­heim statt­ge­fun­den. Nun legt das Komi­tee „Soli­da­ri­tät gegen BR-Mob­bing!“ die Doku­men­ta­ti­on mit Bei­trä­gen die­ser von den Teil­neh­men­den beson­ders posi­tiv bewer­te­ten Tagung vor.

Plenum der Mannheimer Konferenz, 14. Oktober 2023. (Foto: helmut-roos@web.de.)

Ple­num der Mann­hei­mer Kon­fe­renz, 14. Okto­ber 2023. (Foto: helmut-roos@web.de.)

Neben einem Kon­fe­renz­be­richt und dem Text des Gruß­worts von Gün­ter Wall­raff ste­hen drei eher ana­ly­ti­sche Tex­te im Zen­trum der Broschüre.

Der Bei­trag von Rechts­an­walt Klaus Die­ter Freund zu „Ver­dachts­kün­di­gun­gen − Fort­wir­ken des faschis­ti­schen Arbeits­un­rechts“ belegt einen unglaub­li­chen Tat­be­stand. Bis heu­te hält das Bun­des­ar­beits­ge­richt nicht nur an den Vor­ga­ben der Nazi-Jus­tiz zu „Ver­dachts­kün­di­gun­gen“ fest. Es hat die­ses in der BRD zur Besei­ti­gung von akti­ven Betriebs­rä­ten ange­wen­de­te Instru­ment sogar noch durch die Mög­lich­keit einer grund­lo­sen frist­lo­sen Ver­dachts­kün­di­gung ver­schärft. Mit den in der Regel von spe­zia­li­sier­ten Anwalts­kanz­lei­en kon­stru­ier­ten Ver­dachts­kün­di­gun­gen wird die nor­ma­ler­wei­se gel­ten­de Unschulds­ver­mu­tung ausgehebelt

Skan­dal bei Pro­Mi­nent beenden
Ger­hard Klas (work watch) beleuch­tet in sei­ner Wort­mel­dung das nicht enden wol­len­de Betriebs­rats-Mob­bing bei Pro­Mi­nent, dem Unter­neh­men des Prä­si­den­ten der „Bun­des­ver­ei­ni­gung der Deut­schen Arbeit­ge­ber­ver­bän­de“ (BDA) R. Dul­ger. Gegen die­sen Skan­dal wen­det sich eine Pro­test­ak­ti­on. Anfang 2024 sol­len die gesam­mel­ten Unter­schrif­ten an Bun­des­ar­beits­mi­nis­ter Huber­tus Heil und an die BDA über­ge­ben werden.

Von einer beein­dru­cken­den „Blitz­ak­ti­on bei Tes­la“ han­delt der Bericht Alex­an­der Mohr­langs (IGM-Vor­stand). Die Fir­ma des Mul­ti­mil­li­ar­därs Musk ver­hin­dert aktiv die gewerk­schaft­li­che Orga­ni­sie­rung. Mit­te Okto­ber 2023 haben sich jedoch über tau­send Beschäf­tig­te des Tes­la-Werks in Grün­hei­de/­Ber­lin-Bran­den­burg anläss­lich einer Mobi­li­sie­rung zur IG Metall und zu bes­se­ren Arbeits­be­din­gun­gen bekannt. Das Manage­ment des Her­stel­lers von Elek­tro­au­tos reagier­te prompt. Unmit­tel­bar nach der Gewerk­schafts-Akti­on kün­dig­te Tes­la Lohn­er­hö­hun­gen an. Das Ende der Aus­ein­an­der­set­zung mit Tes­la ist aber noch lan­ge nicht in Sicht

Gegen­macht aufbauen
Abge­run­det wird die Doku­men­ta­ti­on mit foto­gra­fi­schen Impres­sio­nen von der Kon­fe­renz und der Wie­der­ga­be der dort ver­ab­schie­de­ten Ent­schlie­ßung. Dar­in wird fest­ge­stellt: „Für eine erfolg­rei­che Ver­hin­de­rung von BR-Mob­bing und Gewerk- schafts­be­kämp­fung ist aber letzt­lich die Orga­ni­sa­ti­on und Stär­kung spür­ba­rer Soli­da­ri­tät mit den atta­ckier­ten Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen im Betrieb und in der Öffent­lich­keit ent­schei­dend. Sie bedarf einer wirk­sa­men demo­kra­ti­schen Gegen­macht in der Arbeits­welt und in der Gesell­schaft. Das ist nicht nur die Auf­ga­be unse­rer Gewerk­schaf­ten, son­dern von uns allen!“

Im Vor­wort zu der sehr emp­feh­lens­wer­ten Ver­öf­fent­li­chung heißt es: „Immer mehr Fäl­le von BR-Mob­bing und Gewerk­schafts­be­kämp­fung wer­den in Deutsch­land bekannt. Jedoch bleibt die­ses ille­ga­le Trei­ben in der Regel für die dafür ver­ant­wort­li­chen Täter ohne Konsequenzen.“

Um einen wei­te­ren Bei­trag zur Über­win­dung die­ser unhalt­ba­ren Zustän­de leis- ten zu kön­nen, fin­det am Sams­tag, den 12. Okto­ber 2024, die elf­te Kon­fe­renz „Betriebs­rä­te im Visier“ erneut im Mann­hei­mer Gewerk­schafts­haus statt.

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Janu­ar 2024
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