Nein zum Über­fall auf die Ukraine!

Die Kriegs­trei­ber in Ost und West stoppen!

KO.-RN.

Mit dem Über­fall auf die Ukrai­ne am 24. Febru­ar 2022 hat das Putin-Regime deut­lich gemacht, dass es sich – kos­te es, was es wol­le – neben USA, EU und Chi­na als vier­tes Impe­ri­um auf Welt­ebe­ne eta­blie­ren will. Der seit 2014 schwe­len­de mili­tä­ri­sche „Kon­flikt“ zwi­schen Russ­land und der Ukrai­ne ist nun in offe­nen Krieg umgeschlagen.

Kundgebung gegen den Ukraine-Krieg in Mannheim, 15.02.2022. (Foto: helmut-roos@web.de.)

Kund­ge­bung gegen den Ukrai­ne-Krieg in Mann­heim, 15.02.2022. (Foto: helmut-roos@web.de.)

Kriegs­rhe­to­rik und Kriegsvorbereitung
In den letz­ten Wochen vor dem Über­fall auf die Ukrai­ne erleb­ten wir ein ver­lo­ge­nes Schau­spiel zwi­schen Ost und West.

Bei­de Sei­ten warn­ten vor einer wei­te­ren Eska­la­ti­on und berei­te­ten die „eige­ne“ Bevöl­ke­rung auf mög­li­che Kriegs­fol­gen vor. Bei­de Sei­ten woll­ten damit deut­lich machen, dass sie bereit wären, bis zum „Äußers­ten“ zu gehen.

Eine sol­che Kriegs­rhe­to­rik gab es seit Jahr­zehn­ten nicht mehr. Anstatt die Lage zu ent­schär­fen, wur­de damit Öl ins Feu­er gegos­sen. Das dadurch erzeug­te Kli­ma führ­te letzt­end­lich in eine gefähr­li­che Sackgasse.

Der Über­fall auf die Ukrai­ne ist ein Fanal. Es belegt, dass Kriegs­füh­rung auch in Euro­pa wie­der auf der Agen­da der Herr­schen­den steht.

Kriegs­bünd­nis NATO unter US-Führung
poli­tisch und mili­tä­risch ste­hen sich auf unse­rem Kon­ti­nent Russ­land und das weit über­le­ge­ne „Ver­tei­di­gungs­bünd­nis“ NATO unter US-Füh­rung in einem sich zuspit­zen­den Kon­flikt gegenüber.

Am Ende könn­ten nach Russ­land auch die herr­schen­den Klas­sen im Wes­ten Krieg ver­stärkt als „alter­na­tiv­lo­sen Aus­weg“ dar­stel­len. Auf jeden Fall wer­den sie die wei­te­re Hoch­rüs­tung beschleu­ni­gen und die Akzep­tanz von Kriegs­füh­rung vorantreiben.

Im Zusam­men­hang mit der deut­schen „Wie­der­ver­ei­ni­gung“ und der Auf­lö­sung des War­schau­er Pakts wur­de Russ­land ein neu­tra­les Deutsch­land und die Auf­lö­sung der NATO in Aus­sicht gestellt.

Statt­des­sen ist auch das ver­ei­nig­te Deutsch­land NATO-Mit­glied. Mit der NATO-Ost­erwei­te­rung rück­te die­ses Kriegs­bünd­nis immer näher an die Gren­zen Russ­lands her­an und erhöh­te so den mili­tä­ri­schen Druck. Die­se Poli­tik hat den Frie­den in Euro­pa nicht erhalten!

Kundgebung gegen den Ukraine-Krieg in Mannheim, 15.02.2022. (Foto: helmut-roos@web.de.)

Kund­ge­bung gegen den Ukrai­ne-Krieg in Mann­heim, 15.02.2022. (Foto: helmut-roos@web.de.)

Aggres­sor Russ­land
Die rus­si­sche Füh­rung reagier­te auf die NATO nicht mit Frie­dens­po­li­tik, son­dern mit direk­ter und indi­rek­ter mili­tä­ri­scher Aggression.

Nach dem „Euro-Mai­dan“ und der dar­auf­fol­gen­den West-Ori­en­tie­rung der Ukrai­ne ließ sie 2014 die Krim von der rus­si­schen Armee zuerst beset­zen und dann annek­tie­ren. Und Russ­land unter­stütz­te die bewaff­ne­ten pro-rus­si­schen Sepa­ra­tis­ten in Donezk und Lugansk.

