Gewerk­schaft­li­che Solidarität

Huma­ni­tä­re Hil­fe für ukrai­ni­sche Gewerk­schaf­ten verstärken

 

Seit Ende 2022 wird der Auf­ruf „Gewerk­schaft­li­che Soli­da­ri­tät - Huma­ni­tä­re Hil­fe für ukrai­ni­sche Gewerk­schaf­ten“ ver­brei­tet. Wir doku­men­tie­ren im Fol­gen­den den gesam­ten Text und schlie­ßen uns der dort ent­hal­te­nen Bit­te um Unter­stüt­zung vor allem durch Wei­ter­ver­brei­tung, Unter­schrif­ten und Geld­spen­den an.

Grafik: NPA.

Gra­fik: NPA.

Der rus­si­sche Angriffs­krieg hat zu enor­mem Leid in der ukrai­ni­schen Gesell­schaft geführt. Fami­li­en mit aus­rei­chen­den Finanz­mit­teln flüch­ten nach Polen oder in ande­re west­eu­ro­päi­sche Län­der. Die arbei­ten­de Bevöl­ke­rung mit gerin­gen Res­sour­cen ist jedoch dar­auf ange­wie­sen, ent­we­der vor Ort aus­zu­kom­men oder in eine west­lich gele­ge­ne ukrai­ni­sche Stadt zu flüchten.

Die Gewerk­schaf­ten spie­len eine zen­tra­le Rol­le in der Auf­recht­erhal­tung not­wen­di­ger Dienst­leis­tun­gen wie in Kran­ken­häu­sern oder im öffent­li­chen Ver­kehr. Gewerk­schafts­mit­glie­der ris­kie­ren dabei zum Teil ihr Leben, in dem sie in öst­li­chen Pro­vin­zen wei­ter in Kran­ken­häu­sern die Ver­sor­gung oder z. B. als Eisenbahner:innen die Ver­bin­dun­gen zu der Bevöl­ke­rung im Osten auf­recht halten.

Wir ste­hen im engen Kon­takt zu der Gewerk­schaft der Eisenbahner:innen und der Gewerk­schaft des Kran­ken­haus­per­so­nals; bei­de gehö­ren der Kon­fö­de­ra­ti­on Frei­er Gewerk­schaf­ten der Ukrai­ne KWPU an. Bei­de Gewerk­schaf­ten kämp­fen nicht nur gegen die Fol­gen des Krie­ges, son­dern auch gegen den Abbau von Arbeitsrechten:

Wäh­rend das Arbeits­recht aus der Sowjet­zeit in der Rus­si­schen Föde­ra­ti­on schon längst dem Neo­li­be­ra­lis­mus im Inter­es­se des Pro­fits zum Opfer gefal­len ist, ent­spre­chen die­se Geset­ze in der Ukrai­ne zum Teil noch denen aus der Sowjet­uni­on. Gera­de in Zei­ten des Krie­ges, wo die Regie­rung die Devi­se des „Zusam­men­rü­ckens“ aus­ruft und die Bevöl­ke­rung meint, sie müs­se die­ser Auf­for­de­rung fol­gen, um die natio­na­le Sou­ve­rä­ni­tät zu erhal­ten, sind Rech­te der Beschäf­tig­ten den Unter­neh­mern ein Dorn im Auge; zusam­men mit aus­län­di­schen Berater:innen, wie sie u. a. Boris John­son in das Arbeits­mi­nis­te­ri­um in Kiew geschickt hat, trei­ben sie den Staat dazu, die­se Rech­te abzu­bau­en. Gegen die­sen Abbau der Rech­te der Arbei­ten­den ver­su­chen sich die Gewerk­schaf­ten zusam­men mit fort­schritt­li­chen Kräf­ten zu stemmen.

Wäh­rend die Gewerk­schaf­ten eine zen­tra­le Rol­le bei der Auf­recht­erhal­tung zen­tra­ler Dienst­leis­tun­gen, vor allem in den Berei­chen Ver­kehr und Gesund­heit, spie­len, wer­den sie gezwun­gen, sich gegen die eige­ne Regie­rung zu stel­len und sich gegen den Abbau der Rech­te in den Betrie­ben zu weh­ren. Bei dem Kampf gegen den Abbau von Rech­ten der abhän­gig Beschäf­tig­ten muss sich die inter­na­tio­na­le Öffent­lich­keit mit den ukrai­ni­schen Gewerk­schaf­ten soli­da­risch zei­gen. Bei der Auf­recht­erhal­tung zen­tra­ler Dienst­leis­tun­gen kön­nen die inter­na­tio­na­le Öffent­lich­keit, Gewerkschafter:innen und Initia­ti­ven Soli­da­ri­tät durch huma­ni­tä­re Hil­fe leisten.

Unser Auf­ruf wur­de im ers­ten Monat sofort von 75 Gewerk­schafts­mit­glie­dern unter­zeich­net, und es wur­den cir­ca 8000 Euro gespen­det! Die Spen­den wur­den nun in zwei ers­ten Raten an die bei­den Gewerk­schaf­ten in der Ukrai­ne geschickt, mit denen wir im engen Kon­takt stehen:

Die Eisenbahner:innen-Gewerkschaft hat mit einer ent­spre­chen­den Geld­spen­de einer­seits einen Gene­ra­tor für umge­sie­del­te Fami­li­en der Gewerk­schafts­mit­glie­der, ande­rer­seits war­me Klei­dung und Schlaf­sä­cke besor­gen kön­nen. Für die Gewerk­schaft des Gesund­heits­per­so­nals in Kry­wyj Rih wur­den spe­zi­ell benö­tig­te Medi­ka­men­te, vor allem Schmerz­me­di­ka­men­te, für die Städ­ti­sche Kli­nik in Kry­wyj Rih gekauft und dort­hin ver­schickt. Die­se wenn auch nur klei­ne Ges­te der Soli­da­ri­tät wur­de sehr begrüßt.

