“Soli­da­ri­tät statt Preistreiberei”

Kund­ge­bung am Diens­tag, 13.06.2023, 18:00, Para­de­platz Mannheim

 

Ankün­di­gung des Akti­ons­bünd­nis­ses „Soli­da­ri­tät statt Preistreiberei!“


Armut gefähr­det Men­schen­wür­de - Real­löh­ne sin­ken wei­ter - Rekord-Dividenden

 

Für die eta­blier­te Poli­tik gehört das Bekennt­nis zum Grund­ge­setz zum Stan­dard­re­per­toire. In der Rea­li­tät sieht es mit der Ach­tung unse­rer Grund- und Men­schen­rech­te laut dem jüngst ver­öf­fent­lich­ten Grund­rech­te-Report 2023 jedoch gar nicht gut aus (http://www.grundrechte-report.de/).

Das zeigt sich auch am Bei­spiel der Teue­rung: “Die Infla­ti­on etwa ist für Men­schen mit nied­ri­gen Ein­kom­men ein Desas­ter. Ange­sichts der gestie­ge­nen Prei­se reicht das Geld aus der Grund­si­che­rung nicht aus, um ihr Exis­tenz­mi­ni­mum zu sichern. Das sei ein Ver­stoß gegen die Men­schen­wür­de, die im Grund­ge­setz gleich an ers­ter Stel­le garan­tiert wird, befin­det die Juris­tin Sahra Lin­coln von der Gesell­schaft für Frei­heits­rech­te. Die jähr­li­che Anhe­bung hin­ke der Preis­stei­ge­rung deut­lich hin­ter­her, stellt Lin­coln fest. Die Ent­las­tungs­pa­ke­te der Bun­des­re­gie­rung hät­ten das nicht kom­pen­siert. Und auch die Ein­füh­rung des Bür­ger­gelds, durch das seit Anfang 2023 nun 502 statt 449 Euro pro Monat gezahlt wer­den, garan­tie­re kei­nes­wegs, dass das Geld rei­che. ‘Wenn immer mehr Men­schen ver­ar­men, wäh­rend eini­ge weni­ge immer rei­cher wer­den, steht das in Kon­flikt mit dem Sozi­al­staats­ge­bot und dem Schutz der Wür­de der Betrof­fe­nen’, heißt es im Vor­wort des Ban­des.” (FR, 24.05.2023.)

Auch die Real­löh­ne sin­ken wei­ter. Zwar konn­ten die Tarif­ab­schlüs­se der letz­ten Mona­te die Real­lohn­ver­lus­te abschwä­chen, aber im ers­ten Quar­tal 2023 sind sie im Ver­gleich zum Vor­jah­res­zeit­raum erneut gesun­ken - um 2,3 %. Zumin­dest teilt die­se Zahl das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt mit, das aller­dings zuvor die Berech­nungs­rund­la­gen geän­dert hat­te. Die “hart­nä­cki­ge Infla­ti­on” sorgt dafür, dass die “Teue­rungs­ra­te … frü­hes­tens 2025 wie­der bei 2 Pro­zent lie­gen” dürf­te. (FR, 31.05.2023).

Die ande­re Sei­te der Medail­le ste­hen die Rekord­sum­men, die Kon­zer­ne aus­schüt­ten. Welt­weit wer­den der bri­ti­schen Fonds­ge­sell­schaft Janus Hen­der­son zufol­ge 2023 rund 1,5 Bil­lio­nen Euro (1.500 Mil­li­ar­den €) an Divi­den­den für Aktio­nä­re aus­ge­schüt­tet. Das wäre ein Plus von 5 % im Ver­gleich zu 2022. In Deutsch­land sind die Divi­den­den­zah­lun­gen in den ers­ten Mona­ten die­ses Jah­res bereits um 9 % auf 75 Mil­li­ar­den Euro gestiegen.

Alles das ist nicht zuletzt ein Ergeb­nis der anhal­ten­den neo­li­be­ra­len Poli­tik. Es ist offen­sicht­lich, dass Ver­tei­lungs­känpfe noch här­ter wer­den und sozia­le Unge­rech­tig­keit noch wei­ter zunimmt. Es ist eben­so klar, dass faschis­ti­sche Kräf­te 90 Jah­re nach der Zer­schla­gung der Arbei­ter­be­we­gung hier­zu­lan­de die­se Situa­ti­on zur Stär­kung ihrer men­schen­ver­ach­ten­den “Alter­na­ti­ven für Deutsch­land” nut­zen. Wir laden Euch des­halb herz­lich zu einer wei­te­ren Kund­ge­bung “Soli­da­ri­tät statt Preis­trei­be­rei!” ein. 

Vor­ge­se­hen sind kur­ze Rede­bei­trä­ge u. a. zur Soli­da­ri­tät mit der Tarif­be­we­gung bei der Deut­schen Bahn AG, den IGM-Warn­streiks bei Ste­lo Tec in Mann­heim, den anhal­ten­den gewerk­schaft­li­chen Mas­sen­pro­tes­ten in Frank­reich gegen “Ren­ten­re­form” und Teue­rung sowie zur Not­wen­dig­keit, sich auch in Deutsch­land für einen auto­ma­ti­schen Infla­ti­ons­aus­gleich wie in Bel­gi­en und Luxem­burg einzusetzen.


Wei­ter Infos des Akti­ons­bünd­nis­ses gibt es auf Insta­gram.

Tagged , , , . Bookmark the permalink.