Beeindruckende Informationen aus erster Hand
W. A.
Der pakistanische Menschenrechtsanwalt Nisar Shah war am 30. Mai 2018 im Mannheimer Gewerkschaftshaus zu Besuch. Wegen seines Engagements für den Sturz der Militärdiktatur ist er mehrfach inhaftiert worden.
Nisar Shah beschrieb eindrücklich die schwierige Lage der arbeitenden Klasse im fünftgrößten Land der Erde.
Von den rund 210 Millionen EinwohnerInnen sind etwa 57 Millionen erwerbstätig. 20 % sind in der Industrie tätig, 36 % im – oft informellen – Dienstleistungssektor und 43 % in der Landwirtschaft.
Gewerkschaftliches Engagement findet unter sehr erschwerten Bedingungen statt. Rund 8.500 Gewerkschaften sind registriert. Etwa 1.500 sind aktiv. Der Organisationsgrad beträgt landesweit knapp 1 % (ca. 500.000 Mitglieder).
Unterdrückung ist in Pakistan alltäglich. Sie reicht vom Verschwindenlassen von AktivistInnen über manipulierte Prozesse unter dem Deckmantel des „Krieges gegen den Terror“ und Gesetzes-Missbrauch bis hin zum Lynchmord.
Der Mut, sich unter derartigen Umständen für Menschen- und Gewerkschaftsrechte einzusetzen, ist bewundernswert. Unsere Aufgabe hierzulande ist es, internationale Solidarität wirksamer werden zu lassen.
Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse bei den anwesenden KollegInnen. Sie war vom Aktionsbündnis „Wir zahlen nicht für Eure Krise!“ mit freundlicher Unterstützung insbesondere der IG Metall Mannheim organisiert worden.*
* Weitere UnterstützerInnen waren Attac Mannheim, DIDF Mannheim, IG BCE Weinheim, IWA und Zukunftsforum Gewerkschaften Rhein-Neckar