Humanitäre Hilfe für ukrainische Gewerkschaften
Seit kurzem wird der Aufruf „Gewerkschaftliche Solidarität - Humanitäre Hilfe für ukrainische Gewerkschaften“ verbreitet. Darin heißt es: „Wir stehen im engen Kontakt zu der Gewerkschaft der Eisenbahner:innen und der Gewerkschaft des Krankenhauspersonals … Beide Gewerkschaften kämpfen nicht nur gegen die Folgen des Krieges, sondern auch gegen den Abbau von Arbeitsrechten durch die eigene Regierung …”
Wir dokumentieren im Folgenden den gesamten Text und schließen uns der dort enthaltenen Bitte um Unterstützung vor allem durch Weiterverbreitung, Unterschriften und Geldspenden an.
„Der russische Angriffskrieg hat zu enormem Leid in der ukrainischen Gesellschaft geführt. Familien mit ausreichenden Finanzmitteln flüchten nach Polen oder in westeuropäische Länder. Die arbeitende Bevölkerung mit geringen Ressourcen ist jedoch darauf angewiesen, entweder vor Ort auszukommen oder in eine westlich gelegene ukrainische Stadt zu flüchten. Die Gewerkschaften spielen eine zentrale Rolle bei der Auf- rechterhaltung notwendiger Dienstleistungen wie in Krankenhäusern oder im öffentlichen Verkehr. Gewerkschaftsmitglieder riskieren dabei zum Teil ihr Leben, in dem sie in östlichen Provinzen weiter in Krankenhäusern die Versorgung oder z. B. als Eisenbahner:innen die Verbindungen zur Bevölkerung im Osten aufrechterhalten.
Wir stehen im engen Kontakt zu der Gewerkschaft der Eisenbahner:innen und der Gewerkschaft des Krankenhauspersonals; beide gehören der Konföderation Freier Gewerkschaften der Ukraine KWPU an. Beide Gewerkschaften kämpfen nicht nur gegen die Folgen des Krieges, sondern auch gegen den Abbau von Arbeitsrechten durch die eigene Regierung.
Diese beiden Gewerkschaften benötigen humanitäre Hilfe und unsere Solidarität. Dabei geht es um die Unterstützung der Familien der Mitglieder der Eisenbahnergewerkschaft, die aus russisch besetztem Gebiet fliehen mussten; nun müssen sie in Städten wie Kiew, Chmelnyzkyj oder Werchiwzewe ihre Existenz sichern. Und es geht um die Sicherstellung der Arbeit des Gesundheitspersonals in der Stadt Krywyj Rih, die aufgrund ihrer Lage im Osten der Ukraine mehrfach Ziel russischer Angriffe wurde; sie wollen die Verletzten in der Zivilbevölkerung versorgen, dafür fehlen ihnen aber die notwendigen medizinischen Materialien und Medikamente.
Wir rufen zur Unterstützung dieser beiden Gewerkschaften mit Spenden auf. Die Spenden sollen für humanitäre Hilfe an unsere gewerkschaftlichen Kooperationspartner:innen in der Ukraine gehen ‒ einerseits in Form von Geldspenden zur Unterstützung der Familien der Gewerkschaftsmitglieder, andererseits in Form von Lieferungen hier gekaufter Medikamente für die Gesundheitsversorgung in Krywyj Rih.
Wir stehen mit aktiven Gewerkschafter:innen aus Kiew und Krywyj Rih in Verbindung, werden von ihnen Berichte und Verwendungsnachweise erhalten und möchten mittelfristig wechselseitige Besuche organisieren.“
Erstunterzeichner:innen
Daniel Behruzi, Darmstadt, ver.di; Torsten Bewernitz, Mannheim, ver.di; Violetta Bock, Kassel, ver.di; Rolf Euler, Recklinghausen, IG BCE; Christian Haasen, Hamburg, ver.di; Anton Kobel, Mannheim/Heidelberg, ver.di; Uwe Krug, Berlin, GDL; Stephan Krull, Hamburg, IGM; Labournet; Klaus Murawski, Berlin, IGM; Claudia Nest, Hamburg, ver.di; Kirsten Rautenstrauch, Hamburg, ver.di; Helmut Schmitt, Heppenheim, IGBCE; Christoph Wälz, Berlin, GEW; Wolfgang Zimmermann, Düsseldorf, ver.di.
Bitte verbreitet diesen Aufruf unter Euren Kolleginnen und Kollegen!
Spenden an:
Internationale Solidarität e. V. Stichwort „Ukraine Solidarität“, IBAN: DE94 4306 0967 6049 1075 00
Namentliche Unterstützung:
Bitte mit Vor- und Nachname, Ort, Gewerkschaft an Christian Haasen. Email: mailto.