500 Jah­re „Deut­scher Bauernkrieg“

Was bleibt?

 

M. G.

Die viel­fäl­ti­ge Erin­ne­rung an den Höhe­punkt der Bau­ern­auf­stän­de im Jahr 1525 war erfreu­lich. Sie geschah jedoch vor allem in den dama­li­gen Kampf­ge­bie­ten im Süd­wes­ten, in der Mit­te und im Osten Deutschlands.

Bauernkriegsdenkmal in Nußdorf, 19.10.2025. (Bild: Avanti².)

Bau­ern­kriegs­denk­mal in Nuß­dorf, 19.10.2025. (Bild: Avanti².)

Eine die­ser größ­ten euro­päi­schen Mas­sen­er­he­bung vor der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on von 1789 ange­mes­se­ne Wür­di­gung mit bun­des­wei­ter Aus­strah­lung gab es bezeich­nen­der Wei­se nicht. Viel­leicht auch, weil die Aktua­li­tät der dama­li­gen For- derun­gen gegen feu­da­le und kle­ri­ka­le Aus­beu­tung und Unter­drü­ckung sowie für sozia­le Gerech­tig­keit und Frei­heits- und Men- schen­rech­te zu offen­sicht­lich ist.

Den­noch ist zehn­tau­sen­den, mög­li­cher­wei­se sogar hun­dert­tau­sen­den Men­schen durch die vie­len Aus­stel­lun­gen, Fei­ern, Ver­an­stal­tun­gen, Thea­ter­auf­füh­run­gen und Film­vor­füh­run­gen die Bedeu­tung die­ser epo­cha­len Klas­sen­kämp­fe ins Bewusst­sein gerückt wor­den. Auch die nicht ganz so zahl­rei­chen Rund­funk- bzw. TV-Sen­dun­gen und Pres­se­be­rich­te mögen dazu bei­getra­gen haben.

Oft wur­de ver­sucht, die Bru­ta­li­tät der Herr­schen­den bei der grau­sa­men Nie­der­schla­gung der Auf­stands­be­we­gung zu rela­ti­vie­ren oder gar zu recht­fer­ti­gen. Zum Glück haben Historiker:innen benannt, was damals gesche­hen ist: ein gna­den­lo­ser Mas­sen­mord an rund 100.000 Auf­stän­di­schen auf den Schlacht­fel­dern durch die Sol­da­tes­ka der Herr­schen­den. Und zudem: die bru­ta­le Ver­fol­gung, Fol­te­rung, Ver­stüm­me­lung oder sadis­ti­sche Hin­rich­tung von Über­le­ben­den des Gemet­zels. Die vie­len an der Erhe­bung betei­lig­ten Frau­en blie­ben davon in der Regel nicht verschont.

Auch mit Bezug auf die Bau­ern­auf­stän­de gilt: Erin­nern heißt kämpfen!

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Dezem­ber 2025
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