„Soli­da­ri­tät mit der Revol­te im Iran - Was tun?“ 

Vor zwei Wochen wur­de die jun­ge kur­di­sche Ira­ne­rin Mah­sa Ami­ni (ent­ge­gen der Behaup­tun­gen des Regimes) durch die Gewalt der ira­ni­schen Sit­ten­po­li­zei getö­tet, weil sie ihr Kopf­tuch nicht „ord­nungs­ge­mäß“ trug. Seit­dem gehen immer mehr Men­schen gegen das Regime auf die Stra­ße. Mitt­ler­wei­le befin­det sich das Land qua­si im Zustand eines Bür­ger­kriegs. Fort­schritt­li­che Kräf­te errich­ten Räte, um die Zer­schla­gung des auto­ri­tä­ren isla­misch-kapi­ta­lis­ti­schen Regimes zu organisieren.

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Wir wol­len uns gemein­sam mit einem Refe­ren­ten aus dem Iran Fra­gen stel­len und wich­ti­ge Aspek­te diskutieren:

Wie konn­te es zu die­sen mas­si­ven Auf­stän­den kom­men? Wir wol­len die Wur­zeln des Unmuts und der Wut in der jahr­zehn­te­lan­gen Unter­drü­ckung der Frau­en, aber auch der poli­ti­schen Oppo­si­ti­on sowie der Arbeiter:innen und Bäuer:innen her­aus­ar­bei­ten. Die öko­no­mi­sche Situa­ti­on ist dabei nicht zu unter­schät­zen. Enor­me Preis­stei­ge­run­gen haben in den letz­ten Mona­ten dazu geführt, dass vie­le Men­schen sich kaum noch etwas zu Essen, geschwei­ge denn die Zah­lung ihrer Mie­te, Ener­gie­kos­ten etc. leis­ten können.

Wel­che poli­ti­schen und gesell­schaft­li­chen Kräf­te füh­ren die Pro­tes­te an? Wel­che Rol­le spie­len sozia­lis­ti­sche Per­spek­ti­ven dabei? Die zen­tra­le Rol­le der unter­drück­ten und ver­ach­te­ten Frau­en für die Pro­tes­te ist offen­sicht­lich. Wie sehr die­se Frau­en und ihre Bewe­gung aber auch mit betrieb­li­chen und gewerk­schaft­li­chen Kämp­fen und Orga­ni­sa­tio­nen zusam­men­hängt, wird in der hie­si­gen bür­ger­li­chen Bericht­erstat­tung ger­ne unterschlagen.

Spe­ku­la­tio­nen über die wei­te­re Ent­wick­lung der Pro­tes­te und der grau­sa­men Unter­drü­ckung durch das Regime sind in der dyna­mi­schen Situa­ti­on schwie­rig zu tref­fen. Den­noch wol­len wir auch dar­über dis­ku­tie­ren, inwie­weit die ira­ni­sche Bevöl­ke­rung auf dem Weg in eine Revo­lu­ti­on ist – oder sich bereits mit­ten dar­in befin­det. Und natür­lich dar­über, was wir hier­zu­lan­de an Soli­da­ri­tät mit den Revol­tie­ren­den leis­ten können.

Unser Refe­rent ist vor 15 Jah­ren als sozia­lis­ti­scher Oppo­si­tio­nel­ler aus dem Iran geflo­hen und ver­folgt seit­dem den zuneh­men­den Unmut, Ver­zweif­lung und die Her­aus­bil­dung eines poli­ti­schen Bewusst­seins der ira­ni­schen Bevöl­ke­rung aus dem Ausland.