Die Münchner Räterepublik
E. B.
Am 7. April 1919 riefen der Zentralrat der bayerischen Republik und der Revolutionäre Arbeiterrat in München die Räterepublik Baiern aus. Ministerpräsident Johannes Hoffmann (MSPD) wurde für abgesetzt erklärt und floh mit seiner Regierung nach Bamberg.
Die Münchner Räterepublik musste sich von Anfang an gegen militärische Angriffe der von Bamberg aus mobilisierten konterrevolutionären Freikorpsverbände erwehren. Diese erhielten wenig später Unterstützung von regulären Armee-Einheiten. Sie waren von der MSPD-geführten Reichsregierung unter Philipp Scheidemann und Gustav Noske in Marsch gesetzt worden.
Zunächst war die Führung der Räterepublik durch pazifistische und anarchistische Kräfte um Gustav Landauer, Erich Mühsam und Ernst Toller beeinflusst.
Der von der Bamberger Regierung gebilligte „Palmsonntagsputsch“ gegen die Räterepublik konnte von Rotgardisten unter dem Kommando Rudolf Egelhofers vereitelt werden. Ab diesem Zeitpunkt (13./14. April 1919) waren leitende KPD-Mitglieder um Eugen Leviné und Max Levien Anführer der revolutionären Kräfte.
Am 2. Mai 1919 unterlag die Räterepublik schließlich der militärischen Übermacht der MSPD-geführten Konterrevolution. Diese ließ über 2.200 Menschen als Anhänger der Räterepublik zu Haftstrafen oder von Standgerichten zum Tode verurteilen. Viele wurden ohne Verfahren brutal ermordet.
Danach entwickelte sich Bayern zu dem Hort der politischen Reaktion in der Weimarer Republik, in dem sich die faschistische Bewegung entwickeln konnte.