Wir rufen zur wei­te­ren Unter­stüt­zung die­ser bei­den Gewerk­schaf­ten mit Spen­den auf.”

Unterzeichner:innen:
Wolf­gang Alles, Mann­heim, IGM; Bri­git­te Bas­ler, Ham­burg, IGM; Dani­el Behru­zi, Darm­stadt, ver.di; Tors­ten Bewer­nitz, Mann­heim, ver.di; Vio­let­ta Bock, Kas­sel, ver.di; Chris­tia­an Bois­se­vain, Mün­chen, IGM; Udo Bonn, Düs­sel­dorf, IGM; Hel­mut Born, Düs­sel­dorf, ver.di; Slave Cube­la, Frankfurt/M., Gewerk­schafts­se­kre­tär; Law­rence Dlan­ga­mandla, Düs­sel­dorf, ver.di; Klaus Drech­sel, Ber­lin, ver.di; Johan­na Erd­mann, Ber­lin, ver.di; Rolf Euler, Reck­ling­hau­sen, IGBCE; Hin­rich Fed­der­sen, Ham­burg, ver.di; Wolf­gang Fei­kert, Karls­ru­he, ver.di; Udo Filt­haut, Ober­hau­sen, ver.di; Nina Gei­er, Ham­burg, ver.di; Jochen Ges­ter, Ber­lin, IGM; Thies Gleiss, Köln, IGM; Romi­na Gon­za­lez, Ham­burg, ver.di; Chris­ti­an Haa­sen, Ham­burg, ver.di; Nor­bert Hack­busch, Ham­burg, ver.di; Chris­ti­ne Harff, Ham­burg, ver.di; Ole Hei­de, Darm­stadt, ver.di; Micha­el Heldt, Kas­sel, IGBCE; Mar­ti­na Hel­me­rich, Frankfurt/M., IGM; Wal­ter Hoff, Telg­te, IGM; Axel Hopf­mann, Ham­burg, ver.di; Ste­fan Jung­blut, Ham­burg, GEW; Anke Klei­ne­mei­er, Ham­burg, ver.di; Anton Kobel, Mannheim/Heidelberg, ver.di; Mat­thi­as Köni­ger, Mün­chen, GEW; Ernst Krefft, Ham­burg, ver.di; Wolf­gang Kre­mer, Köln, ver.di; Dani­el Kreutz, Köln, ver.di; Uwe Krug, Ber­lin, GDL; Ste­phan Krull, Ham­burg, IGM; Labour­net Ger­ma­ny; Con­stan­ze Lin­de­mann, Ber­lin, ver.di; Klaus-Peter Löwen, Stutt­gart, IGM; Hart­mut Mey­er, Ber­lin, IGM; Tobi­as Michel, Ober­hau­sen, ver.di; Klaus Muraw­ski, Ber­lin, IGM; Her­mann Nehls, Ber­lin, IGM; Clau­dia Nest, Ham­burg, ver.di; Gud­run Nol­te, Ham­burg, ver.di; Hart­mut Obens, Ham­burg, ver.di; Wer­ner Ott, Stutt­gart, GEW; Gün­ter Pabst, Schwal­bach, ver.di; Micha­el Peter­sen, Ham­burg, IGBCE; Kirs­ten Rau­ten­strauch, Ham­burg, ver.di; Tho­mas Rensing, Duis­burg, ver.di; Jan Rüb­ke, Ham­burg, IGM; Jakob Schä­fer, Wies­ba­den, IGM; Micha­el Schil­wa, Ber­lin, ver.di; Phil­ipp Schmid, Zürich, VPOD; Hel­mut Schmitt, Hep­pen­heim, IGBCE; Peter Schrott, Ber­lin, ver.di; Katha­ri­na Schwa­be­dis­sen, Bochum, ver.di; Dirk Schwar­zer, Ham­burg, IGM; Frank Schwar­zer, Bie­le­feld, ver.di; Jür­gen Sen­ge, Düs­sel­dorf, ver.di; Uwe Sie­tas, Ham­burg, IGM; Anne Spren­ger, Düs­sel­dorf, ver.di; Petra Sta­ni­us, Ober­hau­sen, ver.di; Frank Ste­ger, Ber­lin, ver.di; Paul Stern, Wien, ver.di; Lars Stub­be, Ham­burg, ver.di; Nad­ja Thies­sen, Darm­stadt, ver.di; Gün­ter Trie­be, Ber­lin, IGM; Chris­toph Wälz, Ber­lin, GEW; Patrick Wal­ko­wi­ak, Ham­burg, ver.di; Ralph Wie­chert, Düs­sel­dorf, ver.di; Eva-Maria Zim­mer­mann, Köln, GEW; Wolf­gang Zim­mer­mann, Düs­sel­dorf, ver.di.

Bit­te ver­brei­tet die­sen Auf­ruf unter Euren Kol­le­gin­nen und Kollegen!


Spen­den an:
Inter­na­tio­na­le Soli­da­ri­tät e. V. Stich­wort „Ukrai­ne Soli­da­ri­tät“, IBAN: DE94 4306 0967 6049 1075 00
Nament­li­che Unterstützung:
Bit­te mit Vor- und Nach­na­me, Ort, Gewerk­schaft an Chris­ti­an Haa­sen. Email: ukraine-solidaritaet@intersoz.org.

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar März 2023
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