H. N.
Am 20. August 1940 fand ein heimtückischer und brutaler politischen Auftragsmord in Coyoacán (Mexico) statt, den der Diktator Stalin persönlich angeordnet hatte.
Ihm fiel Leo D. Trotzki zum Opfer. Der aus der Ukraine stammende Revolutionär erlag am 21. August 1940 den schweren Kopfverletzungen, die ihm ein Killer des stalinistischen Geheimdienstes mit einem Eispickel zugefügt hatte.
Trotzki hatte sich seit seinem 18. Lebensjahr unerschrocken für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung eingesetzt. 1917 spielte er gemeinsam mit Lenin die entscheidende Rolle in der Oktoberrevolution.
Es gibt wohl kaum eine andere Person der sozialistischen Bewegung, die so systematisch verleumdet und verfolgt worden ist.
Im Februar 1929 wurde Trotzki wegen seiner konsequenten Verteidigung der Ziele der Oktoberrevolution auf Anweisung Stalins aus der mittlerweile bürokratisch degenerierten Sowjetunion ausgewiesen.
Seitdem versuchte Trotzki, die linken, revolutionären Kräfte auf Weltebene politisch und organisatorisch zusammenzufassen. Dies mündete 1938 in die Gründung der IV. Internationale. Fünf Jahre hartnäckiger Vorbereitungsarbeit hatten trotz vieler Rückschläge zum Erfolg geführt.
Stalin ebnete mit dem blutigen Terror der „Säuberungen“ in der UdSSR ab 1936 auch den Weg für den Vernichtungskrieg seiner kriminellen Geheimpolizei gegen die Bewegung für die IV. Internationale und für die Ermordung Trotzkis, seiner meisten Familienangehörigen und seiner führenden Mitstreiter.
Unser viel zu früh verstorben französische Genosse Daniel Bensaïd hat geschrieben, dass „die Geschichte des Trotzkismus den eminent politischen Anspruch [zeigt], nicht nach- oder aufzugeben, […]. Der postume Sieg von Trotzki und seinen […] Erben lag in der Entfaltung von Schätzen von Mut und Geisteskraft, um nicht die Orientierung zu verlieren, während so viele bekannte Köpfe sich aus Überdruss oder Opportunismus den Siegern des Augenblicks anschlossen“.