Anti­kriegs­tag 2024 in Mannheim

Frie­dens­fä­hig statt kriegstüchtig!“

 

O. T.

Am 1. Sep­tem­ber, dem Anti­kriegs­tag, gab es in die­sem Jahr in Mann­heim zwei Ver­an­stal­tun­gen. Eine im Saal und die ande­re auf der Straße.

Antikriegsdemo in Mannheim, 1. September 2024. (Foto: H. S.)

Anti­kriegs­de­mo in Mann­heim, 1. Sep­tem­ber 2024. (Foto: H. S.)

Ab 11 Uhr hat­ten der DGB Mannheim/Rhein Neckar-West, die DFG/VK, das Frie­dens­bünd­nis Mann­heim, die Katho­li­sche Arbeit­neh­mer-Bewe­gung, der Kirch­li­che Dienst in der Arbeits­welt (KDA) der evan­ge­li­schen Kir­che, die Natur­freun­de Mann­heim sowie die VVN-BdA zu einer kul­tur­po­li­ti­schen Mati­nee in das Öku­me­ni­sche Bil­dungs­zen­trum sanct­cla­ra eingeladen.

Im Anschluss dar­an gab es eine Demons­tra­ti­on durch die Innen­stadt unter dem Mot­to „Frie­dens­fä­hig statt kriegs­tüch­tig!“, zu der neben dem Frie­dens­bünd­nis Mann­heim ein Bünd­nis von Orga­ni­sa­tio­nen − dar­un­ter auch die ISO Rhein-Neckar − auf­ge­ru­fen hatte.

Mit Musik und Anspra­chen für den Frieden
Die kul­tur­po­li­ti­sche Mati­nee wur­de vor allem von ewo² – Bernd Köh­ler (Gitar­re und Gesang), Lau­rent Leroi (Akkor­de­on) und Joa­chim Rom­eis (Gei­ge) – mit vie­len Anti­kriegs-Lie­dern gestal­tet. Im über­füll­ten Ver­an­stal­tungs­saal prä­sen­tier­ten sie vor ca. 100 inter­es­sier­ten Men­schen ihr Pro­gramm in gewohnt mit­rei­sen­der Form.

Kur­ze Reden hiel­ten Sabi­ne Leber-Hoi­schen, stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de des DGB Mann­heim, Maxi­mi­li­an Heß­lein, Sozi­al­pfar­rer vom KdA, und Han­si Weber, Natur­freun­de Mannheim.

In den Anspra­chen wur­de die Not­wen­dig­keit der Been­di­gung aller Krie­ge ange­mahnt, ins­be­son­de­re aber der in der Ukrai­ne und im Nahen Osten. Zudem wur­den Frie­dens­ver­hand­lun­gen gefor­dert, Ver­bin­dun­gen zur Frie­dens­ver­pflich­tung des Grund­ge­set­zes her­ge­stellt und die hohen Mili­tär­aus­ga­ben kritisiert.

Beson­ders gro­ßen Zuspruch erhielt dabei die Rede von Maxi­mi­li­an Heß­lein. Er schlug die Brü­cke von der Schuld Deutsch­lands an den zwei Welt­krie­gen bis zur hier­aus resul­tie­ren­den Ver­ant­wor­tung, sich für den Frie­den und das Ende der Krie­ge heu­te ein­zu­set­zen. Was aber gera­de nicht geschehe.

Er wies ein­dring­lich auf die schlim­men Aus­wir­kun­gen der Krie­ge hin, die durch nichts zu recht­fer­ti­gen sind. Die vor­ge­se­he­ne Hoch­rüs­tung und die geplan­te Sta­tio­nie­rung neu­er Rake­ten in Deutsch­land, so Heß­lein, wird ohne demo­kra­ti­sche Teil­ha­be der Bevöl­ke­rung durch­ge­zo­gen. Der Ein­satz für Frie­den sei das Gebot der Stunde.

Demo für Frie­den – gegen Kriegstüchtigkeit
Nach dem Ende der Saal­ver­an­stal­tung in sanct­cla­ra star­te­te ab 14 Uhr die Bünd­nis-Demo vom Schloss­platz zum Para­de­platz, über die Plan­ken bis zum Abschluss auf dem Wil­ly-Brandt-Platz. Knapp 100 Men­schen betei­lig­ten sich an der rund 2-stün­di­gen Demo durch die Innen­stadt, die von meh­re­ren Zwi­schen­kund­ge­bun­gen unter­bro­chen wur­de. Die ISO Rhein-Neckar war mit dem Trans­pa­rent „Stoppt die Kriegs­trei­ber – über­all!“ ver­tre­ten. Außer­dem ver­teil­ten Akti­ve unser Flug­blatt zum Antikriegstag.

Haupt­the­men waren wie schon zuvor auf der Ver­an­stal­tung in sanct­cla­ra die aktu­el­len Krie­ge, hier neben dem Ukrai­ne­krieg vor allem der Gaza­krieg, aber auch die Auf­rüs­tung, die damit ver­bun­de­ne Über­tra­gung der Kos­ten auf die abhän­gig Beschäf­tig­ten und die feh­len­de Frie­dens­be­reit­schaft der poli­tisch Verantwortlichen.

Die Haupt­re­de auf der Abschluss­kund­ge­bung am Haupt­bahn­hof hielt für das Frie­dens­bünd­nis Sibyl­le Bro­si­us, Vor­stands- mit­glied im Ver­ein Nat­Wiss e.V. (Natur­wis­sen­schaft­le­rIn­nen in Ver­ant­wor­tung für Frie­den und Zukunftsfähigkeit).

Sie kri­ti­sier­te vor allem die geplan­te Sta­tio­nie­rung von moder­nen Mit­tel­stre­cken­ra­ke­ten in Deutsch­land durch die USA. Die­se sind so aus­ge­rüs­tet, dass sie inner­halb kür­zes­ter Zeit Zie­le in Russ­land tref­fen kön­nen. Dass die geplan­ten Flug­kör­per mit kon­ven­tio­nel­len Spreng­köp­fen aus­ge­rüs­tet wer­den, macht ihren Ein­satz wahr­schein­li­cher. Zudem sind sie nukle­ar­fä­hig und kön­nen mit Atom­waf­fen bestückt wer­den. So droht Deutsch­land, wie schon im Kal­ten Krieg, mög­li­che Abschuss­ram­pe, Ziel­schei­be und Schlacht­feld eines Atom­kriegs zu wer­den. Das gilt es zu verhindern!

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Okto­ber 2024
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