1. Mai-Kund­ge­bung des DGB Weinheim

Den auf­rech­ten Gang in der Arbeits­welt stärken“

H. S.

Fast zeit­gleich mit dem Neo­na­zi-Auf­marsch fand die offi­zi­el­le 1. Mai-Kund­ge­bung des DGB in Wein­heim statt.

Christian Sämann, am 1. Mai 2025 in Weinheim. (Foto: Avanti².)

Chris­ti­an Sämann, am 1. Mai 2025 in Wein­heim. (Foto: Avanti².)

Auf­grund der zeit­li­chen Über­schnei­dung waren eini­ge Kolleg:innen noch an den anti­fa­schis­ti­schen Pro­tes­ten betei­ligt, als die Kund­ge­bung auf dem Gelän­de des Mini­golf­plat­zes an der Wai­d­al­lee begann.

Bei der Eröff­nung der Gewerk­schafts­kund­ge­bung ver­ur­teil­te Hel­mut Schmitt als Mode­ra­tor die Pro­vo­ka­ti­on der NPD und wies auf den Zusam­men­hang hin zwi­schen der immer unge­rech­te­ren Ver­tei­lung des vor­han­de­nen Reich­tums und dem Erstar­ken der AfD. Er sprach auch das skan­da­lö­se Fort­wir­ken des faschis­ti­schen Arbeits­un­rechts in Form der Ver­dachts­kün­di­gun­gen gegen miss­lie­bi­ge Beschäf­tig­te und Betriebs­rä­te an und for­der­te deren Abschaffung.

Der Haupt­red­ner der Mai-Kund­ge­bung des DGB Wein­heim war Chris­ti­an Sämann, Betriebs­rats­vor­sit­zen­der der nora sys­tems GmbH. In sei­ner beherzt vor­ge­tra­ge­nen Anspra­che ging er auf die aktu­el­le Situa­ti­on bei Freu­den­berg, dem größ­ten ört­li­chen Unter­neh­men, ein. Der akti­ve Gewerk­schaf­ter kri­ti­sier­te dabei vor allem den offen­sicht­lich geplan­ten Ein­stieg Freu­den­bergs in die Rüs­tungs­pro­duk­ti­on, obwohl der Kon­zern auch im ver­gan­ge­nen Jahr wie­der ein her­vor­ra­gen­des Betriebs­er­geb­nis vor­ge­legt hat.

Ver­tei­di­gung des Achtstundentags!
Neben der Not­wen­dig­keit einer wirk­sa­men Ver­bes­se­rung der betrieb­li­chen Arbeits­be­din­gun­gen nann­te Sämann als zen­tra­le gewerk­schaft­li­che Auf­ga­be, die von der neu­en Regie­rung geplan­te Abschaf­fung des Acht­stun­den­ta­ges und die damit ver­bun­de­ne Aus­wei­tung der täg­li­chen Arbeits­zeit auf 10 Stun­den zu verhindern.

Wei­te­re The­men der Aus­füh­run­gen des Betriebs­rats von nora sys­tems waren die Durch­set­zung eines armuts­fes­ten und exis­tenz­si­chern­den Min­dest­lohns sowie eine der Huma­ni­tät und den Men­schen­rech­ten ver­pflich­te­te Migra­ti­ons- und Flüchtlingspolitik.

Bezüg­lich der Steu­er­po­li­tik wies Chris­ti­an Sämann auf den Skan­dal hin, dass Ver­mö­gen­de und Spit­zen­ver­die­ner nicht in die Ver­ant­wor­tung genom­men werden.

Zudem rief er dazu auf, die anste­hen­den Auf­ga­ben gemein­sam im Sin­ne der abhän­gig Beschäf­tig­ten anzu­ge­hen und ins­be­son­de­re die Frie­dens­be­we­gung zu stär­ken. Jetzt gel­te es, auch im All­tag für Abrüs­tung und gegen Mili­ta­ri­sie­rung ein­zu­tre­ten und sich an Pro­test­ak­tio­nen gegen Krieg zu beteiligen.

Zum Schluss sei­ner mit viel Bei­fall bedach­ten Rede for­der­te Sämann eine Gesell­schaft ohne sozia­le Unge­rech­tig­kei­ten, ohne Umwelt­zer­stö­rung und ohne Krieg ein. Erfor­der­lich sei eine Arbeits­welt, in der der auf­rech­te Gang mög­lich ist.

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Juni 2025
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