»I dreamed I saw Joe-Hill last night …«
Großartiges Konzert im Museum für Technik und Arbeit (Technoseum)
W.A.
Eine höchst interessante Veranstaltung fand am Mittwoch, dem 18. November 2015, im Technoseum Mannheim statt. Anlass war der 100. Todestag Joe Hills (ursprünglich Joel Emmanuel Hägglund beziehungsweise Josef Hillström).
Joe war ein klassenkämpferischer Gewerkschafter, dessen Lieder nicht nur in Nordamerika eine große Popularität erlangten.
Rund 130 BesucherInnen konnten ein faszinierendes Programm zur Geschichte des amerikanischen ArbeiterInnenliedes erleben. Initiator und Organisator des Abends war der Mannheimer Musiker Bernd Köhler („Schlauch”). Das Konzert wurde von der IG Metall Mannheim, dem Museum für Technik und Arbeit sowie der dortigen ver.di-Betriebsgruppe unterstützt.
In einem spannenden Lichtbildvortrag beleuchtete der Politikwissenschaftler Holger Marcks das gewerkschaftliche und musikalische Engagement Joe Hills, das bis in die heutige Zeit nachwirkt. Joe wurde Opfer eines Justizmordes in den USA. Seine Hinrichtung fand am 19. November 1915 in einem Gefängnishof in Salt Lake City statt.
Musikalische Bezüge zum Leben und Wirken Joe Hills im Besonderen und zu gewerkschaftlichen und politischen Themen im Allgemeinen stellten die Kölner Sciffle-Band The Overall Brigade, der Mannheimer AlstomChor und natürlich das Kleine Elektronische Weltorchester (ewo²) mit Bernd Köhler, Hans Reffert, Jan Lindqvist und Laurent Leroi her.
Das Auditorium des Technoseums war übrigens mit Transparenten aus verschiedenen Betrieben geschmückt, die um ihre Zukunft bangen (Alstom, Bombardier …).
Wie eine Aufforderung zum gemeinsamen Handeln in dieser Zeit klangen da die Zeilen des alten Solidaritätsliedes, das ewo² zum Ende des Konzerts eindrucksvoll interpretierte: „Vorwärts und nicht vergessen, worin unsere Stärke besteht, beim Hungern und beim Essen, die Solidarität! ”