BR-Mobbing nach Art des Hauses
H. N.
Nach wie vor übt sich die Dulger-Firma ProMinent in Heidelberg in Betriebsrats-Mobbing. Betroffen davon sind in der IG Metall organisierte BR-Mitglieder sowohl der ProMinent GmbH als auch der ProMinent Deutschland GmbH.
Die skandalösen Vorgänge sind von besonderer Tragweite. Insbesondere weil der jüngere der beiden Dulger-Brüder sowohl Miteigentümer und Mitglied der dreiköpfigen Geschäftsleitung als auch Präsident der „Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e. V.“ (BDA) ist. Der BDA gilt als der bedeutendste deutsche Kapitalistenverband.
Das ProMinent-Management hatte bereits in den letzten Monaten seine Attacken gegen IGM-Betriebsräte verschärft. Zunächst soll vor allem der langjährige bisherige BR-Vorsitzende nach Art des Hauses fertig gemacht werden.
Ein wesentlicher Hintergrund für dieses kriminelle Betriebsrats-Mobbing ist, dass die Unternehmensführung dem Vernehmen nach massiv Arbeitsplätze von Heidelberg ins Ausland verlagern will.
Ein handlungsfähiger BR könnte in einer solchen Situation besser die Interessen der Belegschaft vertreten. Unter anderem würde das Ergebnis eines konsequent durchgesetzten Sozialplans und Interessenausgleichs den Durchmarsch des Managements beeinträchtigen und zugleich den enormen Profit des Unternehmens schmälern.
Um das zu verhindern, wurde im Frühjahr 2022 eine firmennahe „gelbe“ Liste installiert. Sie hat – wie zu hören ist – unter rechtswidrigen Umständen eine ganz knappe Mehrheit bei den BR-Wahlen am 5. April 2022 erringen können (vgl. hierzu Avanti² von Mai 2022).
Wegen ihrer haltlosen „Verdachtskündigung“ gegen den bisherigen BR-Vorsitzenden der ProMinent GmbH sieht sich die Geschäftsleitung gezwungen, diese vor dem Arbeitsgericht Mannheim (Kammern Heidelberg) durchzusetzen. Vom Gericht angesetzte Termine mussten aus fadenscheini- gen Gründen mehrfach verschoben werden. Mit dieser Taktik sollen von BR-Mobbing Betroffene noch schneller mürbe und krank gemacht werden.
Am 8. Juni 2022 konnte dann endlich ein „Gütetermin“ stattfinden. Wie zu erwarten war, kam es dabei zu keiner Einigung. Die öffentliche Verhandlung wurde von zahlreichen Kolleginnen und Kollegen besucht. Sie drückten damit ihre Solidarität mit dem von Existenzvernichtung bedrohten Betriebsrat aus.
Das Hauptverfahren vor der zuständigen Kammer ist nun auf den 27. Oktober 2022 festgesetzt worden.
Mehr denn je sind jetzt die IG Metall Heidelberg, der DGB und nicht zuletzt die Belegschaft von ProMinent gefordert, dem BR-Mobbing in der Dulger-Firma ein Ende zu bereiten.