Frank­reich: Anhal­ten­de Résistance

M. G.

Auch in Frank­reich ist die Fra­ge der Löh­ne und Sozi­al­ein­kom­men brandaktuell.

Oft ist zu hören: „Uns feh­len jeden Monat min­des­tens eine Tank­fül­lung und zwei Ein­kaufs­wa­gen.“ Das sind 300 Euro. Es ist sehr schwie­rig, mit weni­ger als 2.000 Euro zu leben. Der Min­dest­lohn liegt bei 1.329 Euro net­to, und vie­le krie­gen weniger.

Lohndemo in Paris, 10. November 2022. (Foto: Martin Noda / Hans Lucas.)

Lohn­de­mo in Paris, 10. Novem­ber 2022. (Foto: Mar­tin Noda / Hans Lucas.)
France, Paris, 2022-11-10. Des bal­lons de la CGT. Mani­fes­ta­ti­on inter­syn­di­cale pour les salai­res. Pho­to­gra­phie de Mar­tin Noda / Hans Lucas

In Frank­reich, einem der reichs­ten Län­der der Welt, müs­sen 10 Mil­lio­nen Men­schen – fast 15 % der Bevöl­ke­rung –, unter- halb der Armuts­gren­ze (940 Euro pro Monat) zu leben.

Unse­re Schwes­ter­or­ga­ni­sa­ti­on Neue Anti­ka­pi­ta­lis­ti­sche Par­tei (NPA) for­dert deshalb
• eine all­ge­mei­ne Lohn­er­hö­hung von 300 Euro net­to pro Monat für alle
• ein Min­dest­ein­kom­men von 1800 Euro netto 
• die auto­ma­ti­sche Anpas­sung der Löh­ne an die Preis­ent­wick­lung bei Grund­nah rungsmitteln.

Auf­grund der Aus­beu­tung der arbei­ten­den Klas­se und der Natur wur­den rie­si­ge Mil­li­ar­den­ver­mö­gen in den Hän­den der Herr­schen­den angehäuft.

Der Kon­zern Total­Ener­gies ist dabei beson­ders „erfolg­reich“: 18,8 Mil­li­ar­den Euro Gewinn im ers­ten Halb­jahr 2022, 2,62 Mil­li­ar­den an Son­der­di­vi­den­den in die­sem Herbst und – als Sah­ne­häub­chen – eine 52-pro­zen­ti­ge Gehalts­er­hö­hung für den Vor­stands­vor­sit­zen­den Pouyanné.

Ange­sichts der wach­sen­den Wut in der arbei­ten­den Klas­se hat die Regie­rung eine Besteue­rung von „Über­ge­win­nen“ ins Gespräch gebracht. Damit will sie von drin­gend erfor­der­li­chen Lohn­er­hö­hun­gen ablen­ken, um ihre Nied­rig­lohn­po­li­tik unge- stört fort­set­zen zu können.

Gleich­zei­tig will die Regie­rung die Leis­tun­gen für Erwerbs­lo­se wei­ter ver­schlech­tern und sie zwin­gen, jeden Job zu jedem Lohn anzu­neh­men. Zudem hat sie einen neu­en Angriff auf die Ren­ten ange­kün­digt: Erhö­hung des Ren­ten­ein­tritts­al­ters auf 65 Jah­re und der Zahl der erfor­der­li­chen Beitragsjahre.

Die NPA setzt sich für die Bün­de­lung und Ver­net­zung der aktu­el­len Lohn­streiks und der Bewe­gun­gen für ein bes­se­res Leben ein, für einen neu­en Mai ´68. Sie for­dert den Auf­bau einer „kämp­fen­den Lin­ken“ für die Über­win­dung des Kapi­ta­lis­mus durch eine soli­da­ri­sche und öko­lo­gi­sche Gesellschaftsordnung.

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Dezem­ber 2022
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