GE Power vor dem Endsieg?
H. N.
Ende 2017 hat General Electric (GE) die bedeutende Turbinen-Fabrik in Käfertal geschlossen. Ernsthafte Kaufinteressenten und gut begründete Alternativvorschläge des Betriebsrats und der Belegschaft wischte der Konzern wie eine lästige Fliege weg. Der ehemalige Maschinenpark ist mittlerweile in alle Welt verscherbelt.
Aktuell will GE nun auch die restlichen rund 700 Stellen in weiteren Stufen verlagern und abbauen. Der Betriebsrat ist aufgrund des aggressiven Vorgehens von GE massiv geschwächt. Der Ablauf der bisher letzten Betriebsversammlung am 18. Juni 2018 belegte dies drastisch.
GE will die Entschädigungszahlungen für weitere Arbeitsplatzverluste im Rahmen eines Sozialplans im Vergleich zu 2017 um 40 % kürzen. Die betriebliche Interessenvertretung ließ dennoch keine wirksame Abwehrperspektive erkennen. Das mehrfach bemühte Hoffen auf die „Vernunft“ eines GE-Managers, der die Rolle des „Sozialpartners“ mehr schlecht als recht eingeübt hatte, wird da nicht weiterhelfen.
Die Handlager des Konzerns setzen übrigens nicht nur das Mobbing gegen die BR-Vorsitzende systematisch fort. Sie betreiben – gemeinsam mit dem erwähnten „Sozialpartner“ – in eigenen „Info-Veranstaltungen“ die Einschüchterung und Spaltung der Rest-Belegschaft voran.
Für Betriebsräte und Gewerkschaften gilt es mehr denn je, praktische Lehren aus dem Geschehen bei GE zu ziehen und dies nicht den Kapitalisten zu überlassen.
Die Beschränkung auf das Aushandeln von „Interessenausgleich und Sozialplan“ wird als Gegenwehr immer weniger ausreichen – selbst nicht in Verbindung mit einigen Protestaktionen oder sogar Streiks für einen „Sozialtarifvertrag“.
Es ist vielmehr notwendig, „eine wirksame Verteidigungsstrategie gegen diese Art von ‚wirtschaftlicher Kriegsführung‘– diese Methoden des Klassenkampfs von oben – zu entwickeln“ (www.mannheim.igm.de/news/meldung.html?id=84559).