Mit dieser Überschrift haben wir am 13. Januar 2017 ein weiteres Flugblatt an die KollegInnen von GE verteilt. Wir kritisieren darin nicht nur die zerstörerische GE-Strategie, sondern ermutigen die Belegschaft zu konsequenter GEgenwehr. Hier ist der vollständige Text:
Unsere einzige Chance - Resistance!
Vor einem Jahr hat GE den großen Abbau verkündet. GE will unser Werk platt machen. Erst 1062 Arbeits- und Ausbildungsplätze vernichten. Dann Dampfturbinen-Neukonstruktion und den restlichen Service verlagern. Und letztlich auch diese Bereiche schließen.
Konzerndiktatur?
GE führt einen Krieg für Profitmaximierung. Gegen unsere Existenz, gegen unsere Betriebsräte und gegen unsere gewerkschaftlichen Rechte. Deshalb die strikte Ablehnung der durchdachten Alternativpläne des Betriebsrats. Deshalb das zynische Nein zum Investor, der den gesamten Power-Bereich der ex-Alstom in Deutschland übernehmen wollte.
Die Strategie von GE heißt „Teile und herrsche!“.
Wenn wir aufgeben, ist unsere Existenz vernichtet. Und GE hat gewonnen. Deshalb sagen wir: „Unsere einzige Chance - Resistance!“ Wir können und müssen gemeinsam demokratischen Widerstand leisten.
Arbeit ist da!
GE hat Arbeit in ausländische Werke verlagert, um die Fabrik in Mannheim auszuhungern. Aber das funktioniert so nicht. GE hat sich verkalkuliert. Die Fertigung von neun Gasturbinen für Ansaldo soll deshalb doch in unserer Produktion stattfinden. In anderen Bereichen wie Neukonstruktion Dampf, Inbetriebnahme oder Service ist ebenfalls Arbeit da.
Diese Lage kann zu unseren Gunsten genutzt werden. Aber dazu muss unser Druck auf GE massiv verstärkt werden. In jeder Hinsicht: nicht nur mit juristischen, sondern mit allen dazu geeigneten Mitteln.
Was tun?
Vor Weihnachten haben sich immer größere Teile unserer Belegschaft aktiv gegen die drohende Zerschlagung gewehrt. Sie haben ihr Recht auf Information beim Betriebsrat und beim Management genutzt. Gibt es einen Grund, dieses demokratische Recht jetzt nicht weiter wahrzunehmen?
Mehr denn je ist die Vorbereitung einer entschlossenen GEgenwehr angesagt. Alle, die sich stärker für die Verteidigung unserer Existenz engagieren wollen, sollten dazu eingeladen werden.
Was spricht gegen:
- das Wiederaufhängen der von GE entfernten Transparente?
- eine mehrtägige Betriebsversammlung?
- wiederholte Torversammlungen?
- größere überbetriebliche gewerkschaftliche Protestaktionen?
- eine Betriebsbesetzung?
Eine entschlossene gemeinsame GEgenwehr stärkt unseren Zusammenhalt. Sie erhöht den Druck auf GE. Sie nimmt die Politik in die Pflicht. Sie fordert die Öffentlichkeit zur Solidarität auf.
Arbeit statt Arbeitslosigkeit!
Es ist besser, Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Das hat sogar die sächsische Landesregierung im Fall Bombardier erkannt. Warum treten wir deshalb nicht für ein Verbot von Entlassungen ein? Warum kämpfen wir nicht für eine staatliche Garantie unserer Arbeits- und Ausbildungsplätze?
Das geht. 1994 hat etwa das Land Niedersachsen den DASA-Standort Lemwerder übernommen und so zunächst gerettet. Ministerpräsident war damals Gerhard Schröder!
Wer, wenn nicht wir?
Die Zeit läuft. Zusammenhalt, Mut und Entschlossenheit sind jetzt angesagt.
Unser Leben ist mehr wert als ihre Profite!
Nur wer kämpft, kann gewinnen!