Asphalt und Autowahn

 

R. S.

Das Fern­stra­ßen­netz der BRD ist mit rund 13.000 km Auto­bahn und 38.000 km Bun­des­stra­ßen enorm. Es ist eines der dich­tes­ten in Europa.

Trotz gesun­ke­nen Ver­kehrs­auf­kom­mens soll es wei­ter aus­ge­baut wer­den. Gleich­zei­tig ver­rot­tet das Bestands­netz immer mehr. Die erfor­der­li­chen Sanie­rungs­maß­nah­men wer­den jedoch aus finan­zi­el­len Grün­den – wenn über­haupt – nur in gerin­gem Umfang erfol­gen. Die Finanz­mit­tel für den Stra­ßen­ver­kehr sind weit­ge­hend für Aus­bau­plä­ne ver­plant, die auf als über­holt gel­ten­den Ver­kehrs­pro­gno­sen beruhen.

Ver­kehrs­pro­fes­sor Hel­mut Holz­ap­fel kri­ti­siert, dass das Auto­fah­ren in Deutsch­land über lan­ge Distan­zen so stark geför­dert wird wie in kei­nem ande­ren Land. Die Ver­kehrs­pro­gno­sen und Kos­ten-Nut­zen­ana­ly­sen sind ihm zufol­ge zwei­fel­haft. Selbst der ADAC lehnt den umstrit­te­nen Aus­bau der A 5 bei Frank­furt am Main auf zehn Spu­ren ab.

Als eine Haupt­ur­sa­che für die­sen ver­kehrs­po­li­ti­schen Irr­sinn sieht ein Green­peace-Report den gewach­se­nen Lob­by­druck der Stra­ßen­bau­in­dus­trie und an- derer Akteu­re, die davon profitieren.

(Quel­le: FR, 6.10.2024.)


Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Novem­ber 2024
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