M. G.
Grundlegende Fragen stellen sich im kapitalistischen Alltag nicht nur aktiven GewerkschafterInnen. Wir haben versucht, in unserem Flugblatt zum 1. Mai 2018, einige knappe Anregungen zu geben.
Kapitalismus? Nein danke!
• Die acht Reichsten haben so viel wie die ärmere Hälfte der Menschheit.
• Ein Prozent der Weltbevölkerung besitzt die Hälfte des Weltvermögens.
• 147 Konzerne beherrschen die Weltwirtschaft.
• Konzerne und Superreiche minimieren durch Tricks ihre Abgaben.
• Über 20.000 Milliarden Dollar an Steuereinnahmen sind „verschwunden“.
• Das ist mehr als die gesamte Wirtschaftsleistung der USA oder der EU.
Kapitalstrategien werden aggressiver – „wirtschaftlich“ und politisch.
Rechte für Beschäftigte und Betriebsräte, Tarifverträge und Gewerkschaften gelten schon viel zu oft als Hindernisse für Profitmaximierung. Gegen diesen Klassenkampf von oben hilft kein Kuschelkurs. Der Traum von „Sozialpartnerschaft“ endet sonst in einem Albtraum. Erforderlich ist die Organisierung betrieblicher Gegenwehr. Erforderlich ist ein allgemeiner gewerkschaftlicher und politischer Kampf für unsere Rechte und für unsere Arbeits- und Ausbildungsplätze. Macht braucht Gegenmacht! National wie international
Warum fordern wir nicht gemeinsam die Einhaltung des Grundgesetzes ein? „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Eine Enteignung ist … zum Wohle der Allgemeinheit zulässig“ (Artikel 14 GG).Warum kämpfen wir deshalb nicht auch für ein Verbot von Entlassungen? Nicht die Menschen müssen der Wirtschaft, sondern die Wirtschaft muss den Menschen dienen!
Unsere Aufgabe ist es, geduldig solidarischen Widerstand zu entwickeln.
Das erfordert aktive „kämpferische Kerne” in den Betrieben, in den Gewerkschaften und in der Gesellschaft. Sie müssen sich vernetzen und demokratisch organisiert handeln.
Nur so können wir unsere Rechte verteidigen und Vereinzelung überwinden.
Wir können dann besser gegen wirtschaftliche Ausbeutung, soziale Ungleichheit, politische Entmündigung, hemmungslose Naturzerstörung und zynische Menschenverachtung ankämpfen. Gleichzeitig können wir so entschiedener Kriegshetze, Nationalismus, Rassismus und braunem Populismus entgegentreten. Eine demokratische, ökologische und solidarische Alternative der 99 % zum Kapitalismus der 1 % ist möglich und durchsetzbar.
Unsere Alternativen sind besser!
1. Arbeit und Ausbildung haben Vorrang vor Profiten.
Deshalb: – Ja zu unbefristeten Beschäftigungsgarantien für uns alle!
2. Die Banken sind mit Milliarden vom Staat gerettet worden. Unsere Produkte und Dienstleistungen sind von großer gesellschaftlicher Bedeutung.
Deshalb: – Ja zu einem staatlichen Schutzschirm für uns und unsere Arbeitsplätze!
3. Unser Wissen und unsere Arbeit ermöglichen die Erzeugung von wirtschaftlichen und sozialen Werten.
Deshalb: – Ja zum Ausbau unserer demokratischen Kontroll- und Vetorechte in Betrieb und Gesellschaft!
Aus der Avanti² Rhein-Neckar Juni 2018