Hinrichtung von Mannheimer Widerstandskämpfern
E. B.
Am 15. September 2022 fand auf Einladung von VVN-Bund der Antifaschist*innen Mannheim (VVN-BdA) und Offenem Antifaschistischen Treffen (OAT) die jährliche Gedenkveranstaltung für den Mannheimer Arbeiterwiderstand auf dem Georg-Lechleiter-Platz statt.
„Dem Widerstand gedenken, Rassismus bekämpfen, den Frieden sichern!“ lautete das Motto der Aktion, an der rund 100 Menschen teilnahmen.
Die Errichtung der faschistischen Diktatur in Deutschland 1933 war nicht zuletzt durch das Versagen der damals stärksten Arbeiterbewegung der kapitalistischen Welt möglich geworden. Die Führungen von ADGB, SPD und KPD sabotierten auf ihre jeweils eigene Weise das Zustandekommen einer Einheitsfront. Sie alleine wäre in der Lage gewesen, den Sieg des braunen Mörderregimes zu verhindern.
Mannheim war nach 1933 reichsweit eine der bedeutendsten Hochburgen des linken Widerstands. Insbesondere der organisierte kommunistische Untergrund ist hier zu nennen, der bis 1935 aktiv sein konnte.
Erst nach dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 gelang es der Lechleiter-Gruppe und ihrer Zeitschrift Der Vorbote wieder, eine öffentliche Wirkung zu erzielen.
Der Zerschlagung der Gruppe durch die Gestapo im Februar 1942 folgte die Verurteilung und anschließende Hinrichtung von 19 ihrer Mitglieder. Drei Widerstandskämpfer wurden bereits vorher in der Untersuchungshaft durch NS-Schergen ermordet.
Mehrere Rednerinnen und Redner betonten bei der Kundgebung das unbedingt erforderliche Erinnern an den Mannheimer Arbeiterwiderstand, und sie verknüpften das mit der aktuellen Aufgabe, Faschismus und Kriegstreiberei entgegenzutreten. Der Vertreter des OAT unterstrich die Notwendigkeit, den Kampf gegen neofaschistische Bestrebungen mit einer antikapitalistischen Perspektive zu führen. Musikalische Beiträge des Chors Trotz Alledem umrahmten die gelungene Zusammenkunft.