Anti-Nazi-Pro­tes­te

Für die voll­stän­di­ge Gleich­stel­lung aller Menschen!

H.N.

Gegen den Brand­an­schlag auf eine Flücht­lings­un­ter­kunft in Lim­bur­ger­hof hat­ten am 8. Mai 2015 über fünf­hun­dert Per­so­nen in der vor­der­pfäl­zi­schen Klein­stadt protestiert.

Am 23. Mai pro­vo­zier­ten jedoch die Neo-Nazis des „III. Wegs“ in Lim­bur­ger­hof und Lud­wigs­ha­fen-Mun­den­heim erneut. Wie­der wur­den die Auf­mär­sche und die Het­ze der rund zwei Dut­zend Faschis­tIn­nen in bei­den Orten von einem mas­si­ven Poli­zei­auf­ge­bot geschützt. Und wie­der gab es Pro­tes­te, die von ört­li­chen und regio­na­len Struk­tu­ren (Anti­fa, Bünd­nis für Tole­ranz und Viel­falt Lim­bur­ger­hof, DGB Vor­der- und Süd­pfalz…) orga­ni­siert wurden.

Ohne die Betei­li­gung von Men­schen aus der Regi­on wären die Anti-Nazi-Aktio­nen vor allem in Lim­bur­ger­hof sehr über­schau­bar gewe­sen. Mit dabei waren natür­lich Genos­sIn­nen und Sym­pa­thi­san­tIn­nen des RSB Rhein-Neckar. Sie ver­teil­ten als ein­zi­ge vor Ort ein Flug­blatt, das auf sehr gute Reso­nanz stieß. Wir doku­men­tie­ren dar­aus die fol­gen­den Auszüge:

[…]Nein zu Aus­gren­zung und Ras­sis­mus!
Das ´Pro­blem´ sind nicht Flücht­lin­ge und Migran­tIn­nen, son­dern Ras­sis­mus und Dis­kri­mi­nie­rung. Die Aus­höh­lung des Rechts auf Asyl und restrik­ti­ve Ein­wan­de­rungs­ge­set­ze trei­ben Flücht­lin­ge und Migran­tIn­nen in die Ille­ga­li­tät, machen sie leich­ter angreif- und damit für die moder­nen Skla­ven­hal­ter ausbeutbar. 
Die EU und damit auch die Gro­Ko sind poli­tisch mit­ver­ant­wort­lich für die Flucht­ur­sa­chen in Süd­ost­eu­ro­pa, Nord­afri­ka und dem Nahen Osten. Krie­ge, poli­ti­sche Unter­drü­ckung und sozia­le Ver­elen­dung fal­len nicht vom Him­mel. Sie wer­den von den Pro­fi­teu­ren des Kapi­ta­lis­mus orga­ni­siert – auch durch die zuneh­men­den deut­schen Waf­fen­ex­por­te und die deut­sche Großmachtpolitik. 
Das Mit­tel­meer ist zum Mas­sen­grab für Flücht­lin­ge gewor­den. Das ist ein Skan­dal! Er wird nicht durch die Ver­sen­kung von Schlep­per­boo­ten durch die Bun­des­ma­ri­ne been­det. Statt­des­sen ist die Bekämp­fung der Flucht­ur­sa­chen (Krie­ge, Unter­drü­ckung und Ver­elen­dung) drin­gend erfor­der­lich. Doch weder die EU noch die Bun­des­re­gie­rung han­deln in die­sem Sinne.

War­um sind Flücht­lin­ge nicht gleich­be­rech­tigt? Die Gleich­heit der Rech­te wür­de schnell hel­fen, ihre Dis­kri­mi­nie­rung zu bekämp­fen. Sie brau­chen das Recht auf Bestim­mung des Auf­ent­halts- und Wohn­or­tes. Die Lega­li­sie­rung der „Ille­ga­len” ist eben­so erfor­der­lich wie ein neu­es Staats­bür­ger­recht, das nicht an die Natio­na­li­tät gekop­pelt ist, son­dern das akti­ve und pas­si­ve Wahl­recht allen Ein­woh­ne­rIn­nen bei allen Wah­len zubil­ligt. Des­halb: Für die vol­le poli­ti­sche, sozia­le und recht­li­che Gleich­stel­lung aller Menschen! […]

Was tun?

Wir sind der Mei­nung, dass Neo­fa­schis­mus, Nazi-Hools, Isla­mis­mus und Ras­sis­mus nicht per Dekret aus der Welt zu schaf­fen sind. Wir ver­trau­en kei­nem Staats­ap­pa­rat, des­sen Spit­zel in den faschis­ti­schen Orga­ni­sa­tio­nen ver­an­kert sind, und der die Total­über­wa­chung vorantreibt. 
Wir set­zen auf die gemein­sa­me Kraft von Anti­fa­schis­tIn­nen und Anti­ras­sis­tIn­nen. Wir set­zen auf eine brei­te außer­par­la­men­ta­ri­sche und inter­na­tio­na­lis­ti­sche Bewe­gung für die kon­se­quen­te Ver­tei­di­gung der Men­schen­wür­de und der Men­schen­rech­te. In Lim­bur­ger­hof, Mun­den­heim und überall.”

aus der Rhein-Neckar Bei­la­ge zur Avan­ti 234, Juni 2015
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