Kapi­ta­lis­mus - Ras­sis­mus - Widerstand

M. G.

Seit Jah­ren sind wir mit einer nie­der­träch­ti­gen Hetz­kam­pa­gne kon­fron­tiert. Mit Paro­len wie „Flücht­lings­flut“, „Isla­mi­sie­rung“ oder „Asyl­schma­rot­zer“ machen rech­te Krei­se Stim­mung. Sie orga­ni­sie­ren und unter­stüt­zen Ter­ror. Sie schü­ren Ras­sis­mus und Frem­den­feind­lich­keit. In den letz­ten Mona­ten haben sie ihre Kam­pa­gne noch ein­mal verstärkt.

Ihre Hass­ob­jek­te sind die Ärms­ten der Armen. Men­schen, die vor Krieg, Unter­drü­ckung, Aus­beu­tung, Armut und Per­spek­tiv­lo­sig­keit flie­hen. Men­schen, die des­we­gen ihr Leben riskieren.

Welt­weit waren 2017 laut UN rund 68,5 Mil­lio­nen Men­schen auf der Flucht. Das ist ein neu­er Höchst­stand seit dem Zwei­ten Welt­krieg. Den­noch ist die Zahl der Asyl­an­trä­ge in Deutsch­land laut FAZ vom 30.06.2018 von 745.545 (2016) auf 65.846 (im 1. Hj. 2018) auf­grund der Abschot­tungs­po­li­tik der EU mas­siv gesunken.

Ras­sis­mus als Spaltpilz

Vor­der­grün­dig geht es den Rech­ten und Ultra­rech­ten um Wahl­er­fol­ge. Stra­te­gisch geht es ihnen um die Besei­ti­gung unse­rer demo­kra­ti­schen und sozia­len Grund- und Men­schen­rech­te. Sie bau­en mit Ras­sis­mus Sün­den­bö­cke (die Migran­tIn­nen) auf und ver­tie­fen die Spal­tung der arbei­ten­den Klas­se („deut­sche“ Arme gegen „aus­län­di­sche“ Arme). Sie len­ken damit von der hem­mungs­lo­sen Berei­che­rung an der Spit­ze der Gesell­schaft ab.

Das ist ganz im Sin­ne des neo­li­be­ra­len Kapi­ta­lis­mus, der alle Hin­der­nis­se der Pro­fit­ma­xi­mie­rung abräu­men will.

Mit der „Digi­ta­li­sie­rung“ stre­ben Kapi­tal & Poli­tik eine grund­le­gen­de Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt an.

Durch die beschleu­nig­te Pre­ka­ri­sie­rung, Ver­la­ge­rung, Ver­nich­tung und Zer­stü­cke­lung von Arbeit soll das Kräf­te­ver­hält­nis mas­siv zu Guns­ten des Kapi­tals ver­scho­ben werden.Die ver­blie­be­ne Schutz­macht von Gewerk­schaf­ten soll ent­schei­dend geschlif­fen wer­den. Vor dem Hin­ter­grund eines zuneh­men­den glo­ba­len Wirt­schafts­krie­ges soll die seit Jah­ren anhal­ten­de Offen­si­ve des Kapi­tals ver­stärkt werden.

Nen­nen wir das Pro­blem beim Namen: Es heißt Kapi­ta­lis­mus. Ras­sis­mus will von die­sem Pro­blem ablenken.

In dem im Netz ver­öf­fent­lich­ten Auf­ruf „Soli­da­ri­tät statt Hei­mat“ steht zurecht:
„25 Jah­re nach­dem der Deut­sche Bun­des­tag auf rechts­extre­me Anschlä­ge und Mor­de mit der Ein­schrän­kung des Grund­rechts auf Asyl ant­wor­te­te, erle­ben wir wie­der eine Poli­tik, die ohne Not und am lau­fen­den Band Zuge­ständ­nis­se an ras­sis­ti­sche Res­sen­ti­ments macht. Es wird auf Abschot­tung und Aus­schluss gesetzt, die Gren­zen wer­den wie­der hoch­ge­zo­gen, Schutz­su­chen­de in Lager gesperrt, Men­schen­rech­te miss­ach­tet, Bür­ger­rech­te sys­te­ma­tisch abge­schafft und dort, wo sie noch exis­tie­ren, kalt­schnäu­zig umgangen.“

Grund- und Men­schen­rech­te verteidigen!

In Deutsch­land und der EU wur­den und wer­den auf­grund der neo­li­be­ra­len Umver­tei­lungs­po­li­tik enor­me Mit­tel für gesell­schaft­li­che Soli­da­ri­tät gekürzt. Statt der drin­gend erfor­der­li­chen öffent­li­chen Inves­ti­tio­nen wur­den und wer­den vor allem die Inter­es­sen der Kon­zer­ne und Rei­chen bedient. Statt gute Arbeit, Bil­dung, Gesund­heit, Infra­struk­tur, Kul­tur, Pfle­ge, Umwelt­schutz und Woh­nungs­bau wirk­sam zu för­dern, erhält die gren­zen­lo­se Berei­che­rung der herr­schen­den Klas­se wei­ter Vorfahrt.

Es ist Zeit auf­zu­ste­hen und aktiv zu wer­den. Gegen Ras­sis­mus und gegen Kapi­ta­lis­mus! Für die Ver­tei­di­gung unse­rer Grund- und Menschenrechte!

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Juli/August 2018
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