M. G.
Mit dieser Fragestellung setzte sich eine Konferenz der IG Metall Mannheim und des Überbetrieblichen Solidaritätskomitees Rhein-Neckar auseinander. Sie fand am 18. November 2017 im Otto-Brenner-Saal des Gewerkschaftshauses statt.
Ziel der Tagung war es laut Einladung, „das Verhalten von GE im Zusammenhang mit der Übernahme und Zerschlagung von Alstom Power zu analysieren und Schlussfolgerungen für unsere weitere Arbeit zu ziehen“.
Inhaltlich sollten folgende fünf Themen behandelt werden:
• Wer und was ist GE? Welche Strategie und Philosophie liegt diesem Konzern zugrunde?
Hierzu gab es eine Analyse der aggressiven GE-Methoden von Wolfgang Alles (Sprecher des Solikomitees). Seine zentrale Schlussfolgerung war: Es sei notwendig, „eine wirksame Verteidigungsstrategie gegen diese Art von ‚wirtschaftlicher Kriegsführung‘– diese Methoden des Klassenkampfs von oben – zu entwickeln“ (siehe auch den vollständigen Text).
• Wie sah das konkrete Vorgehen von GE bei der Zerschla gung der Ex-Alstom Power aus?
Elisabeth Möller, Betriebsratsvorsitzende, KBR-Vorsitzende und stellvertretende Europabetriebsratsvorsitzende berichtete detailliert von ihrem übermenschlich anmutenden Kampf gegen einen mächtigen und rücksichtslosen Gegner.
• Welche betriebswirtschaftlichen Alternativen gab und gibt es?
Knapp und präzise skizzierte Michael Hoffmann vom Info-Institut Saarbrücken die betriebswirtschaftlich gut begründeten Vorschläge der Betriebsratsseite, die von GE dennoch nicht akzeptiert wurden.
Ausführlich stellte Eckhard Sans vom Käfertaler GE-Betriebsrat eine beeindruckende Liste von alternativen Fertigungsprojekten für die Mannheimer GE-Fabrik vor (Windenergie, Kastoren-Fertigung, mechanische Bearbeitung für externe Kunden etc.). Ihre Umsetzung hätte langfristig den Erhalt von vielen Produktionsarbeitsplätzen und des einzigartigen Maschinenparks ermöglich, wurde aber von GE kategorisch abgelehnt.
• Welche Konsequenzen können wir aus dieser Entwicklung ziehen? Politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich, gewerkschaftlich und betrieblich?
Aus Zeitgründen konnten diese wesentlichen Fragen leider nur ansatzweise von den Podiums-TeilnehmerInen und den etwa 60 KollegInnen im Plenum diskutiert werden. Eine erfreuliche Einmütigkeit herrschte jedoch insofern vor, als allen Beteiligten klar war: Betriebsräte und Gewerkschaften stehen aufgrund der Erfahrungen mit GE vor enormen Herausforderungen. Ein „Weiter so wie bisher“ wäre fatal.
• Welches erste Fazit können wir ziehen?
Klaus Stein, der 1. Bevollmächtigte der IGM Mannheim, betonte zurecht, dass dramatische Entwicklungen hinter den Beschäftigten, den Betriebsräten und der IG Metall Mannheim liegen würden. Der durch GE erfolgte brutale Einschnitt, so Stein, müsse erst noch in allen Auswirkungen erfasst werden. Deshalb regte er eine regelmäßige Fortführung des auf der Konferenz begonnenen Austauschs über gewerkschaftlich und politisch wirksame Gegenstrategien an.