SA, 29.09.18, 13:00 Uhr bis 19:00 Uhr: Semi­nar “Markt­kon­for­me oder direk­te Demo­kra­tie? Räte - Das ver­dräng­te Erbe der Pari­ser Kommune”

 

Die par­la­men­ta­ri­sche Demo­kra­tie ist nur anschei­nend die unab­än­der­li­che und „alter­na­tiv­lo­se“ Form bür­ger­li­cher Herr­schaft. Durch die zuneh­men­de Kon­zen­tra­ti­on von Macht und Kapi­tal in den Hän­den weni­ger Ult­ra­rei­cher wer­den unse­re Grund- und Men­schen­rech­te immer mehr bedroht. Popu­lis­ti­sche Regime und Dik­ta­tu­ren sind welt­weit auf dem Vormarsch.

Noch machen die Anzei­chen einer glo­ba­len Wirt­schafts­kri­se einen Bogen um Deutsch­land. Doch das kann sich ändern. Die Bun­des­kanz­le­rin fabu­liert bereits von der „markt­kon­for­men“ Demo­kra­tie – ohne dass es einen mas­sen­haf­ten Auf­schrei gibt. Es ist des­halb Zeit, sich Gedan­ken über grund­le­gen­de Alter­na­ti­ven zu machen.

Dabei hilft ein Blick auf die Geschich­te der Klas­sen­kämp­fe im All­ge­mei­nen und auf die Pari­ser Kom­mu­ne von 1871 im Besonderen.

Sie war aus frei­en Wah­len her­vor­ge­gan­gen. Die Abge­ord­ne­ten der ver­schie­de­nen poli­ti­schen Grup­pie­run­gen waren ihren Wäh­lern (damals lei­der nur den Män­nern) rechen­schafts­pflich­tig. Sie konn­ten jeder­zeit abge­setzt wer­den und erhiel­ten einen durch­schnitt­li­chen Arbeiterlohn.

Karl Marx nann­te die Pari­ser Kom­mu­ne „eine Regie­rung der Arbei­ter­klas­se, […] die end­lich ent­deck­te poli­ti­sche Form, unter der die öko­no­mi­sche Befrei­ung der Arbeit sich voll­zie­hen konnte.“

Trotz der bru­ta­len Unter­drü­ckung der Kom­mu­ne durch die herr­schen­de Klas­se Frank­reichs und ihrer preu­ßi­schen Unter­stüt­zer war die Idee einer direk­ten Demo­kra­tie nicht zu vernichten.

Unter ande­rem 1905 und 1917 in Russ­land, 1918 und 1919 in Deutsch­land (Ber­lin, Bre­men, Mann­heim, Mün­chen…), 1919 und 1956 in Ungarn, 1919 in der Slo­wa­kei oder 1920/21 im Iran bil­de­ten sich Räte.

Die IV. Inter­na­tio­na­le ver­tei­digt seit ihrer Grün­dung die­ses Erbe gegen alle For­men büro­kra­ti­scher und kapi­ta­lis­ti­scher Herr­schaft. Aber ist es auch heu­te noch aktu­ell? Wie könn­te eine moder­ne Räte­de­mo­kra­tie aus­se­hen? Wel­che Vor­tei­le hat sie gegen­über dem bür­ger­li­chen Par­la­men­ta­ris­mus auf der Basis von Pro­fit­wirt­schaft? Die­se und ande­re Fra­gen möch­ten wir ger­ne mit allen Inter­es­sier­ten auf unse­rem spät­som­mer­li­chen Semi­nar diskutieren.

Wir bit­ten um eine ver­bind­li­che Anmel­dung über unser Kon­takt­for­mu­lar: Kon­takt

 
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