Vor 500 Jah­ren: Der Deut­sche Bau­ern­krieg (III)

 

E. B.

Die schnel­le Aus­brei­tung der „Revo­lu­ti­on des Gemei­nen Man­nes“ im Früh­jahr 1525 wur­de nicht aus­schließ­lich von Bau­ern, son­dern auch – in gerin­ge­rem Umfang – von Stadt­be­woh­nern und Berg­leu­ten getragen.

Verbrennung des Bauernführers Rohrbach, 1525. (Bild: Kolorierte Zeichnung von 1550. [Gemeinfrei].)

Ver­bren­nung des Bau­ern­füh­rers Rohr­bach, 1525. (Bild: Kolo­rier­te Zeich­nung von 1550. [Gemein­frei].)

Zunächst waren Hoch­adel und katho­li­scher Kle­rus in Süd­deutsch­land von der Wucht der Erhe­bun­gen gegen ihre Herr­schaft über­rum­pelt. Aber schon bald rüs­te­ten die im Schwä­bi­schen Bund zusam­men­ge­schlos­se­nen Adli­gen zum blu­ti­gen Krieg gegen die Auf­stän­di­schen. Für die Finan­zie­rung einer Armee von 9.000 Lands­knech­ten und 1.500 gepan­zer­ten Rei- tern sorg­te der mäch­ti­ge Fug­ger-Clan aus Augs­burg, der ein gro­ßes, euro­pa­weit täti­ges Han­dels-, Mon­tan- und Ban­ken­un­ter­neh­men kontrollierte.

Der mili­tä­ri­sche Füh­rer die­ser Streit­macht, Truch­seß Georg von Wald­burg-Zeil („Bau­ern­jörg“), war beauf­tragt, die meist nur mit pri­mi­ti­ven Waf­fen (Sen­sen, Spie­ßen, Mor­gen­ster­nen …) aus­ge­rüs­te­ten Bau­ern bru­tal niederzuwerfen.

Am 4. April 1525 fand die ers­te gro­ße Schlacht bei Leip­heim statt, die mit der blu­ti­gen Nie­der­la­ge des Leip­hei­mer Hau­fens und der Hin­rich­tung sei­ner Füh­rer endete.

Am 13. April muss­te sich das von Wald­burg-Zeil kom­man­dier­te Heer jedoch vor dem kampf­star­ken See­hau­fen der Auf­stän­di­schen wie­der zurück­zie­hen. Am 14. April stieß es bei Wurz­ach auf den viel schwä­che­ren All­gäu­er Hau­fen. Nach Schein­ver- hand­lun­gen gab der Truch­seß den Befehl zum Angriff, dem vie­le Bau­ern zum Opfer fielen.

Wald­burg-Zeil führ­te auch danach kon­se­quent sei­ne Ver­nich­tungs­stra­te­gie fort. Bei Bedarf ergänz­te er sie wie am 17. April um tak­ti­sche Ver­hand­lun­gen. Im damals abge­schlos­se­nen Ver­trag von Wein­gar­ten mach- te er der gro­ßen mili­tä­ri­schem Über­macht vor allem des See­hau­fens ver­meint­li­che Zuge­ständ­nis­se, um spä­ter eine Gele­gen­heit zu des­sen Eli­mi­nie­rung fin­den zu können.

Die Füh­rer des See­hau­fens hin­ge­gen ver­pass­ten damals eine ein­ma­li­ge Mög­lich­keit, die Trup­pe des Schwä­bi­schen Bun­des ver­nich­tend zu schla­gen. Die­sen Feh­ler muss­ten die Auf­stän­di­schen in der Fol­ge­zeit teu­er bezahlen.

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar April 2025
Tagged , , , , , . Bookmark the permalink.