Regie­rungs­be­trug an der Pflegeversicherung

 

R. S.

Die Wei­ge­rung der Bun­des­re­gie­rung, ihre Schul­den in Höhe von der­zeit 9 Mil­li­ar­den Euro an die Pfle­ge­ver­si­che­rung zu zah­len, bringt die­se an den Rand der Plei­te. Für das lau­fen­de Jahr rech­nen die Pfle­ge­kas­sen mit einem Defi­zit von 1,5 Mil­li­ar­den Euro, für 2025 mit 3,5 Mil­li­ar­den Euro. 

Im Ein­zel­nen: Die Mehr­kos­ten der Pfle­ge­ver­si­che­rung für Coro­na-Tests und Boni für das Per­so­nal in Höhe von 6 Mil­li­ar­den Euro wur­den im Koali­ti­ons­ver­trag zuge­si­chert, aber nicht bezahlt. Laut einem Gut­ach­ten im Auf­trag der Kran­ken­kas­se DAK ist eine Erstat­tung ver­fas­sungs­recht­lich zwingend.

Im Koali­ti­ons­ver­trag wur­de fer­ner zuge­si­chert, die Pfle­ge­ver­si­che­rung von den Ren­ten­bei­trä­gen für pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge zu ent­las­ten, was wei­te­re 3 Mil­li­ar­den brin­gen würde.

Die Pfle­ge­kas­sen sind also mit­nich­ten plei­te, sie haben nur einen säu­mi­gen Schuld­ner: die Bun­des­re­gie­rung. Doch die­se igno­riert ihre Ver­pflich­tun­gen. Statt­des­sen plant sie mitt­ler­wei­le Bei­trags­er­hö­hun­gen zwi­schen 0,25 und 0,3 %.

(Quel­le: FR, 7./8.10.2024.)


Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Novem­ber 2024
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