Kund­ge­bung #unteil­bar in Mannheim

Wir knüp­fen ein Band der Solidarität.“

H. S.

Das Akti­ons­bünd­nis #unteil­bar knüpf­te am Sams­tag, den 13. Juni 2020, um 15 Uhr auf dem Para­de­platz inhalt­lich „ein Band der Soli­da­ri­tät“. Mit der Kund­ge­bung mach­ten die Initia­to­rIn­nen auf Unge­rech­tig­kei­ten in der Coro­na-Kri­se auf­merk­sam. Die Ver­an­stal­tung fand in Ergän­zung zum bun­des­wei­ten Akti­ons­tag von #unteil­bar am 14. Juni 2020 statt.

#unteilbar-Kundgebung vor dem Kaufhof am Paradeplatz, 13.Juni 2020 (Foto: helmut-roos@web.de)

#unteil­bar-Kund­ge­bung vor dem Kauf­hof am Para­de­platz, 13.Juni 2020 (Foto: helmut-roos@web.de)

Zwölf Initia­ti­ven und Orga­ni­sa­tio­nen konn­ten als Unter­stüt­ze­rIn­nen gewon­nen wer­den: das Akti­ons­bünd­nis „Wir zah­len nicht für Eure Kri­se!“ MA, attac MA, DGB-Jugend Nord­ba­den, DIDF MA, DIDF-Jugend MA, Ewwe longt’s, Fair­Mie­ten – Initia­ti­ve gegen Miet­wu­cher in der Neckar­stadt, Frau­en gegen Rechts Rhein-Neckar, IL Rhein-Neckar, ISO Rhein-Neckar, Migran­tin­nen-Ver­ein Rhein-Neckar e.V. und Soli­da­ri­täts­netz­werk MA.

Rund 100-120 Men­schen betei­lig­ten sich direkt an der Kund­ge­bung, die äußer­lich durch die strik­te Beach­tung von Coro­na-Schutz­maß­nah­men geprägt war (Schutz­mas­ken, Abstands­mar­kie­run­gen auf dem Boden …). Zahl­rei­che „Zaun­gäs­te“ ver­folg­ten außer­halb des mar­kier­ten Kund­ge­bungs­be­reichs das inhalt­li­che span­nen­de und breit gefä­cher­te Pro­gramm mit viel­fäl­ti­gen Beiträgen.

Die ins­ge­samt acht Kurz­re­den zu unter­schied­li­chen Schwer­punkt­the­men sowie die musi­ka­li­sche Beglei­tung durch die Mann­hei­mer Sän­ge­rin Gizem fan­den den leb­haf­ten Bei­fall der Anwesenden.

Kri­se ver­schärft Ungerechtigkeiten
Im Ein­la­dungs­flug­blatt des Akti­ons­bünd­nis­ses #unteil­bar war zu lesen: „Die Pan­de­mie trifft uns alle, doch bei wei­tem nicht alle gleich. Was vor­her unge­recht war, wird in der Kri­se noch ungerechter.“
Die­se Ein­schät­zung konn­te durch vie­le kon­kre­te Bei­spie­le ver­deut­licht werden.

Zur Spra­che kamen der Kampf gegen Aus­gren­zung, die Durch­set­zung von Frau­en­rech­ten, der Pro­test gegen den dro­hen­den Abbau bei Iso­draht und Kauf­hof, die Not­wen­dig­keit über­be­trieb­li­cher Soli­da­ri­tät, die erfor­der­li­che Ver­bes­se­rung der Lage in der Alten­pfle­ge, die Bekämp­fung von Woh­nungs­not sowie der Wider­stand gegen Ras­sis­mus und Faschismus.

Ein Betriebs­rats­mit­glied des Mann­hei­mer Tra­di­ti­ons­be­triebs Iso­draht beleuch­te­te bei­spiel­haft das skru­pel­lo­se Vor­ge­hen maß­geb­li­cher Kapi­tal­frak­tio­nen. Bei Iso­draht will das Kon­zern­ma­nage­ment zum Jah­res­en­de die Pro­duk­ti­on in Mann­heim ein­stel­len und nach Polen ver­la­gern. Über 100 meist gewerk­schaft­lich orga­ni­sier­te Beschäf­tig­te wür­den dann ihren Arbeits­platz verlieren.

Bedro­hun­gen ent­schie­den bekämpfen
Wolf­gang Alles vom Akti­ons­bünd­nis „Wir zah­len nicht für Eure Kri­se!“ mode­rier­te die Kund­ge­bung. Er wies zu Beginn der Ver­an­stal­tung dar­auf hin, dass welt­weit immer mehr Men­schen in ihrer Exis­tenz bedroht wür­den und kei­nen Zugang zur Gesund­heits­ver­sor­gung hätten.

Alles kri­ti­sier­te, dass die Mil­li­ar­den aus den Kon­junk­tur­pro­gram­men vor allem den Kon­zer­nen zugu­te­kä­men. Jetzt sei es aber drin­gend erfor­der­lich, in das Sozi­al­sys­tem, in den Kli­ma­schutz, in das Gesund­heits­we­sen und den Kul­tur- und Bil­dungs­be­reich zu inves­tie­ren. Gleich­zei­tig müs­se Ras­sis­mus, Anti­se­mi­tis­mus und Ver­schwö­rungs­er­zäh­lun­gen ent­schie­den ent­ge­gen­ge­tre­ten wer­den, weil die­se unser Zusam­men­le­ben bedrohten.

Ins­ge­samt war dies eine gelun­ge­ne Ver­an­stal­tung, die zudem eine gute media­le Beach­tung gefun­den hat und in Zukunft eine noch enge­re Zusam­men­ar­beit der betei­lig­ten Initia­ti­ven und Orga­ni­sa­tio­nen erleichtert.

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar Juli/August 2020
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