Putins Regime ist eben­so wenig ein Frie­den­stif­ter wie die NATO. Sein Ziel ist es, nicht nur die Aus­brei­tung der NATO in Ost­eu­ro­pa stop­pen und sie von dort zurückdrängen.

Putin ist der „star­ke Mann“ des rus­si­schen Groß­ka­pi­tals, der „Olig­ar­chen“. Er ist als fana­ti­scher Geg­ner der Okto­ber­re­vo­lu­ti­on bekannt. Des­halb hat er es sich auch vor weni­gen Tagen nicht neh­men las­sen, die Ukrai­ne als ein künst­lich von Lenin geschaf­fe­nes Gebil­de ohne „ech­te Staat­lich­keit“ zu bezeichnen.

Das stra­te­gi­sche Ziel Putins und der neu­en Bour­geoi­sie Russ­lands ist offen­bar die Wie­der­her­stel­lung eines „groß­rus­si­schen Rei­ches“. Nicht umsonst hat die rus­si­sche Füh­rung im letz­ten Jahr die ihrer Herr­schaft gefähr­lich gewor­de­nen Mas­sen­pro­tes­te unter­drü­cken lassen.

Gegen Auf­rüs­tung und Krieg
Im Jahr 2020 betru­gen laut SIPRI die welt­wei­ten Mili­tär­aus­ga­ben rund zwei Bil­lio­nen US-Dol­lar. Die Hälf­te davon ent­fällt auf die NATO und vor allem auf die USA. Mit die­sem Geld könn­te welt­weit der Hun­ger besei­tigt, die Armut über­wun­den, die Pan­de­mie bekämpft, die Kli­ma­ka­ta­stro­phe abge­wehrt und die Bil­dung von allen Men­schen sicher­ge­stellt werden.

Die Herr­schen­den füh­ren Krie­ge um Macht, Ein­fluss und Pro­fi­te. Sie for­dern von den arbei­ten­den Klas­sen sinn­lo­se Opfer, ob als uni­for­mier­tes oder als zivi­les Bom­ben­op­fer und Kanonenfutter.

Von den mensch­li­chen, sozia­len, psy­chi­schen, kul­tu­rel­len und öko­lo­gi­schen Ver­hee­run­gen ganz zu schweigen.Die inter­na­tio­na­len Lin­ke und die Gewerk­schafts­be­we­gung sind jetzt gefor­dert, mas­siv gegen Auf­rüs­tung und Krieg zu mobilisieren.

Kundgebung gegen den Ukraine-Krieg in Mannheim, 15.02.2022. (Foto: helmut-roos@web.de.)

Kund­ge­bung gegen den Ukrai­ne-Krieg in Mann­heim, 15.02.2022. (Foto: helmut-roos@web.de.)

Was tun?
In die­ser gefähr­li­chen Situa­ti­on müs­sen die Gewerk­schaf­ten und die Anti­kriegs­be­we­gung sowohl den Über­fall Russ­lands auf die Ukrai­ne als auch die Ver­ant­wor­tung der US-geführ­ten NATO für die Eska­la­ti­on verurteilen.

Umge­hend soll­ten jetzt nicht nur Demons­tra­tio­nen, son­dern auch Arbeits­nie­der­le­gun­gen sowohl gegen den Krieg in der Ukrai­ne als auch gegen die Kriegs­trei­ber im Wes­ten orga­ni­siert werden.

Unse­re unein­ge­schränk­te Soli­da­ri­tät ver­die­nen ins­be­son­de­re die­je­ni­gen Bewe­gun­gen in der Ukrai­ne, die gegen Putins Über­fall und gegen die anti­de­mo­kra­ti­sche Pri­va­ti­sie­rung ihres Lan­des durch Olig­ar­chen kämp­fen. Und natür­lich ste­hen wir auf der Sei­te der­je­ni­gen, die in Russ­land selbst für ein Ende des Krie­ges eintreten.

Wir for­dern die sofor­ti­ge Been­di­gung der rus­si­schen Aggres­si­on gegen die Ukrai­ne. Die rus­si­schen Streit­kräf­te müs­sen von dort eben­so abge­zo­gen wer­den wie die NATO-Trup­pen aus Ost­eu­ro­pa. Sämt­li­che Waf­fen­lie­fe­run­gen sind zu stop­pen. Die von der NATO gefor­der­te wei­te­re Stei­ge­rung der Rüs­tungs­aus­ga­ben ist zu ver­hin­dern. Deutsch­land muss raus aus der NATO.

Unser Leben ist mehr wert als ihre Profite!

Aus Avan­ti² Rhein-Neckar März 2022
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