W.A.
Hans Reffert ist als Nachkriegskind in Oppau aufgewachsen, einem „Aniliner”-Stadtteil Ludwigshafens. Im dunklen und manches Mal sehr bedrohlichen Schatten des größten Chemiewerks Westdeutschlands - der „Anilin” bzw. BASF - hat er seine Prägung erhalten.
Als Musiker, Komponist und bildender Künstler war er vor allem in der Kurpfalz schon zu Lebzeiten eine Legende. Überregional wurde er als Gitarrist der experimentellen Rockband Guru Guru bekannt.
Hans war jedoch nicht auf eine Kunst- oder gar Musikrichtung zu reduzieren. Er beteiligte sich an zahllosen Projekten etwa mit Blues-, Rock-, Jazz- oder sogar Country-Anklängen.
Wichtig war ihm als Künstler immer auch das politische und soziale Engagement: gegen Krieg und Militarismus, gegen Nazis und Ausgrenzung, gegen Arbeitsplatz- und Sozialabbau. Kurz: für Humanität - und stets auf Seiten der arbeitenden Klasse.
Sein alter Freund und musikalischer Weggefährte Bernd Köhler würdigte ihn bei der Trauerfeier auf dem Heidelberger Bergfriedhof als einen Menschen, der sich mit dem Wahnsinn des Alltags in dieser Welt künstlerisch auseinandergesetzt hat. Bis zu seinem tragischen Tod.