Dul­ger-Fir­ma ProMinent

BR-Mob­bing nach Art des Hauses

H. N.

Nach wie vor übt sich die Dul­ger-Fir­ma Pro­Mi­nent in Hei­del­berg in Betriebs­rats-Mob­bing. Betrof­fen davon sind in der IG Metall orga­ni­sier­te BR-Mit­glie­der sowohl der Pro­Mi­nent GmbH als auch der Pro­Mi­nent Deutsch­land GmbH.

Solidarität im Arbeitsgericht Heidelberg, 8. Juni 2022. (Foto: Privat.)

Soli­da­ri­tät im Arbeits­ge­richt Hei­del­berg, 8. Juni 2022. (Foto: Privat.)

Die skan­da­lö­sen Vor­gän­ge sind von beson­de­rer Trag­wei­te. Ins­be­son­de­re weil der jün­ge­re der bei­den Dul­ger-Brü­der sowohl Mit­ei­gen­tü­mer und Mit­glied der drei­köp­fi­gen Geschäfts­lei­tung als auch Prä­si­dent der „Bun­des­ver­ei­ni­gung der Deut­schen Arbeit­ge­ber­ver­bän­de e. V.“ (BDA) ist. Der BDA gilt als der bedeu­tends­te deut­sche Kapitalistenverband.

Das Pro­Mi­nent-Manage­ment hat­te bereits in den letz­ten Mona­ten sei­ne Atta­cken gegen IGM-Betriebs­rä­te ver­schärft. Zunächst soll vor allem der lang­jäh­ri­ge bis­he­ri­ge BR-Vor­sit­zen­de nach Art des Hau­ses fer­tig gemacht werden.

Ein wesent­li­cher Hin­ter­grund für die­ses kri­mi­nel­le Betriebs­rats-Mob­bing ist, dass die Unter­neh­mens­füh­rung dem Ver­neh­men nach mas­siv Arbeits­plät­ze von Hei­del­berg ins Aus­land ver­la­gern will.

Ein hand­lungs­fä­hi­ger BR könn­te in einer sol­chen Situa­ti­on bes­ser die Inter­es­sen der Beleg­schaft ver­tre­ten. Unter ande­rem wür­de das Ergeb­nis eines kon­se­quent durch­ge­setz­ten Sozi­al­plans und Inter­es­sen­aus­gleichs den Durch­marsch des Manage­ments beein­träch­ti­gen und zugleich den enor­men Pro­fit des Unter­neh­mens schmälern.

Um das zu ver­hin­dern, wur­de im Früh­jahr 2022 eine fir­men­na­he „gel­be“ Lis­te instal­liert. Sie hat – wie zu hören ist – unter rechts­wid­ri­gen Umstän­den eine ganz knap­pe Mehr­heit bei den BR-Wah­len am 5. April 2022 errin­gen kön­nen (vgl. hier­zu Avan­ti² von Mai 2022).

Wegen ihrer halt­lo­sen „Ver­dachts­kün­di­gung“ gegen den bis­he­ri­gen BR-Vor­sit­zen­den der Pro­Mi­nent GmbH sieht sich die Geschäfts­lei­tung gezwun­gen, die­se vor dem Arbeits­ge­richt Mann­heim (Kam­mern Hei­del­berg) durch­zu­set­zen. Vom Gericht ange­setz­te Ter­mi­ne muss­ten aus faden­schei­ni- gen Grün­den mehr­fach ver­scho­ben wer­den. Mit die­ser Tak­tik sol­len von BR-Mob­bing Betrof­fe­ne noch schnel­ler mür­be und krank gemacht werden.

Am 8. Juni 2022 konn­te dann end­lich ein „Güte­ter­min“ statt­fin­den. Wie zu erwar­ten war, kam es dabei zu kei­ner Eini­gung. Die öffent­li­che Ver­hand­lung wur­de von zahl­rei­chen Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen besucht. Sie drück­ten damit ihre Soli­da­ri­tät mit dem von Exis­tenz­ver­nich­tung bedroh­ten Betriebs­rat aus.

Das Haupt­ver­fah­ren vor der zustän­di­gen Kam­mer ist nun auf den 27. Okto­ber 2022 fest­ge­setzt worden.

Mehr denn je sind jetzt die IG Metall Hei­del­berg, der DGB und nicht zuletzt die Beleg­schaft von Pro­Mi­nent gefor­dert, dem BR-Mob­bing in der Dul­ger-Fir­ma ein Ende zu bereiten.

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Juli/August 2022
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