Vor 3.000 Jahren:

Groß­ar­ti­ge Leis­tun­gen ohne Herrscher

 

R. S.

Eine der bedeu­tends­ten Zere­mo­nien­stät­ten der Maya in Mexi­ko wur­de 2020 in der Fund­stät­te Agua­da Fénix nahe der süd­öst­li­chen Gren­ze Mexi­kos ent­deckt. Anfang Novem­ber 2025 sind jetzt die For­schungs­er­geb­nis­se ver­öf­fent­licht worden.

Strukturen im Zentrum von Aguada Fénix. (Bild: Takeshi Inomata [Gemeinfrei-CC BY-SA 4.0].)

Struk­tu­ren im Zen­trum von Agua­da Fénix. (Bild: Take­shi Ino­ma­ta [Gemein­frei-CC BY-SA 4.0].)

Das aus­ge­gra­be­ne monu­men­ta­le Bau­werk (fast 1,6 Kilo­me­ter lang und 400 Meter breit) stammt etwa aus dem Jahr 1.000 v. u. Z. Es war ein Kosmo­gramm – ein Modell zur Dar­stel­lung der Ord­nung des Universums.

Der Bau der Anla­ge wur­de zwar ange­lei­tet, aber es waren ledig­lich intel­lek­tu­el­le Anfüh­rer, die astro­no­mi­sche Beob­ach­tun­gen durch­führ­ten und für die Pla­nung und Gestal­tung des Monu­ments ver­ant­wort­lich waren.

Der Archäo­lo­ge Ino­ma­ta, einer der Ver­ant­wort­li­chen der Aus­gra­bun­gen stellt fest: „Die­se Anfüh­rer hat­ten nicht die Macht, ande­re Men­schen zu zwin­gen“. Er sag­te, die Erkennt­nis­se aus Agua­da Fénix hät­ten kla­re Aus­wir­kun­gen dar­auf, wie sich die moder­ne Gesell­schaft ent­wi­ckeln kann.

Die Men­schen haben die Vor­stel­lung, dass bestimm­te Din­ge in der Ver­gan­gen­heit pas­siert sind – dass es Köni­ge gab und Köni­ge die Pyra­mi­den bau­ten, und dass man daher in der Neu­zeit mäch­ti­ge Men­schen braucht, um Gro­ßes zu errei­chen“, stell­te der For­scher fest. Und er fuhr fort: „Aber wenn man sich die tat­säch­li­chen Daten aus der Ver­gan­gen­heit ansieht, war es nicht so. Wir brau­chen also kei­ne gro­ße sozia­le Ungleich­heit, um wich­ti­ge Din­ge zu erreichen.“

[Quel­le: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.aea2037 - The Uni­ver­si­ty of Ari­zo­na, Archäo­lo­gie 42, 6.11.2025.]

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Dezem­ber 2025
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