E. B.
Die schnelle Ausbreitung der „Revolution des Gemeinen Mannes“ im Frühjahr 1525 wurde nicht ausschließlich von Bauern, sondern auch – in geringerem Umfang – von Stadtbewohnern und Bergleuten getragen.
![Verbrennung des Bauernführers Rohrbach, 1525. (Bild: Kolorierte Zeichnung von 1550. [Gemeinfrei].) Verbrennung des Bauernführers Rohrbach, 1525. (Bild: Kolorierte Zeichnung von 1550. [Gemeinfrei].)](https://iso-4-rhein-neckar.de/wp-content/uploads/2025/04/s-12-498x500.jpg)
Verbrennung des Bauernführers Rohrbach, 1525. (Bild: Kolorierte Zeichnung von 1550. [Gemeinfrei].)
Zunächst waren Hochadel und katholischer Klerus in Süddeutschland von der Wucht der Erhebungen gegen ihre Herrschaft überrumpelt. Aber schon bald rüsteten die im Schwäbischen Bund zusammengeschlossenen Adligen zum blutigen Krieg gegen die Aufständischen. Für die Finanzierung einer Armee von 9.000 Landsknechten und 1.500 gepanzerten Rei- tern sorgte der mächtige Fugger-Clan aus Augsburg, der ein großes, europaweit tätiges Handels-, Montan- und Bankenunternehmen kontrollierte.
Der militärische Führer dieser Streitmacht, Truchseß Georg von Waldburg-Zeil („Bauernjörg“), war beauftragt, die meist nur mit primitiven Waffen (Sensen, Spießen, Morgensternen …) ausgerüsteten Bauern brutal niederzuwerfen.
Am 4. April 1525 fand die erste große Schlacht bei Leipheim statt, die mit der blutigen Niederlage des Leipheimer Haufens und der Hinrichtung seiner Führer endete.
Am 13. April musste sich das von Waldburg-Zeil kommandierte Heer jedoch vor dem kampfstarken Seehaufen der Aufständischen wieder zurückziehen. Am 14. April stieß es bei Wurzach auf den viel schwächeren Allgäuer Haufen. Nach Scheinver- handlungen gab der Truchseß den Befehl zum Angriff, dem viele Bauern zum Opfer fielen.
Waldburg-Zeil führte auch danach konsequent seine Vernichtungsstrategie fort. Bei Bedarf ergänzte er sie wie am 17. April um taktische Verhandlungen. Im damals abgeschlossenen Vertrag von Weingarten mach- te er der großen militärischem Übermacht vor allem des Seehaufens vermeintliche Zugeständnisse, um später eine Gelegenheit zu dessen Eliminierung finden zu können.
Die Führer des Seehaufens hingegen verpassten damals eine einmalige Möglichkeit, die Truppe des Schwäbischen Bundes vernichtend zu schlagen. Diesen Fehler mussten die Aufständischen in der Folgezeit teuer bezahlen.